FC Aarau vs. FC Luzern
Nach Pyro-Krawallen im Brügglifeld: Werden die Sicherheitsbestimmungen wieder verschärft?

Katerstimmung nach dem bitteren Cup-Aus des FC Aarau gegen den FC Luzern. Doch nicht nur auf dem Spielfeld, auch in den Rängen der Zuschauer lief es nicht so wie geplant. Einmal mehr wurden Sicherheitslücken ausgenutzt und gut 200 Pyros abgefeuert.

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Für Fussball-Fans bot der Cup-Knaller zwischen dem FC Aarau und dem FC Luzern vom Mittwochabend ein Wechselbad der Gefühle. Acht Mal zappelte der Ball insgesamt im Netz und sorgte damit für ein regelrechtes Tor-Festival.

Auf den Zuschauerrängen spielten sich allerdings einmal mehr wüste Szenen ab. Rund 200 Pyros wurden während des Spiels abgefackelt – scheinbar problemlos wurden diese ins Brügglifeld geschmuggelt. Gleich mehrfach musste das Spiel unterbrochen werden, weil die Spieler Mühe hatten, im dichten Rauch überhaupt noch den Ball zu sehen.

Liga-Konzept ist Schuld am Schlamassel

Für Thomas Gloor, den Sicherheitschef des FC Aarau ist das wenig erstaunlich. Schuld am Schlamassel sei das Konzept, dass die Schweizer Fussball-Liga den Clubs für die Cup-Viertelfinals nahelegt: Auf flächendeckende Eingangskontrollen soll verzichtet und an die Eigenverantwortung der Fans appelliert werden.

«Aufgrund dieser Empfehlungen haben wir die Eingangssituation so angepasst, dass wir nicht mehr jeden kontrollieren, sondern nur noch sporadisch Kontrollen durchführen», erklärt Gloor gegenüber Tele M1. Dies spreche sich in den Fankurven schnell herum und erleichtere so das Mitbringen von Petarden.

Auch Marco von Ah, Medienchef des Schweizerischen Fussballverbands, gibt im Telefoninterview mit Tele M1 zu, dass die Fans eine Sicherheitslücke ausgenützt haben. «Wir haben Anhaltspunkte, dass die Pyros während des Spiels durch das Toiletten-Fenster ins Stadion gelangten», so von Ah. «Das muss nun abgeklärt werden, damit wir die Lehren aus der Sache ziehen können.»

Es ist also nicht auszuschliessen, dass die Kontrollen bei solchen Spielen künftig wieder intensiviert werden. Für FCA-Sicherheitschef Gloor bedeuten die wüsten Szenen bei der Begegnung mit dem FC Luzern nun bis zu 30 Stunden Arbeit. Er wird das Videomaterial des Spiels genau analysieren, um vielleicht den einen oder anderen Krawallbruder zu überführen. (luk)