Die Aargauer Schwinger starten die Saison am Samstag mit dem Hallenschwinget in der Brunegger Vianco-Arena. Heimfavorit Mario Thürig trifft auf den unberechenbaren «Neueidgenossen» Patrick Räbmatter.
«150 kg schwer und jederzeit für eine Überraschung gut»: So lautet die simple Beschreibung des Uerkner Schwingers Patrick Räbmatter. Seit «Estavayer 2017» ist er «Eidgenosse». Ein «Böser» war er aber schon zuvor. Spätestens seit seinem Sieg im vergangenen Juli gegen Schwingerkönig Matthias Sempach wussten alle Schwingerfreunde, wozu «Räbi» in der Lage ist.
Mit einem identischen Exploit startete der 25-jährige Lastwagenchauffeur und Disponent in die neue Saison. Am Hallenschwinget in Thun besiegte er den neuen Schwingerkönig Matthias Glarner mit einem satten Kurzzug platt. Trotzdem beendete Räbmatter den Wettkampf nach zwei Niederlagen «nur» auf Rang 7. Konstanz nur schon über einen ganzen Wettkampf ist nicht die Stärke des Westaargauer Hünen.
Den Aargauer Saisonauftakt in Brunegg würzt der Luzerner René Suppiger, der wie Räbmatter am letztjährigen «Eidgenössischen» erstmals höchstes Eichenlaub eroberte. Grosser Favorit ist jedoch Mario Thürig vom gastgebenden Schwingklub Lenzburg. Der 32-jährige Möriker gewann in der geräumigen Vianco-Arena schon dreimal. «Jedes Mal wenn ich antreten konnte, siegte ich auch», ist er stolz auf seine persönliche Bilanz bei seinem Klubanlass.
Er fühle sich nach dem Wintertraining – «wieder einmal ohne Verletzung» – in guter Verfassung. Als stärksten Konkurrenten beim morgigen Testwettkampf schätzt er neben Suppiger wenig überraschend Räbmatter ein. Stolpersteine auf dem Weg in den Schlussgang könnten auch die Baselbieter Roger Erb, Altmeister Andreas Henzer und Jungspund Janic Voggensberger oder der Basler Henryc Thoenen sein.
Zum ersten Aargauer Hosenlupf des Jahres haben sich 68 Schwinger eingeschrieben. Das Anschwingen beginnt um 14 Uhr. Zum Schlussgang soll um 20.30 Uhr aufgerufen werden.
Der Technische Leiter des Aargauer Schwingerverbandes, Guido Thürig, spricht beim Ausblick auf die neue Saison von gemischten Gefühlen. Zwar stimme ihn die allgemeine Lage zuversichtlich, doch sei das Wintertraining von zahlreichen Absenzen geprägt gewesen. David Schmid wird nach einer Knieoperation im Herbst frühstens Mitte Saison einsteigen können. Nick Alpiger, der dritte Aargauer «Neueidgenosse», kuriert zurzeit eine Schulterverletzung aus.
Ausserdem steht in diesem Jahr bei einigen aufstrebenden Schwingern die Rekrutenschule an.
«Ich bin auch 2017 zuversichtlich, doch wir müssen aufpassen, dass wir dranbleiben», beschreibt Guido Thürig die Aargauer Position im Nordwestschweizerischen Verband. Als Leader sieht er nach wie vor seinen Bruder Mario sowie Christoph Bieri. Räbmatter bezeichnet er als «Wundertüte» und sagt: «Räbi müssen wir nehmen wir er ist, er hat seine Stärken.» Das Wissen inzwischen auch zwei Berner Schwingerkönige aus eigener Erfahrung.