Volleyball
Schönenwerd siegt im Derby trotz Tanz auf drei Hochzeiten

Im NLA-Derby gewinnt der TV Schönenwerd gegen Laufenburg-Kaisten mit 3:0. Der TVS ist trotz der Strapazen in der Meisterschaft auf Playoff-Kurs. Beim Rivalen Smash 05 Laufenburg-Kaisten sieht dies anders aus.

Jessica Widmer
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Volleyball-Derby Schönenwerd - Laufenburg
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Der Kampf am Netz war immer wieder spetaktulär, hier verteidigen Noah Eichenberger vorne und Christoph Hänggi gegen Jörg Ebner.
Ein entscheidender Angriff von Marcin Malicki zum zweiten Satzgewinn.
Der Laufenburger Aleksander Petkov übergibt den Ball an Mario Juric für einen Smash.
Der Schönenwerder Marcin Malicki überspielt im Flug die Nr.1 Mario Juric und Nr. 8 Michael Moor.

Volleyball-Derby Schönenwerd - Laufenburg

GERRY FREI

Die letzten Wochen waren für die NLA-Volleyballer des TV Schönenwerd ziemlich stressig. Das Team von Trainer Bujar Dervisaj tanzte zeitgleich auf drei Hochzeiten: Meisterschaft, Schweizer- und Europacup. Die Mannschaft ist trotz der Strapazen in der Meisterschaft auf Playoff-Kurs. Beim Gegner Smash 05 Laufenburg-Kaisten sieht dies anders aus.

Im Cup ist man gegen Lugano ausgeschieden und in der Meisterschaft liegt das Team von Trainer Marc Fischer zurzeit auf dem zweitletzten Tabellenrang. «Wir hatten in der letzten Zeit mit sehr vielen Verletzungen zu kämpfen. Da ist es auch im Kopf schwer, einfach abzuschalten und befreit aufzuspielen», wie Fischer sagt. So war die Favoritenrolle schnell verteilt. Und trotzdem sah es zu Beginn alles andere als nach einem lockeren Durchmarsch für das Heimteam aus.

Eigenfehler anfangs bestimmend

Servicefehler gehören im Volleyball zum Bittersten, denn es sind Geschenke an den Gegner. Der TV Schönenwerd verteilte zu Beginn der Partie gegen Laufenburg-Kaisten gleich reihenweise frühzeitige Weihnachtsgeschenke. Die Gäste nutzen die anfängliche Unkonzentriertheit des Heimteams aus und gingen bald in Führung. Dieses Bild änderte sich lange Zeit nicht: Schönenwerd spielte fehleranfällig und Laufenburg nutzte es aus.

Doch der TVS liess bereits durchblicken, dass sie punkten konnten, wann immer sie ihr Aufbauspiel sauber zu gestalten vermochten. Auch dank dem teaminternen Liga-Topscorer Jan Schnider. Dieser konnte jedoch auch nicht verhindern, dass Laufenburg gegen Ende des ersten Satzes mit 22:19 vorne lag. Höchste Zeit für ein Time-out aufseiten des favorisierten Heimteams. «Zu Beginn servierten wir auf den Libero, dies brachte nicht den gewünschten Effekt. Nach diesem Time-out haben wir das Serviceziel geändert», erklärte Schönenwerds Assistenztrainer Marco Fölmli. Diese Änderung brachte den gewünschten Effekt. Schönenwerd drehte den ersten Satz noch und gewann mit 25:23.

Laufenburg-Trainer Fischer fand deutliche Worte für den Satzverlust: «Den ersten Satz hätten wir ganz klar gewinnen müssen. Wir konnten endlich einmal den Kopf ausschalten, die vielen Verletzungen vergessen und befreit Volleyball spielen. Gehen wir da in Führung, ist alles offen.» In Satz zwei reduzierte Schönenwerd die Eigenfehler massiv und lag gar mit 6:0 in Führung. Smash 05 gab nicht auf und verteidigte auch dank dem Jüngsten in der aktuellen Nationalliga A, Marco Back (Jg. 1997), stark. Doch Laufenburg schaffte es nie, auf mehr als vier oder fünf Punkte heranzukommen, und so gewann Schönenwerd auch den zweiten Durchgang – diesmal deutlicher mit 25:20.

Favorit setzte sich durch

Im dritten Satz steigerte sich der TVS dann erneut. Zwischenzeitlich lag das Dervisaj-Team mit 23:15 vorne. Smash 05 glänzte am Schluss noch mit einigen schönen Punkten, aber Schönenwerd liess sich den Sieg nicht mehr nehmen und beendete die Partie mit einem 25:18-Erfolg im dritten Satz. «Wenn man die Stärke der gegnerischen Angreifer bedenkt, haben wir heute wirklich stark verteidigt», gab sich Fischer nach Spielschluss optimistisch, «mit der Leistung der Mannschaft bin ich sehr zufrieden, mit dem Resultat natürlich nicht.» Und auch Marco Fölmli fand nach dem Spiel lobende Worte für seine Spieler: «Dieser Sieg war ein guter Jahresabschluss. Wir sind auf Kurs, was unsere Ziele anbelangt. Die Jungs haben nach den Strapazen der letzten Wochen eine Pause verdient.»