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Die sportlichsten Studenten der Welt messen sich in Russland. In Kasan, der siebtgrössten Stadt Russlands, werden 10 442 Teilnehmer aus 162 Nationen erwartet. Die Schweiz reist mit 69 Athleten nach Kasan. Mit dabei sind auch neun Aargauer.
Der Timer auf der offiziellen Homepage zählt Sekunde für Sekunde herunter. Am Samstag, um 21.30 Uhr, wird der Zähler bei null angekommen sein. Dann sind sie eröffnet, die 11-tägigen Studenten-Wettbewerbe, die vom Namen her an die Olympischen Spiele erinnern.
Nur: Zugelassen sind einzig Sportler, die an einer Universität eingeschrieben und unter 28 Jahre alt sind.
Die Weltspiele der Studierenden werden im Zwei-Jahre-Rhythmus im Sommer und Winter vom Weltverband des Hochschulsports veranstaltet. Die Sommer-Universiade ist nach den Olympischen Spielen die zweitgrösste Multisport-Veranstaltung der Welt.
In Kasan, der siebtgrössten Stadt Russlands, werden 10 442 Teilnehmer aus 162 Nationen erwartet. Die bisher grössten Universiaden wurden 2011 in Shenzhen (China) mit 10 622 Teilnehmern und 2003 in Daegu (Südkorea) mit 174 teilnehmenden Ländern veranstaltet.
Das Wettkampfprogramm besteht aus 27 Disziplinen. 13 davon sind vorgeschrieben, 14 Sportarten dürfen vom jeweiligen Gastgeber ausgesucht werden. Die Russen haben sich unter anderen für Schach, Ringen und Gewichtheben entschieden.
69 Athleten aus der Schweiz
Die Schweiz reist mit 69 Athleten nach Kasan. Die gesamte Delegation umfasst 114 Personen. «Unser Ziel sind zwei Podestplätze und fünf Diplomränge», sagt Thomas Mörgeli, Head of Delegation.
Vor zwei Jahren in Shenzhen sammelten die Schweizer fünf Medaillen und 21 Diplome. Prominentester Vertreter und heissester Medaillenanwärter in Kasan ist Max Heinzer, die Fecht-Weltnummer 2 von der Fechtgesellschaft Basel.
Der Aargau ist mit neun Studenten vertreten. Die heissesten Eisen sind die Schwimmer David Karasek und Yannick Käser. Beide haben an den Olympischen Spielen 2012 in London teilgenommen.
Karasek erreichte an der Universiade 2009 den fünften Rang. Sein Problem in Kasan: Zwischen dem 200-m-Crawl- und dem 200-m-Lagenfinal liegen nur 12 Minuten Pause.
«Ich werde beide Vorläufe absolvieren», sagt Karasek, «den Final bestreite ich aber nur in jener Disziplin, in der ich mir bessere Chancen ausrechne. Lieber einmal Erster als zweimal Sechster.»
Besondere Atmosphäre
Wie alle Athleten freut sich Karasek auf die besondere Atmosphäre: auf die Eröffnungsfeier, das Beziehen des Zimmers im Athletendorf und auf neue Bekanntschaften. Für manche ist die Universiade ein einmaliges Erlebnis, für viele der Saisonhöhepunkt, für andere ein Vorgeschmack auf die Olympischen Spiele.
Einen Teil der Kosten müssen die Studenten selbst tragen. Je nach Verband liegt ihr Anteil zwischen 20 und 30 Prozent. «Ohne die Universiade wäre ich wohl nie nach Russland gereist», sagt Leichtathlet Jan Hochstrasser, «aber ich bin nicht als Tourist, sondern als Sportler in Kasan.»