NLA-Handball
Warum das heutige Heimspiel des HSC Suhr Aarau auch ein Testlauf für Playoff-Live-TV-Spiele aus der Schachenhalle ist

Das Heimspiel des HSC Suhr Aarau gegen NLA-Leader Pfadi Winterthur wird heute Abend ab 19.15 Uhr beim Sport-TV-Sender «Sport 1» live übertragen. Dabei soll sich auch zeigen, ob das Konzept des HSC zur Abdeckung sportartenfremder Linien funktioniert.

Dean Fuss
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Ein Bild, das es so in der neuen Saison vorläufig nicht mehr zu sehen geben wird: «MySports»-Kameramann in der Schachenhalle.

Ein Bild, das es so in der neuen Saison vorläufig nicht mehr zu sehen geben wird: «MySports»-Kameramann in der Schachenhalle.

Alexander Wagner

Vor zwei Wochen ist bekannt geworden, dass das Schweizer Fernsehen seine Berichterstattung im Hallensport ausbaut. Einer der Profiteure davon: der Handballsport. Bereits seit mehreren Jahren gehörten Meisterschafts- sowie Cupfinals bei «SRF» zum Liveübertragungs-Angebot. Ab der laufenden Saison gilt das nun bereits ab den Playoff-Viertelfinals.

Das sind gute Nachrichten für den Schweizer Handballsport. Insbesondere für alle NLA-Vereine und deren Sponsoren, weil die Visibilität damit neben den bei «Sport 1» live übertragenen Partien erhöht wird. Das gilt natürlich auch für den neuen Titelsponsor Quickline, den die Liga vor Wochenfrist hat präsentieren können.

Gleichzeitig bringen die zusätzliche Sichtbarkeit beziehungsweise die Liveübertragungen im TV aber auch Verpflichtungen mit sich. Und genau diese sind der Grund, warum in der Aarauer Schachenhalle seit über anderthalb Jahren kein TV-Spiel mehr stattgefunden hat.

Seit Sommer 2019 gab es kein TV-Livespiel mehr aus der Schachenhalle

Denn mit der konsequenten Umsetzung des TV-Vertrages durch die Liga ab Sommer 2019 – damals war noch «My Sports» TV-Partner gewesen – waren Liveübertragungen aus der Schachenhalle verunmöglicht worden.

Dies, weil der HSC als Veranstalter der Partie dafür hätte sorgen müssen, dass sämtliche sportartenfremden Linien verschwinden. Mittels des via Liga angebotenen mietbaren mobilen Hallenbodens hat der HSC das vor anderthalb Jahren allerdings als zeitlich und finanziell zu aufwendig beurteilt.

Test eines speziell für den HSC angefertigten Klebebandes

Das Problem mit den sportartenfremden Linien besteht zwar weiterhin, wird nun aber für das TV-Livespiel am Donnerstagabend gegen Leader Pfadi Winterthur versuchsweise anderweitig gelöst: durch Abkleben mittels speziell für den HSC angefertigtem Klebeband.

Geschäftsführer Lukas Wernli und sein HSC Suhr Aarau testen gegen Pfadi die Tauglichkeit ihres Konzepts zur Abdeckung der sportartenfremden Linien in der Schachenhalle.

Geschäftsführer Lukas Wernli und sein HSC Suhr Aarau testen gegen Pfadi die Tauglichkeit ihres Konzepts zur Abdeckung der sportartenfremden Linien in der Schachenhalle.

Bild: Alexander Wagner

«Das ist der ideale Zeitpunkt für einen Testlauf mit dieser Lösung. Sollte das Klebeband nicht zufriedenstellend funktionieren, müssten wir für die entscheidende Saisonphase doch noch einmal den viel teureren mobilen Boden in Betracht ziehen», sagt HSC-Geschäftsführer Lukas Wernli und ergänzt:

«Denn in den Playoffs müssen wir die Voraussetzungen für TV-Spiele ohne Wenn und Aber erfüllen.»

In der vergangenen Saison war es wegen des coronabedingten Saisonabbruchs noch während der Hauptrunde gar nicht mehr dazu gekommen, dass man sich diese Fragen hätte stellen müssen.

Assistenztrainer Reichmuth zurück an der Seitenlinie

Eine gewichtige Änderung gibt es beim HSC an der Seitenlinie: Assistenztrainer Tom Reichmuth kehrt nach überstandener Coronaerkrankung auf die Bank zurück.

Stehen heute erstmals im Jahr 2021 gemeinsam an der Seitenlinie: Cheftrainer Misha Kaufmann (l.) und sein Assistenztrainer Tom Reichmuth.

Stehen heute erstmals im Jahr 2021 gemeinsam an der Seitenlinie: Cheftrainer Misha Kaufmann (l.) und sein Assistenztrainer Tom Reichmuth.

Bild: Freshfocus

Etwas mehr als eine Woche, nachdem der 52-Jährige das Spital hat verlassen können, wird er damit erstmals im Jahr 2021 wieder vor Ort dabei sein.

Abgang

Vertrag aufgelöst: Torhüter ­Ferrante verlässt den HSC

Der HSC Suhr Aarau und Dario Ferrante gehen ab sofort getrennte Wege: Der NLA-Verein und der 27-jährige Torhüter haben sich gemäss Medienmitteilung «einvernehmlich dazu entschieden, ihren per Ende Mai 2021 auslaufenden Vertrag vorzeitig und mit sofortiger Wirkung aufzulösen». Weiter heisst es im Communiqué: «Über die Gründe und die vertraglichen Inhalte wurde Stillschweigen vereinbart.»

Ferrante war auf die Saison 2017/18 hin zum HSC gestossen, wo er nach dem Abgang von Mihailo Radovanovic, der damaligen Nummer 1 zwischen den Pfosten, schnell zur wichtigen Figur wurde. Mit der Verpflichtung von Dragan Marjanac im Sommer 2018 und von Leo Grazioli im Jahr darauf wurde Ferrante zum Teil eines ambitionierten Torhüter-Trios. Seit der Saison 2018/19 amtete Ferrante gemeinsam mit Tim Aufdenblatten als Co-Captain des HSC.

Der HSC Suhr Aarau und sein Co-Captain und Torhüter Dario Ferrante (M.) haben ihren Vertrag vorzeitig per sofort aufgelöst.

Der HSC Suhr Aarau und sein Co-Captain und Torhüter Dario Ferrante (M.) haben ihren Vertrag vorzeitig per sofort aufgelöst.

Bild: Freshfocus

Der schweizerisch-italienische Doppelbürger, der auch schon drei Mal für Italiens A-Nationalmannschaft zum Einsatz gekommen ist, hat in den vergangenen dreieinhalb Jahren insgesamt 89 NLA-Pflichtspiele für den HSC absolviert und dabei fünf Treffer erzielt.

Unlängst war bekannt geworden, dass Ferrante, der im vergangen Sommer mit Suhr Aarau den Supercup gewonnen hat, auf die neue Saison hin zum TV Endingen zurückkehrt. (dfs)