Matchbericht
Nach turbulenter Schlussphase: Der FC Aarau lässt gegen Winterthur wichtige Punkte liegen

Gegen Winterthur wollte der FC Aarau die 0:7-Schmach vom Dienstag vergessen machen. Trotz einer engagierten Leistung müssen sich die Aarauer jedoch mit einem Unentschieden begnügen und lassen damit wichtige Punkte im Aufstiegsrennen liegen.

Ruedi Kuhn
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Der FC Aarau will sich nach der 0:7-Schmach gegen Wil am Dienstag rehabilitieren und gegen Winterthur wieder auf die Siegerstrasse zurückkehren.
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In der ersten Halbzeit jubeln aber vor allem die Spieler von Winti. Nachdem Mahamid per Elfmeter zur Führung traf, lässt sich Remo Arnold nach seinem Treffer zum 2:1 feiern.
Mickael Almeida hat in der ersten Halbzeit einen schweren Stand und kann nur selten offensive Akzente setzen.
Torschütze Remo Arnold und Davide Calla jubeln über die erneute Führung, nachdem Spadanuda zwischenzeitlich ausgeglichen hat.
FCA-Trainer Stephan Keller kann mit dem Auftritt in der ersten Halbzeit nicht zufrieden sein, obwohl Aarau mehr Spielanteile hatte.
Simon Enzler muss sich gegen den Abschluss von Arnold aus 20 Metern geschlagen geben.
Ein unschönes Bild. 1:0-Torschütze Mahamid muss wenige Minuten nach seinem Treffer verletzt ausgewechselt werden.
Kevin Spadanuda jubelt nach seinem 1:1-Ausgleichstreffer.
Samir Ramizi und der FC Winterthur gehen mit einer knappen wie schmeichelhaften 2:1-Führung in die Halbzeitpause.
Kevin Spadanuda geht mit einem Dribbling an Sayfallah Ltaief vorbei.
Donat Rrudhani darf sich als Linksverteidiger probieren. Seine mangelnde Erfahrung auf dieser Position sieht man ihm aber einige Male an, vor allem in der 10. Minute, als er den Elfmeter für Winterthur verschuldet.
FCA-Verteidiger Raoul Giger im Duell gegen Samir Ramizi.
Enttäuschte Gesichter bei Olivier Jäckle und Co. nach dem Spiel.
Samir Ramizi deckt gegen Mickael Almeida den Ball ab.
Er wäre beinahe der Matchwinner geworden. Mickael Almeida jubelt nach seinem Tor zum 3:2 wenige Minuten vor Schluss. Bereits kurz nach Wiederanpfiff erzielte der Angreifer den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich.
Jerome Thiesson und Raoul Giger beglückwünschen Almeida nach seinem zweiten Tor. Der Treffer zum 3:2 schien die Entscheidung zu sein.
Doch lediglich eine Minute später erzielt Samir Ramizi das Tor zum 3:3-Schlussresultat.
Jubel beim FC Winterthur über den Ausgleich zwei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit.
Der Torschütze zum 3:3 führt den Ball.
Randy Schneider wird in der Schlussphase eingewechselt, kann aber nicht mehr die gewünschten Akzente setzen.
Stephan Keller und Ralf Loose klatschen nach dem Schlusspfiff ab.
Avdyli Milot gibt gegen Winterthur sein Debüt im Dress des FC Aarau.
Man of the Match und trotzdem enttäuscht. Almeida weiss, dass der Aufstieg nun in weite Ferne rückt.

Der FC Aarau will sich nach der 0:7-Schmach gegen Wil am Dienstag rehabilitieren und gegen Winterthur wieder auf die Siegerstrasse zurückkehren.

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Wie reagiert der FC Aarau auf das 0:7 gegen den FC Wil? Kann die Mannschaft von Trainer Stephan Keller die Kanterniederlage vom vergangenen Dienstag wegstecken? Oder läuft sie drei Tage später auf dem Kunstrasen im Wiler Bergholz gegen Winterthur erneut in einen Hammer?

Blamage vom Dienstag aus den Köpfen gestrichen

Drei Fragen, eine Antwort: Der FC Aarau hat die Pleite weggesteckt! Die zuletzt arg gebeutelte Mannschaft zeigte gegen Winterthur vor allem in offensiver Hinsicht, was in ihr steckt. Mann des Spiels war zweifellos Mickael Almeida, der seine Torgefährlichkeit erneut unter Beweis stellte und seine Saisontreffer vier und fünf erzielte. Im gleichen Atemzug kann man Kevin Spadanuda nennen, der nicht nur das zwischenzeitliche 1:1 erzielte, sondern sich mit seinen Energieanfällen und Rushes auf der linken Angriffsseite positiv in Szene setzte.

Der Mann des Spiels. Mickael Almeida war gegen Winterthur doppelt erfolgreich.

Der Mann des Spiels. Mickael Almeida war gegen Winterthur doppelt erfolgreich.

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Dass es für den FC Aarau gegen ein aggressives Winterthur schliesslich nur zu einem 3:3 reichte, ist auf die Fehleranfälligkeit der Aarauer in der Defensive zurückzuführen. Dennoch: Wer vier Minuten vor Schluss den vermeintlichen Siegestreffer schiesst, sollte sich eigentlich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen.

Erneut wichtige Punkte im Aufstiegsrennen liegen gelassen

So gesehen hat der FC Aarau nämlich eine grosse Chance verpasst. Mit einem Erfolg gegen Winterthur hätte man den Rückstand auf die auf dem Barrage-Platz klassierten Thuner auf drei Punkte verringern können. Die Berner Oberländer verloren im Zürcher Letzigrund gegen GC 1:3, liegen aber immer noch fünf Zähler vor den drittklassierten Aarauern. Fünf Runden vor Schluss liegt für Kellers Team Rang 2 aber trotzdem noch in Reichweite.

Donat Rrudhani machte als Ersatz-Linksverteidiger eine unglückliche Figur.

Donat Rrudhani machte als Ersatz-Linksverteidiger eine unglückliche Figur.

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Der FC Aarau zeigte gegen Winterthur, dass er sich für die Blamage gegen Wil rehabilitieren will. Das Team war von Beginn an voll bei der Sache, setzte viele offensive Akzente, hatte mit dem schnellen Umschaltspiel der Winterthurer aber seine liebe Mühe und lag zur Pause mit 1:2 zurück. Eine unglückliche Figur bei beiden Gegentreffern machte Linksverteidiger Donat Rrudhani. Nach neun Minuten leistete er sich ein penaltyreifes Foul innerhalb des Strafraums an Sayfallah Ltaief. Und nach einer halben Stunde bediente er Remo Arnold mit einer unfreiwilligen Kopfball-Vorlage. Dazwischen traf Kevin Spadanuda nach einem herrlichen Doppelpass mit Liridon Balaj zum zwischenzeitlichen 1:1 (17.).

Jubel bei Kevin Spadanuda über seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich.

Jubel bei Kevin Spadanuda über seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich.

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Der Offensivgeist der Aarauer in der zweiten Halbzeit wurde mit dem schnellen Ausgleich belohnt. Nach einem Pass in die Tiefe von Mats Hammerich erzielte Almeida das 2:2 (52.). Danach hielten die Gäste den Druck auf Winterthur aufrecht. Der dritte FCA-Treffer lag mehrmals in der Luft. Und als Almeida nach 86 Minuten mit einem herrlichen Flugkopfball seinen Doppelpack schnürte und fünften Saisontreffer erzielte, bog die Mannschaft von Trainer Stephan Keller auf die Siegesstrasse ein. Weit gefehlt! Zwei Minuten später traf Samir Ramizi mit einem Knaller von der Strafraumgrenze zum 3:3. Dabei blieb es.

Vielversprechendes Debüt von Kosovo-Juwel Avdyli

Bleibt aus Aarauer Sicht die Randnotiz, dass Milot Avdyli zu seinem Pflichtspieldebüt kam. Der 18-jährige Kosovare zeigte während seines 20-minütigen Einsatzes, dass er ein Versprechen für die Zukunft ist.

Milot Avdyli kam zu seinem Debüt im Dress des FC Aarau.

Milot Avdyli kam zu seinem Debüt im Dress des FC Aarau.

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Und noch etwas: Eine Woche vor dem Heimspiel gegen Leader GC und elf Tage vor dem Cup-Halbfinal gegen den FC Luzern hat der FC Aarau bewiesen, dass die Blamage gegen Wil nicht mehr als ein Ausrutscher war. Noch tanzt der FC Aarau also auf zwei Hochzeiten. Noch ist sowohl der Aufstieg in die Super League als auch der Cupsieg möglich.

Matchtelegramm

FC Winterthur - FC Aarau 3:3 (1:2)

Bergholz. - 100 Zuschauer. - SR: Schärli. - Tore: 11. Mahamid 1:0. 17. Spadanuda (Balaj) 1:1. 30. Arnold 2:1. 52. Almeida (Hammerich) 2:2. 86. Almeida (Rrudhani) 2:3. 88. Ramizi 3:3.
Winterthur: Marzino; Isik, Baak (46. Gantenbein), Lekaj, Wittwer; Arnold; Callà (93. Di Nucci), Ramizi, Pepsi (93. Kriz), Ltaief; Mahamid (22. Emeghara).
Aarau: Enzler; Giger, Thiesson, Bergsma, Rrudhani; Hammerich, Jäckle; Spadanuda (71. Avdyli), Almeida, Balaj (63. Aratore); Stojilkovic (71. Schneider).
Bemerkungen: Winterthur ohne Buess (gesperrt), Alves, Ballet, Costinha, Gonçalves, Roth, Schüpbach, Spiegel, Tolino, Volkart (alle verletzt), Dakaj, Hammer, Pauli und Rama (alle nicht im Aufgebot). Aarau ohne Schindeholz (krank), Conus, Gashi, Peralta, Qollaku, Thaler, Verboom (alle verletzt), Caserta und Hajdari (alle nicht im Aufgebot). - 6. Treffer von Bergsma wegen Offside annulliert. 22. Mahamid verletzt ausgeschieden. 46. Baak verletzt ausgeschieden. - Erstes Pflichtspiel von Milot Avdyli im FCA-Trikot. - Verwarnungen: 38. Balaj, 50. Ltaief, 75. Jäckle, 89. Schneider, 90. Isik (alle Foulspiel).

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