Radsport
Kein Schweizer Exploit am 45. Grand Prix Rüebliland

Der Norweger Trym Brennsaeter gewinnt die 45. Austragung des Aargauer Juniorenrennens, Lokalmatador Christen überzeugt mit starken Leistungen.

August Widmer
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Die Schweizer spielten beim diesjährigen GP Rüebliland nur eine Nebenrolle.

Die Schweizer spielten beim diesjährigen GP Rüebliland nur eine Nebenrolle.

Alexander Wagner / FOTO Wagner

Mit dem Sieg des Norweger Trym Brennsaeter ging in Langenthal die 45. Austragung des Grand Prix Rüebliland zu Ende. Jan Christen aus Gippingen kam als bester Schweizer auf den 8. Rang der Gesamtwertung.

Zeitfahr-Schweizer-Meister Christen hatte am Samstagabend in Birr das über 9,8 km führende Zeitfahren nur um zwei Zehntel gegen Brennsaeter verloren. Im Gegensatz zu Christen hatte der 18-jährige Norweger am Samstagmorgen einer zehn Fahrer umfassenden Spitzengruppe angehört, die dem Feld 43 Sekunden abzunehmen vermochte. Mit Stian Edvardsen wurde schon diese wie das Zeitfahren in Birr zu Ende gehende Samstags-Vormittags-Etappe von einem Norweger gewonnen. Als einziger Schweizer hatte am Samstagmorgen der fürs Team «Ticino» fahrende Roman Holzer in der Spitzengruppe Unterschlupf gefunden. Die Fahrer des Nationalteams um die Schweizer Meister Jan Christen (Zeitfahren) und Niels Aebersold (Strasse) vermochten dem Rennen keine Wende mehr zu geben und verpassten den Sprung an die Spitze.

Die Schweizer Nachwuchsfahrer um Jan Christen aus Gippingen (rechts) kamen dieses Jahr nicht auf Touren.

Die Schweizer Nachwuchsfahrer um Jan Christen aus Gippingen (rechts) kamen dieses Jahr nicht auf Touren.

August Widmer

Königsetappe fand am Samstag statt

Dass die dreimal über die Niederwiler-Höhe führende Etappe vom Samstagmorgen zur Schlüsseletappe des diesjährigen GP Rüebliland würde, kam eher unerwartet. Diese Rolle war der Schlussetappe rund um Langenthal zugedacht worden. Trotz des recht anspruchsvollen Parcours kam es auch in Langenthal zu einem Massenspurt von 59 Fahrern. Als bester Sprinter entpuppte sich am Schlusstag der Amerikaner Colby Simmons. Er hatte am Samstagmorgen auf dem zweiten Teilstück rund um Birr der entscheidenden Spitzengruppe angehört und war dort schon Zweiter geworden.

Viele Stürze auf der Eröffnungsetappe

Auch die Eröffnungsetappe vom Freitag rund um Schneisingen ging mit einem Massenspurt zu Ende. In Schneisingen schwang der Engländer Max Poole obenaus. Diese erste Etappe des diesjährigen GP Rüebliland war hektisch und von mehreren Stürzen geprägt. Der erste Massensturz ereignete sich bereits wenige Kilometer nach dem Start in Mellstorf. Da wegen dieses Auftaktsturzes auf Rennstufe Ambulanz und Tour-Arzt fehlten, musste das Rennen für eine Viertelstunde neutralisiert werden.

Im Finale der Eröffnungsetappe stürzten beim Bahnhof Niederweningen nochmals mehrere Fahrer. Dieser Sturz warf Lokalmatador Jan Christen im Endkampf um viele Plätze zurück. Auf der ansteigenden Zielgerade von Schneisingen konnte sich Christen noch auf Platz 16 vorarbeiten.

Erster Sieg für Norwegen seit über 30 Jahren

Mit Trym Brennsaeter gewann erstmals seit mehr als 30 Jahren wieder ein Norweger das Junioren-Etappenrennen. Als bisher einziger Norweger hatte 1990 Trond Bjerkely das Rennen durch den Aargau und die angrenzenden Gebiete gewonnen. Die Schweizer müssen weiter auf eine Wiederholung des letzten Sieges von 2016 (damals Reto Müller) warten.

Der Norweger Trym Brennsaeter (rechts) gewinnt die 45. Austragung des GP Rüebliland.

Der Norweger Trym Brennsaeter (rechts) gewinnt die 45. Austragung des GP Rüebliland.

August Widmer

Die Hoffnung auf einen baldigen Schweizer Sieg bleibt allerdings intakt. In der Wertung der Erstjahr-Junioren, die auch nächstes Jahr nochmals an der Etappenfahrt durch den Aargau teilnehmen können, kam Jan Christen auf den zweiten Rang. Nur der Pole Hubert Grygowski war in dieser Wertung vor dem Gippinger.