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Sport (AZ, BT)
Im Juniorencamp des FC Aarau wird auch in Zeiten von Corona fleissig Fussball gespielt. Während dem Besuch von FCA-Verteidiger Marco Thaler üben die Kinder Kritik am Spiel der Grossen. So hätten es die Profis in der aktuellen Saison anders machen sollen.
Wie jedes Jahr ging es dank dem FCA-Juniorencamp im Aarauer Schachen einmal mehr hoch zu und her. Auch in Zeiten von Corona wurde den zahlreichen Kinder vom Sonntag, 2. August 2020 bis am Donnerstag, 6. August ein unvergessliches Fussballerlebnis geboten.
Von Anfang an jagte ein Highlight das nächste. Doch was gefiel den Kindern denn überhaupt am besten? «Das Trainieren mit Kollegen, das ‹matchlen› und das feine Essen» hebt ein Junge hervor. Ein anderer Nachwuchsfussballer findet es wiederum nicht schlecht, dass er nach dem Camp einen Ball und einen Rucksack mit nach Hause nehmen durfte. «Ich kann neue Kontakte schliessen, das finde ich sehr cool am FCA-Camp», sagt ein anderes Kind in fast schon perfekter Profi-Manier.
Nichts aber übertrumpft den absoluten Höhepunkt des Camps: Der Besuch der FCA-Spieler. Auch wenn in diesem Jahr aufgrund der vorherrschenden Pandemie nicht die ganze Mannschaft auf einmal vor Ort präsent sein konnte, sorgten die Einzelauftritte der Spieler für viele strahlende Gesichter bei den Anwesenden. So wird Marco Thaler am letzten Tag nahezu überrannt. Geduldig verteilt der Verteidiger Autogramme, bevor er sich den kritischen Anmerkungen der Jungmannschaft stellen muss.
Diese ist mit dem Verlauf der Saison alles andere als zufrieden. «Es hätte besser laufen können. Ich habe gehofft, dass sie aufsteigen. Aber das kann halt nicht jeder», sagt ein Junge kritisch. Auch ein weiteres Campmitglied liebäugelte mit dem Aufstieg, der erneut nicht realisiert werden konnte. Während er an die Blamage gegen Xamax am Ende der letzten Saison erinnert, gibt der Nachwuchskicker Tipps, wie es beim nächsten Versuch besser laufen könnte: «Von Anfang an Vollgas geben und nicht erst in den letzten 15 Minuten. Und wenn sie mal in die Barrage kommen, dann sollen sie gewinnen. Nicht so wie im letzten Jahr.»
Damit in der kommenden Saison nicht wieder der undankbare achte Platz winkt, müsse sich einiges ändern, finden die befragten jungen Talente. «Ich würde die Defensive stärken, das Zusammenspiel nach vorne und das Pressing verstärken», so ein kleiner Junge. «Dass sie aufrücken, dann zusammenrücken und einen guten Pass spielen. Dann müssen sie das Goal machen. Überhaupt sollen sie in der Zukunft mehr Tore schiessen», findet wiederum ein anderer. Vor allem einen Punkt sollte sich das Team von Stephan Keller zu Herzen nehmen: «Wenn sie führen, dann sollen sie sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und zu übermütig werden!»
Mit all der Kritik konfrontiert, bleibt Marco Thaler nichts anderes übrig, als ebenfalls hart mit seiner Mannschaft ins Gericht zu gehen. «Mit dem Platz, auf dem wir abgeschlossen haben, kann man natürlich nicht zufrieden sein. Es gilt, nun vorwärts zu schauen und die Fehler zu analysieren. Die nächste Saison steht schliesslich schon vor der Tür», so der 26-Jährige.