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Sport (AZ, BT)
«Sports meets politics» - 420 geladene Gäste genossen den festlichen Abend an der 19. Aargauer Sport-Gala im Trafo Baden. Die Mountainbikerin Esther Süss wurde Aargauer Sportlerin des Jahres 2010.
Normalerweise sind Sportler schneller als Politiker. Ausser es ist Wahljahr. Bei den letzten Austragungen der Aargauer Sport-Gala unterhielten sich die Athleten jeweils bereits gemütlich beim Apéro, während die Politiker erst nach und nach eintrudelten. Am Freitagabend hingegen war es umgekehrt. Wahlwerbung in eigener Sache stand im Vordergrund. Die Aargauer Ständeratskandidaten suchten die Offensive und versuchten das eine oder andere Tor zu schiessen.
Bereits gewonnen hat ihre Wahl Esther Süss, die frisch gekürte Aargauer Sportlerin des Jahres 2010. Sie genoss den Abend in vollen Zügen, griff beim Auftritt der Alphorn-Virtuosin Eliana Burki gleich selbst zum Fotoapparat, um sich eine bildliche Erinnerung an die Sport-Gala zu sichern. Als Sportminister Alex Hürzeler am Ende der Gala die Mountainbikerin aus Küttigen zur Preisübergabe auf die Bühne bat, war es so etwas wie ein firmeninterner Anlass und ein Treffen von Verwaltungsratspräsident mit einer Angestellten. Schliesslich leitet Hürzeler das Bildungsdepartement und ist Süss in Teilzeit Handarbeitslehrerin.
«Ich wäre ein exzellenter Schwinger geworden»
Welchen Stellenwert des jährliche Klassentreffen der Sportstars inzwischen hat, bewies die Anwesenheit der kompletten Aargauer Regierung. Damit beim Quintett nicht etwa das Bedürfnis geweckt werde, an diesem Abend zu regieren, platzierte sie Gastgeber Ruedi Suter an verschiedenen Tischen, wie der IASV-Präsident bei seiner Eröffnungsrede betonte. Als Sportminister Alex Hürzeler später von Moderator Matthias Aebischer auf allfällige gemeinsame sportliche Aktivitäten der Regierungsräte angesprochen wurde, versprach Hürzeler, dieses Thema an der Klausurtagung von nächster Woche aufzunehmen. Und zu Peter C. Beyeler gewandt, meinte Hürzeler, dass der Landammann wohl schon von einem gemeinsamen Segeltörn träume. Die Aargauer Regierung als Alinghi-Besatzung in stürmischer See - wieso auch nicht? Da kann man auch mal baden gehen oder sogar abtauchen, ohne dass es jemanden stört.
Die Gespräche mit den Sportlerinnen und Sportlern auf der Bühne erwiesen sich mehrmals als wahre Highlights und provozierten immer wieder herzhafte Lacher im Saal. Da störte es auch nicht, dass der Bereich Comedy diesmal aus dem Rahmenprogramm verbannt blieb. Niemand vermisste angesichts des komödiantischen Talents des ungleichen Duos Fabio Caduff und Christoph Bieri die Profis. Der Snowboarder und der Schwinger wissen jetzt, welchen Weg sie nach dem Ende ihrer Sportkarrieren einschlagen können. Oder um es in den Worten des 167 cm grossen Caduffs zu sagen: «Ich wäre ein exzellenter Schwinger geworden».