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Sport (AZ, BT)
Man könnte sagen, dass den TV Endingen das Pechmarie-Syndrom befallen hat: Platz 10 – Letzter in der NLA, ganze sechs (!!) Verletze, seit mehreren Wochen ohne Chef- und Goalietrainer und seit dem Abgang des Duos vier Niederlagen in Serie. In elf Spielen holten die Endinger nur vier Punkte.
Wie geht man mit so einer regelrechten Pechsträhne um? Eigentlich ist es gar nicht so schwer. Im Idealfall konzentriert man sich auf das Positive oder macht zumindest das Beste aus der Situation. Genau so verhält sich der TV Endingen. Der NLA-Aufsteiger zeigt derzeit, wie man sich gegen das Pechmarie-Syndrom wehren kann.
Letzer in der Tabelle? Dann stellt sich der Klub einfach auf die Abstiegsrunde ein. Ein Szenario, das einem als Aufsteiger von Saisonbeginn an klar sein muss. Verletzte Spieler? Dann fördert der TV Endingen eben die Jugend. Cheftrainer und Goalietrainer weg? Dann ernennt die Klubführung in der Person von Leonard Pejkovic und Nemanja Sudzum einfach zwei der verletzten Stammspieler zu Interimstrainern.
So lautet also das Rezept – in Theorie und Praxis. Weder haben sich Exponenten des TV Endingen mit Gejammer noch Klagerufen vernehmen lassen. Das zeugt von Stärke und intaktem Kampfgeist.
Im Klub beobachtet man als Reaktion auf die aktuell schwierige Situation sogar ein «Zusammenrücken» aller. «Wir sind wie eine Familie. Wir sehen uns jeden Tag, verletzt oder nicht», erklärt Co-Interimstrainer Pejkovic. Dieser vorbildliche Umgang mit Rückschlägen ist alles andere als selbstverständlich. Andere Mannschaften würden stattdessen in Selbstmitleid versinken.
Immerhin zwei der sechs Verletzten sollen noch im Dezember auf die Platte zurückkehren. Bereits in den kommenden Tagen soll Jonathan Knecht, der mit einer Schulterverletzung ausgefallen war, wieder spielfähig sein. Mit Nemanja Sudzum, dem aktuellen Co-Interimstrainer, kehrt im kommenden Monat zudem ein ganz wichtiger Leistungsträger in den aktiven Spielalltag zurück.
Für Pejkovic, dessen Rückkehr auf die Platte erst im neuen Jahr erwartet wird, bedeutet das, dass er zum alleinigen Interimstrainer wird. Wobei: Alleine ist er an der Seitenlinie auch dann nicht, weil «die Mannschaft hinter mir steht und in allem mithilft». Gleichzeitig läuft beim TVE die Suche nach einem neuen Chef- und Goalietrainer-Duo auf Hochtouren.
Derweil gilt es für das Team weiterzukämpfen. Sich weiterhin gegen alle Widrigkeiten aufzulehnen. Denn neben den in den kommenden Wochen nach und nach aus ihren Verletzungspausen zurückkehrenden Stammkräften gilt es auch anzumerken, dass die Endinger trotz Niederlagen immer wieder nahe an ihren Gegnern dran waren. «Was die zweite Hälfte der Saison anbelangt, sind wir positiv gestimmt. Wir sind nicht umsonst aufgestiegen», sagt Pejkovic.