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Sport (AZ, BT)
Schweizermeister Team Argovia ist aktuell das Schlusslicht NLA. Am Wochenende erhält die Mannschaft die Möglichkeit, in einer Doppelrunde auf die Siegerstrasse zurückzukehren. Lichtblick dabei: Spielertrainer Hafiz Shaharudin darf erstmals mittun.
Knapp acht Monate ist es her, seit sich das Team Argovia im Playoff-Final erstmals in seiner Geschichte zum Schweizermeister krönte. An der aktuellen Situation des Meisters ist allerdings wenig bis gar nichts mehr meisterwürdig: Man steht auf dem achten und letzten Rang der Tabelle. Es ist ein tiefer Fall, der das Aargauer Badminton-Team in den ersten fünf Runden der Nationalliga A hinnehmen musste. Nach dem Gewinn des Startspiels gegen Aufsteiger Uni Basel folgten gleich vier Niederlagen in Serie. Der aktuelle Negativtrend gipfelte in der bitteren 1:7-Niederlage am Wochenende zu Hause gegen Leader Uzwil.
Unglückliche Faktoren als Ursachen
Argovia-Präsident Adrian Bärtschi nimmt seine Mannschaft trotz allem in Schutz: «Zwar scheint der Saisonstart auf den ersten Blick sportlich missglückt, doch dafür sind vor allem unglückliche Faktoren verantwortlich.» Bärtschi denkt dabei einerseits an die Verletzung von Matthew Honey, der lange Zeit ausfiel und erst langsam wieder zu seiner Top-Form zurückfindet. Andererseits trug die bisher fehlende Spielberechtigung des Spielertrainers Hafiz Shaharudin einen grossen Anteil zum missglückten Saisonbeginn bei.
Dass der neu verpflichtete Spielertrainer Shaharudin noch nicht eingesetzt werden durfte, bedeutete nicht nur, dass er keine Siege einspielen konnte. Dies hatte ebenfalls zur Folge, dass die restlichen Akteure gegen stärkere Widersacher antreten mussten und mehr Mühe hatten, Erfolge einzufahren.
Umsetzung der Philosophie erschwert
«Die Vertrauensbasis zwischen der Mannschaft und Trainer Shaharudin, der sich extrem bemüht, muss noch aufgebaut werden», weiss Ayla Huser, einzige Nationalspielerin im Kader. Auch die Philosophie vom Team Argovia, eigene Nachwuchsspieler möglichst früh ans Niveau der NLA heranzuführen, ist zurzeit aufgrund des vorherrschenden, grossen Drucks nur schwer umsetzbar.
Spiegelbild der letzten Saison
Beim Team Argovia steckt man trotz des schwachen Saisonstarts nicht auf. Das Team wies zum exakt gleichen Zeitpunkt in der letzten Saison ebenfalls erst sechs Punkte auf. Trotzdem realisierte man die Qualifikation für die Playoffs als Tabellenvierter und wurde später gar Schweizermeister. «Wir wollen auch in diesem Jahr das Feld von hinten aufrollen», sagt der Präsident. Auf den vierten Rang, der zur Teilnahme an den Playoffs berechtigt, fehlen lediglich fünf Punkte. Letzte Saison verlor man in der Rückrunde nur noch eine einzige Partie. Aufgrund dessen und der endlich verfügbaren Bestbesetzung stuft der Präsident die Playoff-Qualifikation als durchaus realistisch ein. Und danach ist es wie in den Playoffs im Eishockey - alles ist möglich.
Gemäss Huser braucht es dazu eine ähnlich Euphorie wie im Meisterjahr: «Zurzeit ist die Stimmung schon etwas gedämpft, aber durch Siege am Wochenende wollen wir diese aufbessern.» Realistisch betrachtet rechnet sie damit, dass das Team am Ende der Qualifikation auf Rang fünf oder sechs zu finden ist, aber: «Der Zug in die Playoffs ist noch nicht abgefahren, um noch aufzuspringen, müssen wir uns jedoch alle steigern.»
Doppelrunde am Wochenende
Am Samstag reisen die Aargauer Badminton-Spieler nach Solothurn. «Dort streben wir definitiv den zweiten Saisonsieg an», gibt Bärtschi die Marschroute bekannt. Dies ist durchaus möglich, denn erstmals in dieser Spielzeit kann das Team Argovia in Bestbesetzung auflaufen. Letzte Saison bewies das Team im Playoff-Halbfinal zudem, dass es Solothurn bezwingen kann. Einen Tag später empfängt das Team Argovia das zweitplatzierte La Chaux-de-Fonds in der Burkertsmatt in Widen (14.00). Auch dort werden die drei Punkte oder zumindest ein Unentschieden angestrebt.
Ayla Huser hofft, dass die Mannschaft und auch sie selbst von nun an kampflustiger auftreten, besser mit dem Druck umgehen und so die nötigen Punkte erreichen. «Wir wollen durch Siege Mut schöpfen und so den Turnaround einleiten», blickt Adrian Bärtschi zuversichtlich voraus. Der Meister wird sich am Wochenende beweisen müssen, denn es gilt: Verlieren verboten. Ansonsten rücken die Playoffs in weite Ferne und die rote Laterne wird zum ständigen Begleiter.