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Sport (AZ, BT)
Das 0:1 gegen die Grasshoppers als Beweis: Ohne den sechsfachen Saisontorschützen fehlt es dem FC Aarau an Torgefährlichkeit. Allerdings fehlt der 32-jährige Mittelstürmer dem Challenge-League-Klub aus dem Aargau derzeit aus medizinischen Gründen.
Der FC Aarau nimmt gegen GC Fahrt auf, drückt aufs Gaspedal, sucht konsequent den Torerfolg, ist kreativ und sorgt für Unterhaltung. Die Ausbeute? Einige vielversprechende Offensivaktionen, ein halbes Dutzend Topchancen, ein vergebener Penalty, aber nichts Zählbares! Weil im Fussball einzig und allein Tore zählen und sich Goalie Simon Enzler erstmals in dieser Saison einen groben Patzer leistet, stehen die Aarauer nach dem 0:1 gegen den Leader aus Zürich mit leeren Händen da.
Dass Stephan Keller zur Pause die beiden als Stürmer nominierten Marco Aratore und Petar Misic vom Feld nimmt, spricht Bände. «Die Zwei hatten nicht ihren besten Tag», sagt der FCA-Trainer. «Es fehlte ihnen an Durchschlagskraft.» Gleiches gilt in der zweiten Halbzeit auch für die eingewechselten Liridon Balaj und Filip Stojilkovic. Was Kellers Mannschaft gegen GC gezeigt hat, war hübsch anzusehen, aber im Endeffekt nicht mehr als brotlose Kunst.
Aus Sicht des FC Aarau wurde vor allem ein Spieler schmerzlich vermisst: Shkelzen Gashi! Ausgerechnet Gashi! Der Mann also, der Anfang dieses Jahres zum FC Aarau zurückgekehrt ist und sich mehr als ein halbes Jahr extrem schwer getan hat. Fehlende Spielpraxis, mangelnde Fitness, schlechte Konditionswerte und Verletzungspech machten ihm das Leben schwer.
Das ging so weit, dass sogar der frühere FCA-Trainer Patrick Rahmen an den Fähigkeiten von Gashi zu zweifeln begann. Aber nicht nur Rahmen, auch andere Experten stellten sich im Frühling dieses Jahres je länger, je mehr die Frage: Ist der ehemalige Goalgetter und Torschützenkönig von GC und vom FC Basel mit seinem Latein am Ende?
Ist er nicht! Gashi strafte seine Kritiker Lügen. Nach dem Debüt im FCA-Dress Anfang Juli startet der 32-jährige Mittelstürmer seit Beginn dieser Saison durch und erzielte in acht Spielen sechs Tore. Gegen Xamax (3:1) und Kriens (2:2) gelang ihm sogar ein Doppelpack.
Gegen GC aber fehlte Gashi. Der Topskorer des FC Aarau zählte nicht einmal zum 18-Mann-Aufgebot. Eine Absenz mit Folgen! Ohne Gashi glich die Offensive einem lauen Lüftchen. Im Spiel gegen die Zürcher war deutlich zu sehen, wie abhängig die Aarauer im Sturm von Gashi sind.
Warum hat Gashi gefehlt? Man kann, ja man muss leider davon ausgehen, dass er einer der Spieler des FC Aarau ist, der Anfang November positiv auf das Coronavirus getestet wurde.
Nach der Quarantäne unterzog er sich wie alle Spieler des FC Aarau einem medizinischen Check. Im Gegensatz zu seinen Teamkollegen war Gashi nicht gesund. Ein Arzt stellte während einer Untersuchung fest, dass ein Symptom und ein Testergebnis Anlass zur Besorgnis geben.
Anfang dieser Woche begab sich Gashi nochmals in ärztliche Untersuchung und ist weiterhin krank gemeldet. Eine genaue Diagnose steht noch aus, aber die Nummer 10 des FC Aarau wird in dieser Woche aller Voraussicht nach weder mit der ersten Mannschaft trainieren noch spielen können. Klar also, dass Gashi auch nächsten Freitag im Heimspiel gegen Winterthur nicht einsatzfähig ist.
Nach dem Fehlstart in die Saison mit zwei Niederlagen in Folge und einem Zwischenspurt mit zehn Punkten aus vier Spielen, hat der FC Aarau aus den vergangenen drei Partien gegen Thun (0:1), Kriens (2:2) und GC (0:1) gerade mal einen Zähler geholt.
Vor der Partie gegen Winterthur im Brügglifeld beträgt der Rückstand auf Leader GC acht Punkte. Elf Punkte aus neun Spielen sind nicht schlecht, werden den Ansprüchen von Keller aber nicht gerecht. Er will Ende Saison einen Platz in den Top 5. Um dieses Ziel zu erreichen braucht der Trainer des FC Aarau Gashi, einen gesunden Gashi!