Matchbericht
Nur noch ein laues Lüftchen: Aarauer Offensive enttäuscht in Kriens

Der FC Aarau kommt auch gegen den SC Kriens nicht auf Touren: Auswärts beim Luzerner Abstiegskandidaten muss sich das Team von Stephan Keller mit einem torlosen Unentschieden begnügen. Nach zwei Niederlagen ist es für die Aarauer der erste Punktgewinn im neuen Jahr.

Sebastian Wendel
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Mit dem 0:0-Endresultat können sich die Aarauer nicht zufrieden geben.
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Kevin Spadanuda wird in der 60. Minute eingewechselt und bringt Dynamik in die Aarauer Offensive.
Donat Rrudhani versucht sich durchzutanken.
Leon Bergsma wird dem FCA im nächsten Spiel fehlen.
Der Holländer kassiert kurz vor Schluss Gelb-Rot.
Leon Bergsma wird wenige Minuten vor dem Schlusspfiff vom Platz gestellt.
Olivier Jäckle zeigt eine starke Partie.
Mats Hammerich vergibt die beste Aarauer Chance der Partie.
Youngster Silvan Schwegler im Duell mit dem Krienser David Mistrafovic.
Die Aarauer können kaum gefährliche Torchance herausspielen.
Liridon Balaj versucht Schwung in die Aarauer Offensive zu bringen.
Die Krienser machen dem FC Aarau das Leben schwer.
Kein Durchkommen für Marco Aratore.
Mats Hammerich versucht sein Glück – ohne Erfolg.
Die Aarauer tun sich schwer in der ersten Hälfte.
Stephan Keller setzt einmal mehr auf den 17-jährigen Silvan Schwegler in der Startformation.

Mit dem 0:0-Endresultat können sich die Aarauer nicht zufrieden geben.

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Nachspielzeit, Aarau seit der 89. Minute und nach der Gelb-Roten Karte für Abwehrpatron Leon Bergsma in Unterzahl, da bietet sich den Gästen doch noch einmal die Chance auf das Tor des Abends.

Bergsma fliegt kurz vor Schluss vom Platz.

Bergsma fliegt kurz vor Schluss vom Platz.

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Doch der Eckball von Donat Rrudhani wird zum Sinnbild für den ganzen Auftritt im Krienser Kleinfeld: Uninspiriert und entsprechend leichte Beute für den Gegner.

Offensivabteilung enttäuscht

Schon am Dienstag blickte man nach dem Schlusspfiff in enttäuschte Gesichter. Doch trotz der 1:2-Niederlage gegen Schaffhausen durften die Aarauer immerhin konstatieren, ein klares Chancenplus herausgespielt und das Spiel unverdientermassen verloren zu haben.

Das 0:0 in Kriens hingegen ist der gerechte Lohn. Mehr noch: In der 9. Minute und in der 23. Minute beanspruchten die Aarauer alles Glück der Welt, zwei Mal verhinderte die Latte einen Rückstand.

Mats Hammerich vergibt die beste Aarauer Möglichkeit.

Mats Hammerich vergibt die beste Aarauer Möglichkeit.

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Auf der anderen Seite mündeten die eigenen Offensivbemühungen in gerade mal zwei Schüssen auf das Krienser Tor: Beide gab Mats Hammerich ab. Und weil der gelernte defensive Mittelfeldspieler für alles andere als für Abschlussstärke steht, spedierte er den Ball in beiden Aktionen aus bester Position direkt auf den Goalie.

Stojilkovic? Aratore? Balaj? Später die eingewechselte Spadanuda und Rrudhani? Sie alle haben im Vorjahr Ausrufezeichen gesetzt und waren mitverantwortlich dafür, dass der FC Aarau die zweitbeste Offensive der Liga stellt (33 Tore).

Dem FC Aarau ist die Offensive Power abhanden gekommen.

Dem FC Aarau ist die Offensive Power abhanden gekommen.

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Doch irgendwo in der Winterpause ist die Power verloren gegangen. Nur zwei Tore in drei Partien seit Wiederbeginn der Meisterschaft – zu wenig für eine Mannschaft, die sich in der Tabelle nach oben orientieren will.

Ausgenommen von Balaj, der bis zu seiner überraschenden Auswechslung in der Halbzeitpause als einziger Aarauer die gegnerische Abwehr in Bedrängnis bringen konnte, enttäuschte auch in Kriens die Offensivabteilung auf ganzer Linie.

Liridon Balaj zeigte einen starken Auftritt in der ersten Hälfte.

Liridon Balaj zeigte einen starken Auftritt in der ersten Hälfte.

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Der fünffache Saisontorschütze Filip Stojilkovic steckt im Formtief, womit beim 21-Jährigen zu rechnen war. Wann Shkelzen Gashi nach seiner Erkrankung wieder einsatzfähig ist, steht in den Sternen. Einen weiteren Mittelstürmer gibt das Kader nicht her.

Und so drängt sich mehr denn je die Frage auf: Braucht es im Sturmzentrum frisches Blut? Ein Transfer wäre das Signal, dass man als FC Aarau ein Wort um den Aufstieg mitreden will.

Nächste Bewährungsprobe im Cup gegen den FC Sion

Zurück zum 0:0 gegen Kriens, das bei aller offensiven Harmlosigkeit auch positive Erkenntnisse hervorbrachte: Zum (erst) zweiten Mal in dieser Saison beendete der FC Aarau ein Spiel ohne Gegentor, zuvor war dies am 8. Dezember beim 2:0 in Chiasso gelungen.

Defensive Stabilität wird auch im nächsten Spiel gefragt sein: Am Mittwoch kommt es im Brügglifeld zum Cup-Achtelfinal gegen den oberklassigen FC Sion.

Leon Bergsma wird gegen Xamax eine Sperre absitzen müssen.

Leon Bergsma wird gegen Xamax eine Sperre absitzen müssen.

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Vor allem in physischer Hinsicht werden die Aarauer gegen die Walliser gefordert sein. Insofern dürfte Trainer Stephan Keller froh sein, dass er in dieser lukrativen Partie auf seinen wichtigsten Abwehrspieler Leon Bergsma zählen kann: Der Holländer wird seine Sperre erst im darauffolgenden Ligaspiel gegen Xamax absitzen.

Das sind die Noten zur Partie:

Simon Enzler, Note 4,5: Der 23-Jährige verbrachte einen geruhsamen Abend. Ohne Fehl und Tadel!
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Raoul Giger, Note 4: Hatte Glück, dass sein Ablenker im eigenen Strafraum nach 23 Minuten an der Latte landete. Mit solider Leistung.
Jérôme Thiesson, Note 4: Er steigerte sich im Vergleich zum Schaffhausen-Spiel. Ein ordentlicher Auftritt.
Leon Bergsma, Note 4,5: Der Abwehrchef hatte defensiv alles im Griff, sah aber kurz vor Schluss nach einem groben Foul zurecht die gelb-rote Ampelkarte.
Elsad Zverotic, Note 4: Bezüglich Kampfgeist, Willensstärke und Einsatz vorbildlich. Defensiv nicht immer stilsicher.
Olivier Jäckle, Note 4,5: Er war Denker, Lenker und Antreiber in einer Person. Der beste Aarauer.
Silvan Schwegler, Note 3,5: Er bemühte sich, hatte aber zu viele Ballverluste ohne Not. Ein unglücklicher Auftritt.
Liridon Balaj, Note 4,5: Der trickreiche Flügelstürmer war in der Startphase der auffälligste Aarauer. Zur Pause ausgewechselt!
Mats Hammerich, Note 4: Hätte in der 26. Minute alleine vor dem Tor das 1:0 erzielen müssen. In den Zweikämpfen zu fragil.
Marco Aratore, Note 3: Spielte wieder einmal von Beginn an, konnte sich aber nicht entscheidend in Szene setzen.
Filip Stojilkovic, Note 4: Hatte als einzige Sturmspitze einen schweren Stand. Wirkt momentan verunsichert.
Donat Rrudhani, Note 4: Er kam in der 46. Minute für Balaj und setzte einige offensive Akzente.
Kevin Spadanuda, Note 4: Er kam in der 60. Minute für Aratore und brachte Schwung in den Angriff.
Randy Schneider, Note 3,5: Er kam in der 60. Minute für Schwegler. Keine nennenswerte Aktion!
Stevan Lujic, Note 4: Er kam in der 60. Minute für Zverotic und liess defensiv nichts anbrennen.

Simon Enzler, Note 4,5: Der 23-Jährige verbrachte einen geruhsamen Abend. Ohne Fehl und Tadel!

Sarah Rölli

Das sind die Stimmen zur Partie:

Matchtelegramm

SC Kriens - FC Aarau 0:0

Kleinfeld. - 5 Zuschauer. - SR: Schärli. - Tore: Fehlanzeige.
Kriens: Brügger; Costa, Alesssandrini, Berisha, Busset; Selasi; Aliu (76. Djorkaeff), Yesilcayir (61. Bürgisser), Mistrafovic (76. Kukeli); Ulrich, Mulaj (83. Tadic).
Aarau: Enzler; Thiesson, Bergsma, Zverotic (60. Lujic); Giger, Jäckle, Schwegler (60. Schneider), Aratore (60. Spadanuda); Balaj (46. Rrudhani), Hammerich; Stojilkovic.
Bemerkungen: Kriens ohne Follonier, Marleku (beide verletzt), Maloku und Sadrijaj (beide nicht im Aufgebot). Aarau ohne Gashi, Schindelholz (beide krank), Ammeter, Peralta, Qollaku, Thaler, Verboom (alle verletzt), Avdyli und Caserta (beide nicht im Aufgebot). - 9. Lattenschuss Aliu. 23. Giger lenkt einen Mulaj-Schuss an die Querlatte. - Verwarnungen: 35. Aliu (Unsportlichkeit), 49. Bergsma, 67. Berisha, 87. Selasi (alle Foulspiel). - Platzverweis: 89. Bergsma (wiederholtes Foulspiel).