Der FC Aarau gewinnt 7:0 beim Viertligisten FC Someo - die Reise ans nächste Cupspiel führt erneut ins Tessin.
Als der Pflichtteil erfüllt ist, posieren die Profis gemeinsam mit den Amateuren für ein Erinnerungsfoto, begleitet eine Kinderschar die FCA-Spieler beim Auslaufen in der Hoffnung, ein Trikot zu ergattern. Und im Anschluss gehts für die Aarauer zum Abkühlen in die angrenzende Maggia – für die einen Dürfen, die anderen ein Müssen.
Die Szenen nach dem Schlusspfiff unterstreichen, dass der FC Aarau die Aufgabe zum Cupauftakt souverän erfüllt hat und alles gekommen ist, wie man es im Vorfeld erwartet hat. Nach 28 Minuten traf Mickael Almeida zum 3:0, sein zweiter von insgesamt drei Treffern an diesem Nachmittag. Die weiteren Tore für Aarau erzielten Donat Rrudhani, Kevin Spadanuda (2) und Flavio Caserta. Der Sieg hätte deutlicher ausfallen können: Doch die Profis schonten einerseits ihre Kräfte in der Gluthitze, hatten Nachsicht mit dem sechs Ligen tiefer klassierten Gegner und betrieben auch Selbstschutz, indem sie es unterliessen, in jedem Zweikampf voll durchzuziehen.
FC Someo – FC Aarau 0:7 (0:3)
La Pineta, Maggia. – 500 Zuschauer. – SR: Turkes. – Tore: 7. Rrudhani (Jäckle) 0:1. 13. Almeida (Foulpenalty) 0:2. 28. Almeida (Balaj) 0:3. 50. Almeida (Conus) 0:4. 75. Spadanuda (Schneider) 0:5. 77. Spadanuda 0:6. 88. Caserta (Schwegler) 0:7.
Someo: Oliveira (55. Tagliaferri); Nicora, Quanchi, Ruberto (18. Laloli), Mazzi (63. Candolfi); Burzi (63. Covelli), Zanoli, Maccarinelli; Genini (63. Omini), Gianinazzi, Lunari.
Aarau: Ammeter; Giger, Hasani, Kronig, Conus; Jäckle; Avdyli (46. Aratore), Schwegler, Rrudhani, Balaj (46. Spadanuda); Almeida (53. Schneider).
Bemerkungen: Someo ohne Gaiardelli (gesperrt), Belotti, Rubetti (beide verletzt), Ramelli, Randazzo und Schlunke (alle nicht im Aufgebot). Aarau ohne Bergsma, Qollaku (verletzt), Gashi, Njie, Senyurt und Thiesson (alle nicht im Aufgebot). – 55. Torhüter Oliveira verletzt ausgeschieden. – Verwarnungen: 43. Zanoli, 52. Nicora (beide Foulspiel).
Letzteres hätte die Gefahr von ernsthaften Verletzungen erhöht. Und dies, nicht das Ausscheiden, war die grösste Sorge im FCA-Lager vor dem Anpfiff. Zwar stiegen alle Spieler gesund in den Bus für die Rückreise in den Aargau, doch Trainer Stephan Keller war verstimmt über die ruppige Gangart einiger Spieler des FC Someo. In Anlehnung an den Elektrozaun rund um das Spielfeld des «Centro sportivo» in Maggia sagte er: «Ich dachte, damit sollten Wildschweine abgehalten werden. Ein paar habe ich trotzdem auf dem Platz gesehen.»
Seiner Mannschaft sprach Keller ein grosses Lob aus für den Auftritt: «Die Tore waren grösstenteils strukturiert herausgespielt, wie ich das gegen einen solchen Gegner erwarte. Wir haben uns hier sehr gut präsentiert.»
Auf Experimente verzichtete Keller und stellte mit Ausnahme von Goalie Nicholas Ammeter, Flügel Milot Avdyli und Innenverteidiger Binjamin Hasani sein Stammpersonal auf. Ein persönliches Erfolgserlebnis feierte Marco Thaler, nach über einem Jahr gab er in der Schlussphase sein Comeback.
Vor 500 Zuschauern, davon rund 80 angereiste FCA-Fans, die während der Pause den Strafraum vor dem Gästesektor für ein Schusstraining enterten, blieb Aarau zwei Treffer hinter dem höchsten Cupsieg der Klubgeschichte: 2004 gab es in der ersten Runde ein 9:0 in Niedergösgen.
Die Chance auf den Eintrag in die Geschichtsbücher bietet sich der Mannschaft auch in der nächsten Runde, jedoch ist die Aufgabe bedeutend schwieriger: Mitte September wartet der Erstligist Paradiso Lugano.
Tessin – der FC Aarau kommt wieder.