Das NLB-Team von «Städtli» zeigt, dass es aus den Fehlern und Enttäuschungen der letzten Spiele gelernt hat und behält in der Schlussphase einer engen Partie die Nerven.
Man muss es sich ab und zu in Erinnerung rufen: «Städtli» ist erst auf diese Saison hin in die NLB aufgestiegen und hat in der zweithöchsten Liga noch kein Dutzend Spiele bestritten.
Man muss daran erinnern, weil man es dieser Mannschaft mittlerweile nicht mehr anmerkt. Gegen die Gäste aus Genf zum Beispiel, die doch schon ihre vierte Saison in dieser Liga bestreiten, legten die Badener am Samstag los wie die sprichwörtliche Feuerwehr, holten in den Startminuten das Maximum aus ihren Angriffsbemühungen heraus und hielten hinten beeindruckend dicht. Es dauerte immerhin bis zur 9. Minute, bis Genf den ersten Treffer zum 4:1 verbuchen konnte.
Schläpfer sticht heraus
In der Folge fanden die Gäste besser ins Spiel, während die bestechende Effizienz des Heimteams etwas nachliess. Auf Genfer Seite sorgten vor allem Torhüter Daniel Paruta und die massige Nummer 7, Gojko Vuckovic (6 Treffer in der ersten Halbzeit) dafür, dass der Badener Vorsprung zur Pause lediglich zwei Tore betrug. Auf der Heimseite stach Yannick Schläpfer heraus, der mit seinen rasanten Durchbrüchen und sechs Toren in Folge massgeblich am Zwischenstand von 14:12 beteiligt war.
In der zweiten Halbzeit leisteten die Genfer weiterhin hartnäckig Gegenwehr und konnten auf die Treffsicherheit von Adrien Molinié (total 12 Tore aus 16 Versuchen!) bauen, schafften es aber nicht, an den Badenern vorbeizuziehen. Genf liess sich andererseits aber auch nicht um mehr als zwei Tore distanzieren.
In der kampfbetonten aber insgesamt fairen Begegnung vor einem begeistert mitgehenden Publikum entspann sich so die in der Aue fast schon obligate Schlussdramatik einer Partie auf Messers Schneide: Etwas mehr als eine Minute vor Schluss führte Baden nach dem dritten Treffer von Manuel Reichlin mit 26:25 und kam nach einem vereitelten Genfer Abschlussversuch noch einmal in Ballbesitz. Würden diesmal die Nerven halten? Oder würde nach einem grossen Kampf wieder bloss ein Unentschieden herausschauen? Der wuchtige Abschluss von Thomas Stalder beantwortete die Frage 29 Sekunden vor Schluss klar.
Jetzt kommt Yellow Winterthur nach Baden
«Städtli» hat aus den Tiefschlägen der letzten Zeit offensichtlich die richtigen Lehren gezogen und auf der «Mission Klassenerhalt» weitere Schritte nach vorn getan. Die Abschlussquote konnte verbessert werden, die Mannschaft tritt vorne wie hinten geschlossener auf, und den beiden Torhütern sind mehr wichtige «Big Saves» gelungen. Was diese Fortschritte unter dem Strich wert sind, wird sich kommenden Samstag weisen, wenn Yellow Winterthur in der Aue zu Gast ist. Die Zürcher haben nach einem verhaltenen Saisonstart eine beeindruckende Siegesserie hingelegt und zuletzt nacheinander die beiden Tabellenführer Suhr Aarau und Endingen geschlagen. Die Frage nach dem Favoriten ist schnell beantwortet - aber geschenkt wird Yellow sicher nichts.