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Sport (AZ, BT)
Am Dienstag war es beim FC Wohlen soweit: Just nachdem seit langem der erst Schnee fiel, mussten die Spieler zum ersten Training im neuen Jahr antraben. Mit von der Partie war zum ersten Mal der Neuzugang Igor Tadic.
Es ist kurz vor 16 Uhr, als er ein erstes Mal einschlägt: Der Ball erreicht ihn an der Strafraumgrenze, eine Finte, ein Tor. So einfach geht das bei ihm, dem Neuen. Sein Name: Igor Tadic, 30-jährig und Wohlens jüngste Neuerwerbung. Dieses Tor ist sein persönlicher Höhepunkt an diesem Nachmittag.
Wenig später ist die Einheit vorbei, Tadics Team gewinnt das Trainingsspiel. Er, der bis letzten Monat noch beim FC Schaffhausen tätig war, hat an diesem Januartag seinen ersten Arbeitstag im Dienst des FC Wohlen. Intensiv sei dieser gewesen. «Und interessant», schiebt er nach, weil eben vieles neu sei.
Mittwoch, 11.1.17: FC Thun – FC Wohlen
Samstag, 14.1.17: FC Wohlen – BSC Old Boys
Dienstag, 17.1.17: FC Rapperswil - FC Wohlen
Evtl. Samstag, 21.1.17: FC Wohlen - ZSKA Moskau
Evtl. Donnerstag, 26.1.17: FC Wohlen - Torrevieja (ESP)
Donnerstag, 19.1. – Samstag, 28.1.17 in Campoamor (ESP)
Sonntag, 5.2.17: Neuchâtel Xamax - FC Wohlen
Dass der fleissigste Torschütze der Challenge-League-Saison 2014/15 jetzt im Freiamt unter Vertrag steht, liegt vor allem daran, dass Tadics Kontrakt in Schaffhausen Ende Dezember auslief. Statt diesen zu verlängern, entschloss er sich für eine Luftveränderung.
Er wählte die Destination Wohlen, weil ihm das Projekt im Aargau im Vergleich mit jenem in der Nordschweiz letztlich interessanter erschien. Obwohl in Schaffhausen mit Murat Yakin mittlerweile ein renommierter Trainer amtet.
Im Freiamt will Tadic wieder das sein, was er bei Schaffhausen lange war: ein unbestrittener Leader. Weil er das erste Saisonviertel wegen eines Kreuzbandrisses verpasste und ihm im Anschluss ein regelmässiger Platz in der Startformation verwehrt blieb, war er das zuletzt nicht mehr. Seine Vorsätze in Wohlen sind auf den ersten Blick deshalb unspektakulär: eine gute Rückrunde zeigen, der Mannschaft helfen und ein Vorbild sein.
An diesem Dienstag steht erst eine morgendliche Einheit im Kraftraum an, dann eine 90-minütige Session auf dem Kunstrasen der Sportanlage Burkertsmatt in Widen, Wohlens Ausweichdestination, wenn die eigenen Plätze jeweils unbespielbar sind. Umgeben von einer schneebedeckten Winterlandschaft und eingehüllt in dichtem Nebel – so startet der FC Wohlen in die Vorbereitung der Rückrunde.
Das ungemütliche Ambiente kontrastiere stark mit der Stimmung im Team, findet Tadic. «Mit diesen Jungs macht es Spass.» Integriert scheint der Stürmer bereits formidabel. Auch, weil sich sein Weg früher schon mit jenen von Marko Bicvic, Janko Pacar, Marko Muslin oder Flamur Tahiraj kreuzten.
Igor Tadic ist am Dienstag aber nicht das einzige neue Gesicht. Trainer Francesco Gabriele lässt auch Eigengewächs Milan Marjanovic mittrainieren. Der 19-Jährige ist Captain der U23-Mannschaft und auf dem linken Flügel beheimatet. Er soll in diesen Wochen Erfahrungen bei den Profis sammeln.
Einer, der solche bereits gemacht hat, ist Michael Kempter. Der Linksverteidiger gehört eigentlich dem FC Zürich, weilt im Moment aber als Testspieler im Aargau. Der 19-Jährige wird in den kommenden Wochen beobachtet, dann entscheidet der FC Wohlen über eine allfällige Verpflichtung des FCZ-Talents.
Zum Trainingsauftakt gibt es aber auch einige Absenzen: Zum einen Torhüter Joël Kiassumbua, der sich mit der kongolesischen Nationalmannschaft auf den Afrika-Cup vorbereitet und wohl auch das erste Meisterschaftsspiel Anfang Februar verpassen wird. Marko Bicvic, Alain Schultz und Marko Dangubic hingegen sind allesamt krank.
Und auch Kilian Pagliuca, der erst am Mittwoch zur Mannschaft stösst, verpasst die ersten beiden Einheiten. Vollständig von ihren Verletzungen regeneriert haben sich dafür Davide Giampà und Noah Loosli. Fest steht: Im Januar 2017 ist die Breite im Wohler Kader so ansprechend wie selten zuvor.