Handball NLB
Zofingen verliert zum Auftakt, muss man sich Sorgen machen?

Der TV Zofingen unterliegt beim Saisonauftakt Siggenthal/Vom Stein mit 23:31.

Michael Wyss
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Der Zofinger Spielmacher Urs Stebler (links) im Zweikampf mit Siggenthal-Topskorer Marius Moser. Otto Lüscher

Der Zofinger Spielmacher Urs Stebler (links) im Zweikampf mit Siggenthal-Topskorer Marius Moser. Otto Lüscher

OTTO LUESCHER AARAU

Zugegeben, es wäre nicht richtig, schon nach der ersten Saisonpartie eine Zwischenbilanz zu ziehen, aber um Euphorie zu verbreiten, gab der Auftritt der jungen Zofinger Mannschaft im Aargauer Derby auch keinen Anlass. «Für viele meiner Spieler war das der erste Match in der Nationalliga B», erklärte der neue TVZ-Trainer Zsolt Toth, «sie müssen sich noch an dieses Niveau gewöhnen.

Und auch das Team als Ganzes braucht noch Zeit, um sich zu finden.» Eine gewisse Unzufriedenheit mit dem gestrigen Auftritt seiner Equipe wollte Toth trotzdem nicht verleugnen: «Mit der Angriffsleistung in der ersten Viertelstunde können wir nicht zufrieden sein.» Die Einheimischen hatten sichtlich Mühe, in die Partie zu finden, was den Gästen in die Karten spielte. Die hervorragend eingespielten Siggenthaler brauchten keine Angewöhnungszeit und legten gleich mit 5:1 vor.

Allmählich glich sich das Spielgeschehen zwar aus, doch es schien, als ob die Gäste jederzeit wieder hätten zulegen können. Bis auf drei Treffer kamen die Gastgeber noch einmal heran, dann vergrösserten die Siggenthaler ihr Polster stetig. Sieben Treffer betrug es nach einer Viertelstunde, deren acht waren es nach 22 Minuten und schliesslich immerhin noch sechs zur Pause.

Die Gäste kontrollieren das Geschehen

Auch nach dem Seitenwechsel liess der letztjährige Tabellenvierte nichts anbrennen, konnte den Gegner stets auf Distanz halten und deshalb auch kräftig durchwechseln. Als der Sieg nach 43 Minuten (13:23) bereits in trockenen Tüchern war, durfte sich die zweite Garnitur der Gäste versuchen. Auf der anderen Seite verdienten sich die Zofinger immerhin kämpferisch gute Noten. Und ein Teil der vielen Neuen liess auch das vorhandene Potenzial aufblitzen.

Regisseur Urs Stebler (SG Horgen), der rechte Aufbauer Oliver Mauron (Herzogenbuchsee) und Rechtsaussen Marco Lenzin (TV Möhlin) erzielten zusammen 13 Tore und zeigten einige gelungene Aktionen. Auch sie konnten aber nicht verbergen, dass es der TVZ-Ausgabe 2015/16 an Masse fehlt. Vor allem in der Defensive hatten die Einheimischen dem schnellen, athletischen Spiel des Gegners zu wenig entgegenzusetzen.

«Wir haben viel zu oft die 1:1-Situationen verloren», ärgerte sich Zsolt Toth, der erst in der Endphase auf eine offensivere Verteidigungsvariante umstellte, «ausserdem haben wir deutlich zu viele Chancen vergeben.» So schafften es die Zofinger auch nicht, die Spannung in die Partie zurückzubringen. Muss man sich jetzt schon Sorgen machen? Dafür ist es noch zu früh, ein Spaziergang dürfte die Saison für das Fanionteam des TV Zofingen aber nicht werden.