Der TV Möhlin hat in der vergangenen Saison mehr unter der Coronapandemie gelitten als andere Vereine. Nun soll ein frischer Start her – mit einem altbewährten Trainer, der neu auch seinen Sohn im Kader hat.
Nach der Wiederaufnahme endete die Spielzeit für die Möhliner dann doch einigermassen versöhnlich mit drei Siegen, darunter war auch ein Erfolg im Kantonsderby gegen den STV Baden. Aus handballerischem Frust wurde allmählich wieder Lust – ein Gefühl, das sich über den Sommer bis in den Frühherbst getragen hat. «Die Vorfreude steigt», sagt Simon Mahrer.
Der Präsident des TV Möhlin richtet seinen Fokus nicht mehr auf das was war, sondern auf das was kommt. Was letzteres sein wird, ist schwierig abzuschätzen. Zumal sich das Kader anders präsentiert als noch im Jahr davor. Gegangen sind drei Akteure: Lukas Christen und Mischa Wirthlin nehmen sich eine Auszeit vom Handball, Matej Sarajlic, der die Erwartungen nie hat erfüllen können, musste gehen.
In der Liste mit den Neuzuzügen finden sich dagegen gleich neun Namen. Neben fünf Spielern aus dem eigenen Nachwuchs neu dabei sind der Norweger Stian Grimsrud, Patrick Schweizer vom STV Baden, Nicolas Wessner von Vikings Liestal sowie Armin Sarac – der Sohn von Möhlin-Trainer Samir Sarac.
Beim Trainerthema wird Simon Mahrers Stimme plötzlich schneller und lebendiger. Für Sarac hat Mahrer viel übrig. Und dass die Saison 2020/2021 nicht so gelaufen ist wie erhofft, liegt nach Mahrers Ermessen auf keinen Fall am Coach: «Wir sind sehr zufrieden mit Samir. Er macht super Trainings und schaut für die Jungen», sagt er. «Und noch dazu ist er ein sehr angenehmer Mensch.»
Der erfahrene Sarac hat seine Arbeit in Möhlin vor einem Jahr aufgenommen, sein Vertrag gilt noch für die kommende Saison. Eine Verlängerung des Arbeitsverhältnisses ist nicht ausgeschlossen, zumal mit Sohn Armin nun ein Faktor mehr da ist, der fürs Wohlbefinden bestimmt nicht abkömmlich ist. Wie weit die Aufbruchsstimmung den TV Möhlin tragen kann, wird sich weisen. Mahrer jedenfalls erbittet sich etwas Zeit für eine Mannschaft, deren Mechanismen sich noch einspielen müssten. Als Saisonziel ist ein Platz «unter den Top 16 der Schweiz» ausgegeben, was heissen soll, dass Fünfter oder Sechster in der NLB zu werden, nicht allzu schlecht wäre. Mahrer spricht von den Zielen eher beiläufig, als wolle er damit sagen: Hauptsache es gibt nicht noch einmal eine Saison wie im letzten Jahr.
Der TV Möhlin startet am Samstag (20 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Solothurn in die Saison.