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Sport (AZ, BT)
Nach dem 2:1-Sieg gegen Xamax im Brügglifeld strebt der Super-League-Absteiger gegen Le Mont den ersten Auswärtserfolg an. Aller Voraussicht nach erneut nicht mit dabei: Der Spielführer!
Es gibt gute Gründe, sich das Spiel zwischen Le Mont und dem FC Aarau anzuschauen. Schliesslich lebt die Hoffnung, dass der Absteiger den ersten Auswärtserfolg in der Challenge League schafft.
Vor knapp zwei Wochen feierten die Aarauer gegen Xamax im Brügglifeld dank eines fulminanten Schlussspurts einen 2:1-Sieg und gaben damit die rote Laterne an den Kantonsrivalen Wohlen ab. Schlägt die Mannschaft von Trainer Livio Bordoli nach dem 7:0 im Test in Muri am Mittwoch auch im Auswärtsspiel gegen Le Mont im Stadion in Baulmes zu?
Das heisse Spiel von Livio Bordoli
Beim FC Aarau stehen momentan zwei Spieler im Fokus. Der von Bordoli gegen Xamax überraschenderweise auf die Ersatzbank verbannte Sandro Burki und der brasilianische Ballkünstler Carlinhos. Beginnen wir mit Burki, besser gesagt mit dem Fall Burki. Der wegen des verpatzten Saisonstarts eh schon unter Druck geratene Bordoli lässt sich mit der Verbannung des zentralen Mittelfeldspielers auf die Ersatzbank auf ein heisses Spiel ein. Auf ein sehr heisses sogar:
Ohne Burki war der FC Aarau gegen Xamax während einer Stunde ziemlich von der Rolle. Zwar verdiente sich die Mannschaft den Erfolg dank einer Leistungssteigerung und zwei Treffern gegen Ende der Partie, aber zusammenhängende Aktionen, geschweige denn spielerische Glanzlichter waren Mangelware.
Burki hat sich nichts vorzuwerfen
Burki ist beim FC Aarau nicht nur der unbestrittene Anführer auf, sondern auch der unbestrittene Anführer neben dem Platz. Er hat sich diese Rolle in den vergangenen neun Jahren erarbeitet. Burki bestritt zwischen 2006 und 2015 sage und schreibe 318 Pflichtspiele und ist damit nur noch knapp hinter Rekordhalter Charly Herberth klassiert – 340 Spiele.
Und was die Leistungen in den vergangenen Wochen betrifft, hat sich Burki nichts vorzuwerfen. Mit Ausnahme der Partie in Schaffhausen spielte der bald 30-jährige Mittelfeldspieler in den Meisterschaftsrunden eins bis sechs auf konstant gutem Niveau. Burki also war in den vergangenen Wochen stets einer der besten Aarauer.
Warum spielt er plötzlich nur noch die zweite Geige? Von den Beteiligten gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keine Antworten: Bordoli schweigt! Burki schweigt! Wer Burki kennt, der weiss jedoch, dass er sich zur Wehr setzen wird. Zählt er gegen Le Mont nicht zur Startformation, wird er mit den Klubverantwortlichen in der kommenden Woche aller Voraussicht nach das Gespräch suchen. Kommt es zum Eklat? Kommt es zum Bruch zwischen Bordoli und Burki?
Carlinhos - der Aarauer Hoffnungsträger?
Burki ist momentan auf dem absteigenden Ast. Anders verhält es sich mit Carlinhos. Natürlich fehlt dem Brasilianer die Spielpraxis. Natürlich gehen mit ihm hin und wieder die Gäule durch. Aber was das spielerische Element betrifft, ist er der auffälligste Aarauer. Carlinhos fordert die Bälle. Er will Akzente setzen. Er liebt die Dribblings, ist antrittsschnell und technisch stark.
Zwei Dinge darf man bei der Berücksichtigung seiner inkonstanten Leistungen nicht vergessen: Carlinhos fehlt es einerseits an Spielpraxis, anderseits ist er erst 21 Jahre alt. Weil er konditionell Defizite hat, kann er noch nicht das volle Potenzial abrufen. Höhen und Tiefen wechseln bei ihm quasi im Minutentakt ab. Mal schauen, was die Zukunft dem FC Aarau im Allgemeinen und Captain Sandro Burki und Carlinhos im Speziellen bringen wird.