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Der FC Aarau müht sich auf der Pontaise ab und muss sich mit einem 1:1 gegen Stade Lausanne-Ouchy zufrieden geben. Rückkehrer Mickael Almeida gelingt dabei in der Nachspielzeit der glückliche Ausgleichstreffer.
Mickael Almeida schnappt sich den Ball 20 Meter vor dem gegnerischen Tor, läuft in Richtung Strafraum, lässt zwei Gegenspieler stehen und trifft mit einem platzierten Schuss aus 13 Metern zum 1:1. Kurz vor Schluss gelingt dem FC Aarau gegen Stade Lausanne-Ouchy der Ausgleichstreffer.
Almeida reisst die Arme hoch und eilt zur Spielerbank. Trainer Stephan Keller nimmt den 22-jährigen Portugiesen in die Arme und herzt ihn. Die rührende Szene ist der Schlusspunkt eines Spiels, in dem kurz zuvor wohl keiner mehr auf einen Punktgewinn der Aarauer gewettet hätte.
Ausgerechnet Almeida! Der junge Mann, der in der Saison 2018/19 mit vielen Vorschusslorbeeren vom FC Sion nach Aarau transferiert wurde. Almeida setzte damals zwar das eine oder andere Glanzlicht, aber einen Stammplatz konnte er sich unter Trainer Patrick Rahmen nicht erkämpfen.
Nach einem Abgang mit Tränen verabschiedete sich Almeida durch die Hintertüre, versuchte sein Glück danach in Chiasso, hatte erst grosses Verletzungspech, kam aber auch nach der Genesung nicht auf Touren.
Mickael Almeida – das ewige Talent? Abwarten! Seit dieser Woche ist der Stürmer mit der feinen Technik zurück im Brügglifeld. Und beschert dem FC Aarau in seinem zweiten Einsatz kurz vor dem Abpfiff einen wichtigen Punkt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger!
Ganz ehrlich: Mehr als einen Punkt hat die Mannschaft auch nicht verdient. Es ist die alte Leier. Es sind immer wieder individuelle Fehler, die den FC Aarau in Schieflage bringen.
Gegen die Waadtländer unterläuft Elsad Zverotic nach einem Risikopass von Jérôme Thiesson ein fataler Ballverlust in der eigenen Platzhälfte, Sekunden später leistet sich Silvan Schwegler einen Fehler nahe am Fünfmeterraum – und Ouchy führt nach einer Viertelstunde dank einem Treffer von Amdouni 1:0.
Nach einer Viertelstunde scheint das Unheil seinen Lauf zu nehmen. Was in den folgenden 75 Minuten folgt, ist aus Aarauer Sicht nur Mittelmass. Eine hochkarätige Möglichkeit von Filip Stojlkovic in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, zwei zaghafte Abschlussversuche von Marco Aratore und eine Halbchance von Liridon Balaj sind lange die einzigen offensiven Lebenszeichen. Der FCA kam mit der aggressiven und physischen Gangart des Gegners nicht zurecht und enttäuschte bis zum späten Happy End.
Dass Keller zur Pause einen Doppelwechsel vornahm, spricht Bände. Der Trainer bewies damit ein goldenes Händchen: Die beiden Joker Balaj und Almeida spielten beim 1:1 die Hauptrollen.
Und was bleibt aus Aarauer Sicht unter dem Strich? Das Spiel gegen Ouchy liess viele Wünsche offen. Ohne den gesperrten Oliver Jäckle fehlte im zentralen Mittelfeld die ordnende Hand. Und im Spiel nach vorne liessen es die Offensivkräfte an Ideen und Durchschlagskraft vermissen.
Das Fussballjahr 2021 hat für den FC Aarau mit zwei Punkten aus fünf Spielen schlecht begonnen. Noch hat Kellers Team in dieser Saison allerdings 16 Spiele vor der Brust. Vielleicht zündet der FC Aarau ja am nächsten Dienstag im Heimspiel gegen Xamax endlich wieder mal ein Feuerwerk!
Pontaise. - 5 Zuschauer. - SR: Gianforte. - Tore: 15. Amdouni 1:0. 91. Almeida 1:1.
Ouchy: Hammel; Efendic, Rüfli, Routis, Perrier; Abdullah; Qarri, Laugeois (87. Bamba), Schneuwly (87. Gazzetta), Lahiouel (73. Mbenza); Amdouni (87. Asllani).
Aarau: Enzler; Giger, Thiesson, Bergsma, Conus (84. Caserta); Spadanuda (28. Aratore), Zverotic, Schwegler, Rrudhani (93. Hammerich); Stojilkovic (46. Almeida), Schneider (46. Balaj).
Bemerkungen: Ouchy ohne Da Silva, Dalvand (beide verletzt), Gaillard, Hajrulahu, Harambasic, Ndongo und Tavares (alle nicht im Aufgebot). Aarau ohne Jäckle (gesperrt), Gashi, Schindelholz (beide krank), Ammeter, Avdyli, Hajdari, Peralta, Qollaku, Thaler und Verboom (alle verletzt). - 26. Spadanuda verletzt ausgeschieden. - Verwarnungen: 3. Routis, 54. Thiesson, 65. Aratore, 82. Perrier (alle Foulspiel).