Women's Super League
Zu wenig Mut und Entschlossenheit: FC Aarau Frauen können auch im zweiten Spiel der Rückrunde keine Punkte verbuchen

In der 11. Runde der Women's Super League müssen sich die FCA Frauen auswärts gegen die FC Luzern Frauen mit 1:3 geschlagen geben. Damit bleiben die Red Boots im neuen Jahr weiter ohne Zähler, Trainer Selver Hodzic will von einem Abwärtstrend aber nichts wissen.

Nik Dömer
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Für die Aarauer Frauen gibt es auch im zweiten Spiel der Rückrunde keine Punkte.

Für die Aarauer Frauen gibt es auch im zweiten Spiel der Rückrunde keine Punkte.

Manuela Jans-Koch (Luzern, 12.02.2022)

Ein Samstagnachmittag zum Vergessen: Während 93 Minuten hat bei den FC Aarau Frauen nicht viel zusammengepasst, am Ende steht die 1:3-Niederlage verdient auf der Anzeigetafel. Viele Fehlpässe und zu wenig Mut vor dem gegnerischen Tor sorgten für einen harmlosen Aarauer Auftritt auf der Luzerner Allmend.

Luzerner Notbremse wird nicht richtig geahndet

Gleich zu Beginn wurden die Aarauerinnen kalt geduscht. Nach drei Minuten landete ein langer Ball bei Chiara Messerli, die Luzernerin verarbeitete das Leder mustergültig und brachte das Heimteam mit einem Lob über FCA-Goalie Cheyenne Voit in Führung.

Generell waren es immer wieder lange Bälle der Luzernerinnen, die zu gefährlichen Szenen führten. Die individuelle Qualität der gegnerischen Zielspielerinnen Alena Bienz und Sina Cavelti spielte dabei eine grosse Rolle.

Mut und Entschlossenheit liessen die Aarauerinnen vermissen.

Mut und Entschlossenheit liessen die Aarauerinnen vermissen.

Manuela Jans-Koch (Luzern, 12.02.2022)

Auf der anderen Seite brachten die Aarauerinnen währen den ersten 45 Minuten keinen Torschuss zustande. In der gegnerischen Box fehlte die Entschlossenheit, aber auch die kreativen Ideen. Daran konnte auch die neue Offensivspielerin Sara Nilsson nichts ändern. Die Schwedin spielte erstmals von Beginn weg, hatte jedoch Mühe in die Partie zu finden.

Auch was die Schiedsrichter-Entscheide anging, hatten die Red Boots kein Glück. Nach 33 Minuten wurde die wirblige Joy Steck von Lynn Häring per Notbremse zu Fall gebracht. Normalerweise eine klare Rote Karte, doch der Spielleiter beliess es bei einer Gelben.

Giraud vergibt den Ausgleich

Kurze Hoffnung kam in der Startphase des zweiten Durchgangs auf. Die Aarauerinnen erschienen frischer aus der Garderobe, in der 50. Minute lag der Ausgleich in der Luft. Doch Sonja Giraud scheiterte aus kürzester Distanz, der Schuss der deutschen Stürmerin landete direkt in den Armen der Luzerner Torhüterin Lourdes Romero.

Nur wenige Minuten später zeigte hingegen Alena Bienz, dass Mut auch belohnt wird. Die Offensivspielerin zog aus gut 20 Metern einfach mal ab und versenkte das Leder unhaltbar in der linken Ecke.

Auf den plötzlichen 0:2-Rückstand konnten die Red Boots nicht mehr reagieren. Vermehrt schlichen sich Fehlpässe im Spielaufbau ein, die Luzernerinnen dagegen wussten dies auszunutzen. Rund zehn Minuten vor Schluss sorgte Sina Cavelti mit einem schönen Solo für die Entscheidung.

Die FC Aarau Frauen hatten Mühe mit den langen Bällen des Heimteams.

Die FC Aarau Frauen hatten Mühe mit den langen Bällen des Heimteams.

Manuela Jans-Koch (Luzern, 12.02.2022)

Immerhin gelang der eingewechselten Anna Geiser in der 90. Minuten noch der Ehrentreffer. Ihr Schuss am Rande des Strafraums wurde glücklich abgefälscht und fand irgendwie noch den Weg in die Luzerner Maschen.

«Ich sehe keinen Negativtrend»

Trainer Selver Hodzic analysierte nach dem Spiel nüchtern: «Das war sicherlich keine gute Leistung von uns. Wir haben die komplette Startphase verpennt, waren aber auch danach zu anfällig auf lange Bälle und erlaubten uns generell zu viele Fehlpässe. Zudem mangelte es auch an der Entschlossenheit.»

Der Trainer möchte seinem Team aber keine grosse Vorwürfe machen: «Uns fehlen derzeit vier Stammspielerinnen, das hat man gemerkt. Auf der anderen Seite stand uns auch viel Qualität gegenüber. Luzern ist eine gestandene Super-League-Truppe, da ist es nicht selbstverständlich, dass du gegen solche Gegner punktest. Wir müssen uns weiterhin alles hart erarbeiten, daran haben die drei Siege vor der Winterpause nichts geändert.»

Selver Hodzic hat in den kommenden Tagen viel Arbeit vor sich.

Selver Hodzic hat in den kommenden Tagen viel Arbeit vor sich.

Urs Lindt / freshfocus

Von zwei Niederlagen zum Rückrunden-Auftakt lässt sich Hodzic nicht aus der Ruhe bringen. «Ich sehe keinen Negativtrend. Gegen St. Gallen haben wir ein gutes Spiel abgeliefert, nun haben wir uns schwer getan. Aber wir befinden uns in einer stetigen Entwicklung, da gibt es Rückschläge. Wir rechnen damit und versuchen daraus zu lernen.»

Nun steht den FCA Frauen aufgrund einer Cup-Runde und dem Zusammenzug des Nationalteams eine zweiwöchige Pause bevor. «Ich denke, dass dieser Unterbruch für uns genau zum richtigen Zeitpunkt kommt. Einige Spielerinnen werden den Trainingsbetrieb bereits in den kommenden Tagen wieder aufnehmen können, nebenbei bleibt uns nun auch genug Zeit, um diese zwei Niederlagen seriös aufzuarbeiten.»

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