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Sport (AZ, BT)
Der FC Aarau und der FC Wohlen trennen sich mit einem 1:1-Unentschieden. Das Heimteam war klar die spielbestimmende Mannschaft und nur mit viel Glück und einem überragenden Goalie Steven Deana erreichten die Aarauer im Freiamt ein Remis.
Wohlen spielt Powerplay: Captain Alain Schultz mit der allerletzten Flanke. Er zirkelt den Ball auf den ersten Pfosten, auf Matteo Pasquarelli. Der 19-Jährige, zuvor eingewechselt, löst sich von seinem Gegenspieler, schlittert in den Fünfmeterraum und – verpasst das Leder um wenige Zentimeter. Es wäre das Siegestor gewesen. Wenige Sekunden später ist das Spiel fertig.
Fix und fertig ist auch Wohlen-Trainer Ranko Jakovljevic nach den 90 Minuten: «Was für eine Schlussphase. Ich bin sehr enttäuscht, wir müssten diese Partie unbedingt gewinnen.» Jakovljevic hat recht: Trotz der 0:4-Pleite gegen Chiasso vor Wochenfrist waren es seine Mannen, die selbstbewusster auftraten und dem Derby den Stempel aufdrückten. Doch erst sah Tadic seinen Kopfball (14.) von FCA-Schlussmann Deana pariert. Und als der starke Aarauer Torhüter dann einmal geschlagen war (43.), rutschte Kristian Kuzmanovic im dümmsten Moment aus.
Dass Wohlen dann gar noch mit einem 0:1 in die Kabinen musste, war die Höchststrafe. Wie so oft in den vergangenen Spielen war es ein Eigenfehler, der zum Gegentreffer führte. Der Übeltäter: Innenverteidiger Sead Hajrovic. Er liess Gianluca Frontino in der 29. Minute alle Freiheiten der Welt, der dies mit einem satten Volley ins lange Eck auszunutzen wusste. Auch Wohlen-Torhüter Tahiraj sah nicht gerade gut aus. Jakovljevic dazu: «Der Rückstand kam wie aus dem nichts. Toll, dass wir danach weitergespielt haben, als wäre nichts gewesen.»
Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Natürlich hatte das Heimteam nach drei Niederlagen in Folge eine gute erste Hälfte gezeigt. Doch nach dem 0:1 war ein gewisser Bruch festzustellen, der bis in die 51. Minute und dem Platzverweis von Aaraus Igor Nganga anhielt.
Dann legten die Freiämter so richtig los: Drei Hochkaräter vergaben Kuzmanovic, Schultz und Lulzim der Reihe nach. Und immer hatte FCA-Torhüter Deana seine Finger im Spiel. «Die Aarauer können sich bei Deana bedanken. Unglaublich, was der alles rausgekratzt hat», sagte Jakovljevic.
Bedanken bei Deana können sich seine Vorderleute auf alle Fälle, aber nicht für die drei Punkte. Denn in der 80. Minute war auch der 27-Jährige machtlos. Igor Tadic liess erst zwei Gegenspieler ins Leere laufen und zirkelte den Ball anschliessend in den Winkel zum überfälligen Ausgleich. «Wir haben schon toll angefangen und die Aarauer in der zweiten Hälfte richtiggehend eingeschnürt. Schade konnten wir die Partie nicht mehr ganz drehen, ein Sieg im Derby hätte besonders gut geschmeckt», sagte Tadic.
Im Gegensatz zu seinem Trainer war er mit dem Resultat zufrieden: «Aufgrund des Spielverlaufs haben wir den einen Punkt sicherlich gewonnen.» Das Problem, das wohl sein Chef bereits unmittelbar nach Spielende im Hinterkopf hatte: Dieser Punktgewinn bringt Wohlen nicht weiter. Sie sind in der Tabelle weiterhin drei Punkte hinter dem Kantonsrivalen Aarau zurück und bleiben mit vier Punkten Vorsprung auf Wil im Abstiegskampf.