Nach dem desaströsen Auftritt in Dulliken vom vergangenen Wochenende war am heutigen Spieltag Rehabilitation angesagt. Der Aufsteiger aus Rothrist ist mit bisher 10 Punkten sehr gut in die Meisterschaft gestartet.
Die Einheimischen nahmen von allem Anfang an das Zepter in die Hand. Ein erster Eckball durfte bereits in der dritten Spielminute getreten werden. Toma Culjak zirkelte diesen herrlich auf Innenverteidiger Luca Costa, welcher aber mit seinem Kopfball nicht reüssieren konnte.
Nach 11 Minuten profitierten die Gäste von einem Abspielfehler von Abwehrpatron Simone Parente. Lino Zobrist's Weitschuss war aber wiederum eine sichere Beute für den glänzend aufgelegten Stephan Wernli im Kasten der Einheimischen – was so eine neue Frisur doch alles ausmachen kann...oder war es doch der Freundin auf der Tribüne wegen?
In der 13. Minute forderte Fidan Tafa seine Gegenspieler zum Tanz auf. Elegant tänzelte er zwei Gegenspieler aus, bis es dem dritten zu bunt wurde! Dieser entpuppte sich als Spassbremse und holte den wieder in die Stammformation zurückgekehrte Fidan Tafa unsanft von den Beinen. Toma Culjak und Luca Giampa legten sich den Ball für den fälligen Freistoss aus rund 20 Metern bereit.
Schlussendlich war es Toma Culjak, welcher den Ball herrlich über die Mauer schlenzte und damit Gästekeeper Kay Trost nicht den Hauch einer Chance liess. So gingen die Einheimischen dem bisherigen Spielverlauf durch einen wunderschönen Freistosstreffer in Front.
Die einzigen reellen Torchancen für die Gäste ereigneten sich bisher eigentlich nur aufgrund von Unzulässigkeiten im Lenzburger Defensivverhalten.
In der 22. Minute schlug die grosse Stunde von Heimkeeper Stephan Wernli. So konnte sich dieser innerhalb von wenigen Sekunden gleich zweimal mit einer reflexstarken Fussabwehr auszeichnen und so seine Farben vor dem sichergeglaubten Ausgleichstreffer bewahren. Dies entzückte nicht nur Mutti Fränzi auf der Tribüne, sondern auch die Freundin des heimischen Torwarts gab irgendwelche freudigen Laute von sich!
Kurz vor Ablauf der ersten halben Stunde liess der vierfache Grenchen-Torschütze Manuel Zobrist ein erstes Mal seine grosse Klasse aufblitzen. Nach einem Foulfreistoss stand der Goalgetter völlig freistehend vor Heimkeeper Stephan Wernli. Lenzburg ist halt nicht Grenchen – und so flog der Ball nach der etwas überhasteten Aktion von Manuel Zobrist am Lenzburger Kasten vorbei.
Vor dem Pausenpfiff schien aber die Zwei-Tore-Führung doch noch Tatsache zu werden. Erneut war es der agile Diego Sandmeier, welcher über die linke Seite in den Strafraum der Gäste vorpreschen konnte. Seine schöne Hereingabe wollte ein Rothrister Defensivmann auf seine Art und Weise befreien – mit seiner Rettungstat testete er die Standfähigkeit des Torpfostens! Und diese war auch ohne Einnahme von Viagra oder anderen Hilfsmitteln mehr als nur gewährleistet!
So blieb es zur Pause bei der völlig verdienten, aber aufgrund des klaren Chancenplus zu knappen Ein-Tore-Führung für die Einheimischen. Nach der Schmach von Dulliken zeigten die Jungs von Trainer Andi Hediger mehr als nur eine klare Reaktion!
In der 50. Minute bekam dann Fida Tafa seine grosse Chance, welche er auch eiskalt ausnützte. Er schnappte sich den Ball und stürmte über die rechte Seite in Richtung Gästekeeper Kay Trost und versenkte das Leder in der rechten unteren Torecke. Dass der Gästekeeper mit seinen Fingerspitzen noch an diesem Ball dran war, dürfte für ihn im wahrsten Sinne wohl 'kay Trost' gewesen sein...!
Zwischen der 60. und 70. Minute wurde die Partie leider völlig unverständlich hektisch. So war das Spiel in dieser Phase durch viele Unterbrüche geprägt und Nettigkeiten aller Art wurden ausgetauscht! Das Geplapper und 'Geschnörr' auf dem Platz war dermassen, dass man sich zeitweise an irgendeinem internationalen Frauenkongress wähnte.
In der 84. Minute schickte der kurz zuvor eingewechselte Dino Duvnjak den Topskorer der Lenzburger, Fidan Tafa, mit einem sensationellen Pass in die Tiefe auf die Reise. Und solche Chancen lässt sich unser Goalgetter einfach nicht nehmen und versorgte das Leder auf seine Art und Weise herrlich in den Maschen zum dritten Treffer für seine Farben.
In den letzten Spielminuten ereigneten sich keine nennenswerten Szenen mehr. Die Gastgeber hatten nun keine Mühe mehr und schaukelten das Ding locker nach Hause. Fünf Tage nach dem glanzvollen 9:1 Kantersieg gegen das Schlusslicht Grenchen ist der FC Rothrist mit dieser klaren Niederlage wieder auf dem harten Boden der Realität gelandet.