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Sport (AZ, BT)
Der 29. Powerman Zofingen steht vor der Türe. Dieser wird in die Geschichtsbücher eingehen. Die ITU (International Triathlon Union) und die IPA (International Powerman Association) tragen in Zofingen schon zum zehnten Mal die gemeinsamen World Championships aus.
Stefan Ruf: Stolz und erfreut, denn eine WM auszurichten ist etwas sehr Spezielles und nicht selbstverständlich. Es ist Lohn für die in den letzten Jahren ausgezeichnete Arbeit, welche in der Duathlon-Hochburg Zofingen geleistet wurde.
Mir ist keine Sportart bekannt, in der zehnmal eine WM eines olympischen Verbands ausgetragen wurde. Für die Schweiz ist das auf jeden Fall einmalig und Zofingen gehört damit sicherlich definitiv und verdientermassen in den Kreis der absoluten Schweizer Top-Events im Sport. Zwar ist Duathlon immer noch eher eine Randsportart, die Kriterien für die WM-Vergabe sind jedoch trotzdem sehr streng. Wir mussten zum Beispiel nachweisen, dass wir auf allen Stufen einen stattlichen Frauenanteil in unserer Organisation haben, was zum Glück schon seit längerem der Fall ist.
Teils teils. Nach dem sehr erfolgreichen letzten Jahr haben wir in Europa mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Kopenhagen, die EM des Vorjahres, musste wegen Problemen des bisherigen Veranstalters abgesagt werden. Jetzt haben wir zum Glück einen neuen dänischen Partner in Veijle gefunden mit einem Event diesen Herbst. Der Traditionsanlass in Weyer (AUT) pausiert heuer. Dafür haben wir sehr erfolgreiche Europameisterschaften in St. Wendel (D) erlebt, leider ohne Schweizer Medaille. Die asiatischen und südamerikanischen Rennen boomen zum Glück weiter und zum ersten Mal wurde dieses Jahr ein Event in China ausgetragen, ein Meilenstein in der Geschichte des Powerman.
Nach über zehn Jahren Pause gibt es wieder einen zweiten Powerman-Event in der Schweiz. Wie früher Burgdorf wieder im Kanton Bern, dieses Mal aber im französischen Kantonsteil. Damit visieren wir natürlich vor allem das Publikum aus der Westschweiz an. Das Team in Tramelan ist sehr motiviert, die Infrastruktur ist erstklassig, die Strecken in der Jura-Landschaft wunderschön.
Ja, die soll so eng wie möglich sein, damit beidseitig Effizienz- und Kostenvorteile erreicht werden können. Wir wollen natürlich Tramelan den bestmöglichen Support geben, auch als Berater und Begleiter, so dass bereits die erste Austragung ein voller Erfolg wird.
Nun die Schweiz erlebt gerade eine Inflation an neuen Events und ich weiss, dass noch weitere in Planung sind, von denen die Öffentlichkeit noch gar nichts weiss. Ein bis zwei weitere international ausgerichtete Events kann ich mir aber sehr gut vorstellen. In logischer Konsequenz müssten sich diese geografisch nach Osten und Süden orientieren und an absoluten Top-Locations stattfinden.
2017 wird es einige marginale Änderungen geben, jedoch nichts Revolutionäres. In einem Jahr allerdings, dann haben wir die 30. Ausgabe, wird ein weitumfassender Umbau eingeleitet werden, der bis und mit 2019 abgeschlossen sein wird. Im Moment gilt aber der Fokus noch voll und ganz der diesjährigen Austragung.
Das Hauptziel in diesem Jahr ist, in allen Kategorien die Teilnehmerzahlen zu steigern. Vor allem möchten wir mehr internationale Athletinnen und Athleten in Zofingen begrüssen und ihnen die Schönheit und die Qualitäten unseres Landes näherbringen. Daneben wollen wir, wie jedes Jahr, eine perfekte Organisation abliefern, die es erlaubt, dass alle zufrieden und gesund das Ziel erreichen.
Wir sind sehr glücklich mit Erdgas einen neuen Partner gefunden zu haben, der einen der vier Hauptsponsorenplätze belegt. Energie heisst in Englisch ja Power, das passt also sehr gut zusammen. Ziel von Erdgas ist es, Biogas als Alternative zur Verbrennungstechnologie aufzuzeigen und auch das passt zum Duathlonsport. Da wird ohne Motoren gelaufen und Radgefahren. Dies hoffen wir zumindest!
Zofingen ist wie zugeschnitten auf die Fähigkeiten von Emma Pooley und es ist im Moment nicht absehbar, wer sie am Gewinn des vierten WM-Titels hindern könnte, ausser sie sich selber oder ein technischer Defekt. Aber eventuell wird sich das ja in den nächsten ein bis zwei Jahren ändern, denn bei Erdgas steht ja eine Athletin namens Daniela Ryf unter Vertrag.
Bei den Männern ist die Liste der möglichen Sieganwärter deutlich länger. Der Vorjahreszweite und Europameister 2017, Felix Köhler (D) und der mehrmalige Medaillengewinner Søren Bystrup (DEN) wollen sich weiter verbessern und das heisst Sieg. Warten wir aber auch noch ab, ob der einte oder andere nationale Verband einen Top-Langdistanz-Triathleten an den Start schickt. Das wäre dann besonders interessant, Triathlon gegen Duathlon.
Ich zähle die vergangenen Jahre nicht, schaue aber immer gespannt in die Zukunft. Was wird diese bringen und was können wir noch erreichen? Ich denke sehr viel, wenn alle Beteiligten mitziehen. Der Powerman Zofingen ist eine Veranstaltung mit internationalem Publikum. Wir sind mit der gleichen Herausforderung konfrontiert wie die meisten Schweizer Firmen: Top-Produkt, aber sehr teuer. Die Vermarktung des Events in Zofingen und die Propagierung der ganzen Powerman-Idee weltweit werden immer wichtiger.
Bei 40 traditionellen Ressorts gibt es immer einige Vakanzen. Was wir aber in nächster Zeit zusätzlich brauchen werden, sind IT-Cracks, Programmierer, Social Media-Spezialisten und Leute, die sich für digitale Themen interessieren. Das Thema „digital“ ist auch beim Powerman angekommen.