Basketball
Unheimliche Siegesserie: Die Alte Kanti ist nicht zu bremsen

Die Alte Kanti Aarau bezwang Vevey in einem hochklassigen Spiel mit 70:64, konnte damit seine Siegesserie auf 39 Spiele ausbauen und grüsst nach der Hinrunde von der Tabellenspitze der NLB.

Fabio Baranzini
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Aaraus James St. Robert (rechts).

Aaraus James St. Robert (rechts).

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Die Schlussphase der Neuauflage des letztjährigen NLB-Playoff-Finals zwischen Aarau und Vevey war an Dramatik kaum zu überbieten. Knapp vier Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit stand es 58:58. Auf und neben dem Platz kochten die Emotionen. Die Schiedsrichter hatten alle Hände voll zu tun, denn die Zweikämpfe wurden kompromisslos geführt und immer wieder gab es hitzige Wortgefechte zwischen Akteuren der beiden Teams. Auf den Rängen versuchten sich derweil die Anhänger punkto Lautstärke zu übertrumpfen.

Bis zur letzten Sekunde

Dass die Alte Kanti in der eigenen Halle bis zur letzten Sekunde um den Sieg kämpfen musste, hatte sie sich aber selbst zuzuschreiben. Nachdem das Team von Milenko Tomic sich bereits zu Beginn sehr schwer getan hatte mit der aggressiven Defensivarbeit der Romands, hatte es kurz vor Ende der ersten Halbzeit den Tritt gefunden.

Mit acht Punkten führten die Aarauer zur Halbzeit und lagen im Schlussviertel gar mit vermeintlich beruhigenden zwölf Punkten in Front. Aber Vevey präsentierte sich in überraschend starker Verfassung und wurde seinem Ruf als unbequemer Gegner einmal mehr gerecht - obwohl Stammcenter Dramane Diarra, der wieselflinke Regisseur Domenico Marcario und auch dessen Ersatz Arben Hoxha verletzt ausfielen.

Aaraus Dejan Hohler.
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Aaraus James St. Robert.
Aaraus Marco Lehmann.
Aaraus Dejan Hohler.

Aaraus Dejan Hohler.

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Hohler dreht auf

Die Aarauer stemmten sich vehement gegen die drohende Niederlage. Sie wollten ihre Serie von 38 Meisterschaftssiegen ausbauen. In der Schlussphase lagen die Vorteile aber auf der Seite der Gäste, die innerhalb weniger Minuten 12 Punkte aufgeholt hatten. Sollte die Aarauer Siegesserie gegen Vevey enden? Nein, denn just in dem Moment, als das Spiel zu kippen drohte, zeigte Dejan Hohler, weshalb ihn sein Coach Milenko Tomic als «besten Spieler der Liga» bezeichnet.

Der slowenische Regisseur in Aarauer Diensten war bis dato deutlich unter seinem Renommee geblieben und hatte lediglich elf Punkte erzielt. Doch bei 58:58 warf er gleich deren acht in Folge - die letzten drei nach einer wunderbar anzusehenden Ballstafette. «Ich habe mich das ganze Spiel über müde gefühlt. Aber in den letzten beiden Minuten hat mir das Aarauer Publikum die nötige Extra-Energie gegeben», so Hohler.

Als Matchwinner wollte er sich aber nicht sehen: «Unser Team ist stark und heute bin ich es halt gewesen, der die letzten Punkte geworfen hat. Im nächsten Spiel ist es wieder jemand anders», übt er sich in Bescheidenheit.

Wie dem auch sei: Die Alte Kanti bezwang Vevey in einem hochklassigen Spiel mit 70:64, konnte damit seine Siegesserie auf 39 Spiele ausbauen und grüsst nach der Hinrunde von der Tabellenspitze der NLB.