Startseite
Sport
Sport (AZ, BT)
Die 16-jährige Ronja Stern aus Remetschwil steht kurz vor ihrem NLA-Debüt mit dem Team Argovia und träumt von einer Olympia-Teilnahme.
Sich selber charakterisieren fällt den meisten Menschen schwer. Nicht so der NLB-Badminton-Spielerin Ronja Stern – aus dem Ärmel schüttelt sie eine Reihe an persönlichen Charaktereigenschaften: «Ich bin ehrgeizig, zielstrebig und stur.» Sturheit ist für gewöhnlich eine negative Eigenschaft.
Doch Stern, deren Vater und Bruder ebenfalls auf dem Badminton-Court anzutreffen sind, erklärt: «Wenn ich etwas will, dann will ich es unbedingt und höre nicht mehr auf andere. Dies hilft mir auf dem Feld.» Wahrscheinlich macht exakt dies die 16-Jährige, die als Ausgleich zum Sport pro Woche tausend Buchseiten verschlingt, bereits in jungen Jahren dermassen stark.
Klub-EM als bisheriger Karrierehöhepunkt
Ihr Palmarès seit ihrem Karriere-Start im Alter von sechs Jahren lässt sich wahrlich sehen. Nicht nur an den Junioren-Schweizer-Meisterschaften räumt sie, die dem Schweizer U17-Nationalkader angehört, Jahr für Jahr ab. Auch bei den Aargauer Meisterschaften der Elite gab es an den letzten zwei Austragungen an ihr kein Vorbeikommen mehr.
International sorgte Stern ebenfalls für Aufsehen: Am Nations Future Cup, ein Turnier mit Teilnehmern aus acht Nationen, triumphierte sie in diesem Jahr. Das bisher grösste Highlight ihrer Karriere war aber der Auftritt mit der ersten Mannschaft vom Team Argovia an der Klub-EM in Frankreich.
diese Momente sind es, für die die gebürtige Schweizerin mit deutschen Wurzeln hart arbeitet. Unter der Woche trainiert sie täglich auf dem Badminton-Feld. Trainiert wird sie vom ehemaligen NLA-Spieler Simon Schmidli und von NLA-Spielertrainer Hafiz Shaharudin. Dazu kommen zwei wöchentliche Krafttrainings und eine Jogging-Einheit. Aufgrund der abendlichen Trainings lässt sich Schlafmangel für die Schülerin der Sportklasse der alten Kantonsschule Aarau nicht vermeiden.
Dass Verletzungen ebenfalls Teil des Sports sind, musste Stern in diesem Jahr erfahren. Sie erlitt eine undefinierte Sehnenentzündung, die ihr das Einzel-Spielen während gut vier Monaten verunmöglichte.
In der NLB unterfordert
In der Nationalliga B gewinnt sie fast all ihre Spiele ohne grosse Probleme, berichtet die grossgewachsene Athletin stolz.Das Team Argovia besitzt bekanntlich ein NLA-Team, das letztes Jahr Schweizermeister wurde. Klubinterne Aufstiegschancen sind also intakt. Wenn das nächste Mal eine der drei Stammspielerinnen ausfällt, dürfte Ronja Stern ihr NLA-Debüt erleben. Dies gehört zu ihren kurzfristigen Zielen.
Der Traum von Olympia
Langfristig möchte sie die Selektion für die A-Nationalmannschaft und die Qualifikation für eine EM realisieren. Blickt man auf den bisher kometenhaften Aufstieg von Stern, hegt man kaum Zweifel daran, dass sie dies nicht schaffen wird. Dass ihr die Verwirklichung ihres grossen Traums «Olympia-Teilnahme» gelingt, scheint möglich. Ein Spaziergang wird es nicht. Aber falls Ronja Stern ihre Sturheit beibehält, stehen zumindest die Chancen gut, dass sie zu einem hell strahlenden Stern am Badminton-Himmel wird.