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Sport (AZ, BT)
Das erste Nationalliga-B-Derby zwischen der HSG Siggenthal/Vom Stein Baden und dem STV Baden ging mit 32:27 an den Heimklub. Die Partie und deren Dramaturgie trugen zur Hochstimmung bei. Das war ein richtiges Derby – ein Derby mit allen Zutaten.
Die 4.-Liga-Männer der HSG Siggenthal/Vom Stein Baden kamen zu einem ungewohnten Warm-up. Ihre Samstagabendpartie hätte in wenigen Minuten beginnen sollen, doch die älteren Herren standen am Spielfeldrand, klatschten, sangen und lachten. Die vorangehende Partie zog sich in die Länge und die Feierabendhandballer hatten Grund zur Freude. Ihrem Eins, dem Aushängeschild des Vereins, konnte der Sieg in den letzten Minuten von Derbygegner STV Baden nicht mehr streitig gemacht werden. Zu gross die mittlerweile erarbeitete Differenz von drei, vier und schliesslich fünf Toren. Zu stilsicher das Auftreten des Heimteams.
Ein Derby mit allen Zutaten
Die Partie und deren Dramaturgie trugen zur Hochstimmung bei. Das war ein richtiges Derby. Ein Derby, geprägt von Ingredienzien, welche den Handballsport attraktiv machen: Spannung, Nervenflattern, Motivation und Übermotivation, Ärger, Freude, Emotionen, Kampf und Zuschauern, die sich mitreissen liessen. Und mit Ausnahme der ersten und der letzten zehn Minuten war die Partie ausgeglichen – mit immer stärkerer Tendenz zum Umschwung.
STV findet das Rezept
Einem Umschwung zugunsten des STV Baden. Denn als der Aufsteiger nach den ersten fünfzehn Minuten und der Ideenlosigkeit im Angriff das Rezept zum Knacken des offensiven Abwehrdispositivs des Heimklubs gefunden hatte, schmolz der Vorsprung für Siggenthal rasant. Bereits in der 18. Spielminute hiess es erstmals Gleichstand.
Von noch kürzerer Dauer war ein zweites Zwischenhoch des Heimklubs (11:7/24. Minute). In der Pause führte das Heimteam mit einem Treffer Unterschied (13:12). Und bis zur 40. Minute stand es sechs Mal unentschieden, bis zur 50. betrug die Differenz nie mehr als zwei Tore. Der STV Baden schien für die Wende bereit.
Zwei Ausschlüsse mit Folgen
Dieses Szenario beendeten die Ausschlüsse von Oliver Hügli und Björn Navarin innert zwei Minuten. Jetzt war die Gegenwehr gebrochen. Diese roten Karten sorgten für die Entscheidung, da waren sich die beiden Coaches Kin Arak bei Siggenthal und Andreas Steiner bei Baden einig. Leben konnten sie ganz unterschiedlich damit.
Arak, der den gesperrten Peter Szilagyi vertrat, gestand: «Wir hatten am Schluss das Glück auf unserer Seite, obwohl wir zwischenzeitlich die Linie verloren hatten.» Und Steiner hielt fest, dass dieses Ende viel mit den Schiedsrichtern zu tun hatte: «Die Herren in Blau liessen das nötige Feingefühl für ein solches Derby vermissen.»