Einzelkritik
Lorenzo Bucchi überragte beim Unentschieden gegen den FCZ alle – Bestnote für den FCA-Torhüter

Wenig fehlte zum FC Aarau-Sieg - Bucci hätte grossen Anteil an eben diesem gehabt. Aber beim letzten Gegentreffer trifft den Torhüter keine Schuld - insgesamt verdient die Leistung von Bucci das Prädikat fehlerfrei. Erstklassig waren auch die Leistungen von Tréand und Besle.

François Schmid-Bechtel
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Später Zürcher Jubel in Aarau.
Impressionen vom Spitzenkampf zwischen Aarau und dem FCZ (V2)
Beinahe wäre der Leader aus Zürich gegen Aarau gestrauchelt.

Keystone
Lorenzo Bucchi: 6 Vielleicht gab es vor dem Spiel gegen den FCZ noch gewisse Vorbehalte gegenüber dem Italiener. Diese hat er spätestens gestern allesamt ausgeräumt. Bucchi zeigt eine fehlerlose Leistung. Reflexstark und mit grosser Präsenz.
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Marco Thaler: 4,5 Hatte mir Winter etwas mehr Mühe als mit Rodriguez. Aussenverteidiger ist nicht seine bevorzugte Position. Schliesslich fehlt ihm dazu die offensive Durchschlagskraft auf dem Flügel. Unter diesen Umständen aber eine ansprechende Darbietung.
Stéphane Besle: 5,5 Das abgezockte Bollwerk. Glück, dass Schiedsrichter Schnyder bei seiner Aktion gegen Rodriguez nicht Penalty pfeift. Abgesehen davon eine famose Vorstellung. Der Franzose hat gestern einmal mehr bewiesen, dass er der beste Innenverteidiger der Challenge League ist.
Juan Pablo Garat: 4 In vielen Situationen agiert er zu hektisch. Eigentlich unverständlich für einen Spieler mit dieser Erfahrung. Symptomatisch, dass er sich nach einem unnötigen Zusammenstoss mit Martignoni selbst aus dem Spiel nimmt – Bruch des Backenknochens. Gute Besserung.
Bruno Martignoni: 3,5 Kicken kann er, keine Frage. Doch punkto Einstellung unterschreitet er manchmal den guten Geschmack. Schläfrig, leichtsinnig, gedanklich etwas schwerfällig. Immerhin steigert er sich nach einer besorgniserregenden ersten Halbzeit.
Sandro Burki: 5 Ein guter Organisator. Ein guter Wachhund für den offensiven Schillerfalter des FCZ, Oliver Buff. In der offensiven Phase hingegen beschränkt er sich auf die defensive Absicherung. Pechvogel beim späten Zürcher Ausgleich. Einen Vorwurf kann man dem Captain aber nicht machen.
Alessandro Ciarrocchi: 4 Genie und Wahnsinn liegen bei kaum einem anderen Aarauer so nahe beieinander wie bei Ciarrocchi. Leistet vorzügliche Defensivarbeit. Wahrscheinlich fehlt ihm deswegen die Power, um in der Offensive für Furore zu sorgen.
Olivier Jäckle: 4,5 Etwas offensiver als sonst. Nimmt zusammen mit Perrier die FCZ-Schaltzentrale mit Yapi und Kukeli an die kurze Leine. Im Umschaltspiel wählt er hingegen nicht immer die richtige Lösung. Luft nach oben.
Michael Perrier: 4,5 Der Duracell-Hase. Würde er nach Kilometern bezahlt, müsste er wohl nicht mehr arbeiten. Aber wie im Fall von Jäckle kommen auch von ihm zu selten phantasievolle Ansätze für die Offensive.
Geoffrey Tréand: 5,5 Spieler wie er sind ein Segen für jeden Trainer. Warum? Weil Tréand die Technik eines Künstlers, den Willen eines Extremalpinisten und die Kampfkraft eine Pitbulls hat. Erzielte aus einer vermeintlich aussichtslosen Situation mit dem Kopf das 1:0 - sein viertes Saisontor.
Patrick Rossini: 5 Der Mann mit der bösen FCZ-Vergangenheit (Rechtsstreit mit Präsident Canepa) ist hochmotiviert. Gut in der Ballbehauptung, stark im Nahkampf, gutes Spielverständnis. Einzig der Speed fehlt ihm etwas, um in Abschlussposition zu kommen. Muss in der 36. Minute wegen einer Adduktorenverletzung raus.
Zoran Josipovic: 4,5 Wird für Rossini eingewechselt. Er geht zwar dorthin, wo es weh tut. Aber er kann sich gegen die kantigen FCZ-Innenverteidiger Nef und Kecojevic weniger gut behaupten als Rossini. Punkto Tempo und Dribbelstärke hat er indes Vorteile gegenüber Rossini.
Sébastien Wüthrich: - Der Topskorer (4 Treffer ist ein Opfer der Taktik. Wüthrich kommt in der 79. Minute für den ausgepowerten Tréand. Zu kurz im Spiel für eine Benotung.
Raoul Giger: - Der Sportkanti-Schüler kommt in der 85. Minute (für Garat) zu seinem Debüt. Giger, rechter Aussenverteidiger, weckt Erinnerungen an Silvan Widmer. Zweikampfstark, unerschrocken, erstaunlich abgebrüht. Zu kurz im Spiel für eine Benotung.

Lorenzo Bucchi: 6 Vielleicht gab es vor dem Spiel gegen den FCZ noch gewisse Vorbehalte gegenüber dem Italiener. Diese hat er spätestens gestern allesamt ausgeräumt. Bucchi zeigt eine fehlerlose Leistung. Reflexstark und mit grosser Präsenz.

Sarah Rölli