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Der portugiesische Routinier João Ferraz steht beim 27:25-Sieg des HSC Suhr Aarau gegen die Kadetten Schaffhausen erstmals seit dem Supercup wieder auf dem Matchblatt. Zum Einsatz kommt er dann aber nicht, vielmehr unterstützt er seine Teamkollegen von der Bank aus.
João Ferraz ist zurück. Der 30-jährige Portugiese steht beim 27:25-Heimsieg des HSC Suhr Aarau gegen die Kadetten Schaffhausen erstmals in dieser Saison auf dem Matchblatt. Seit dem Triumph beim Supercup Ende August hatte der zweitälteste Spieler im HSC-Kader wegen einer Knieverletzung gefehlt.
Für die Musik nach dem Aufwärmen sorgen dann aber andere. Beispielsweise HSC-Edelfan Roli Marti, der zusammen mit den 130 Kindern aus dem derzeit laufenden Pfister Handballcamp und deren Eltern die mit 650 Zuschauerinnen und Zuschauern gut besetzte Schachenhalle kurz vor dem Anpfiff, in der Pause und nach Spielschluss mit einer Trommelchoreo zum Beben brachte.
Oder aber auch die Torhüter Dragan Marjanac und Leo Grazioli, die Abwehrquoten von 30 beziehungsweise 43 Prozent verzeichneten. Auch Diogo Oliveira, mit acht Treffern der erfolgreichste Werfer seines Teams, setzte Glanzpunkte. Aber eigentlich ist es unsinnig, nach diesem Sieg einzelne Spieler hervorzuheben, weil der HSC den NLA-Leader aus Schaffhausen als Kollektiv enttrohnten. Das zeigt sich auch darin, dass mit Ausnahme von Patrick Strebel und Gian Attenhofer jeder eingesetzte Spieler auch mindestens einen Treffer erzielte.
Und Ferraz? Der kam während der kompletten Partie nicht zum Einsatz. Seine auffälligsten Szenen hatte er dann, wenn er zum Jubeln aufstand, einem Mitspieler Tipps gab oder Trainer Misha Kaufmann nach strittigen Szenen beruhigte. «Natürlich will ich spielen und meiner Mannschaft auf der Platte helfen. Aber so lange das nicht geht, helfe ich auf der Bank», sagt Ferraz nach der Partie mit einem breiten Grinsen im Gesicht um das Geschehen dann kurz und bündig zusammenzufassen: «Unsere erste Halbzeit war sehr stark. Nach der Pause haben wir uns etwas schwerer getan – aber es hat zum Sieg gereicht.»
Dank des 27:25- Sieges hat Suhr Aarau die punktgleichen Kadetten in der Tabelle überholt und sich mit einem Punkt Rückstand auf den neuen Leader Kriens-Luzern im zweiten Rang installiert. Ausserdem hat der HSC seine weisse Weste in der Schachenhalle bewahrt: Aus den vier bisherigen Heimspielen dieser Saison resultierten ebensoviele Siege.
Doch damit nicht genug der guten Nachrichten. Derzeit kündigt sich ein Hallensport-Highlight der ganz besonderen Sorte an: Die Handballer des HSC Suhr Aarau und die Unihockeyaner des Team Aarau erwägen, Ende Oktober für einen gemeinsamen Spieltag in der Schachenhalle zusammenzuspannen.
Dieser soll am Sonntag, 25. Oktober, stattfinden. Während die NLA-Partie des HSC gegen St. Otmar St. Gallen um 16 Uhr bereits angesetzt ist, soll im Anschluss der Kracher des Team Aarau im Cup-Sechzehntelfinal gegen den Rekordmeister Wiler-Ersigen aus der NLA stattfinden.
Um diesen Doppelspieltag möglich zu machen, müssen noch zwei Hürden genommen werden: Einerseits muss gewährleistet sein, dass der Hallenboden innert nützlicher Frist vom Harz der Handballer befreit werden kann, andererseits muss eine bereits angesetzte Partie des Zweitligateams HC Hopfenperle, die nach dem NLA-Auftritt des HSC stattgefunden hätte, verschoben werden können.
Während diese Abklärungen laufen, hat der HSC in den kommenden Tagen ein dicht getaktetes Programm vor der Brust: Am kommenden Sonntag trifft die Mannschaft von Trainer Kaufmann auswärts auf Pfadi Winterthur (Anpfiff: 17 Uhr). Drei Tage später steht der Cup-Achtelfinal beim gestrigen Gegner in Schaffhausen an und wiederum vier Tage später gastiert Kriens-Luzern in Aarau
Der HSC Suhr Aarau kommt gut in die Partie gegen die Kadetten Schaffhausen. Noch vor Ablauf der ersten fünf Spielminuten liegt das Heimteam mit 4:1 in Führung. Dann allerdings dauert es über sechs Minuten bis der HSC in der 11. Minute zu seinem nächsten Torerfolg (5:3) kommt. Es ist auch HSC-Torhüter Dragan Marjanac zu verdanken, dass das Heimteam in den folgenden Minuten auf 7:3 davon zieht. Auch dank der Unterstützung seiner gut stehenden Defensive pariert der Serbe bis kurz vor Ablauf der Startviertelstunde sagenhafte fünf von acht Würfen auf seinen Kasten.
Fünf Minuten später hat das Heimteam seine Führung noch weiter ausgebaut und geht in der 20. Minute erstmals mit fünf Toren (10:5) in Front. Wenige Augenblicke später allerdings kassiert HSC-Kreisläufer Martin Slaninka seine zweite persönliche Zweiminutenstrafe. Damit droht dem Slowaken bereits früh eine dritte Strafe und der damit verbundene Restausschluss. Dasselbe gilt in den Reihen der Kadetten für Erik Schmidt, der seine zweite Zweiminutenstrafe bereits in der 16. Minute kassiert.
In den folgenden Minuten bis zur Pause wogt die Partie hin und her. Zuerst muss der HSC die Gäste wieder etwas näher heran kommen lassen (23., 11:9), dann sorgen Marjanac-Paraden und Kadetten-Fehler dafür, dass das Heimteam in der 29. Minute erstmals sechs Treffer (15:9) vorlegen kann. Und es kommt noch besser: Zur Pause führt der HSC dank eines Treffers von Co-Captain Tim Aufdenblatten mit der Pausensirene mit 16:9.
Der Auftakt nach der Pause gelingt dem HSC wesentlich schlechter, als noch derjenige zu Beginn der Partie. Aus der Führung mit sieben Treffern ist bis kurz nach Ablauf der 35. Spielminute eine mit deren vier geworden (17:13). In dieser Grössenordnung pendelt sich das Skore in den folgenden zehn Minuten ein und so fliegt der HSC eine knappe Viertelstunde vor Schluss mit 21:17 in Front.
Etwas mehr als elf Minuten vor der Schlusssirene kommt Leo Grazioli im HSC-Kasten für den bis dahin starken Marjanac (33 Prozent Abwehrquote) – und fügt sich gleich mit einer Parade beim ersten Wurf auf sein Gehäuse ein. Dass das Heimteam die Gäste bis zur 52. Minute wieder auf zwei Treffer (22:20) an sich heran kommen lassen muss, hat nichts mit ihm zu tun.
Sechseinhalb Minuten vor der Schlusssirene sorgt Grazioli mit seiner bereits dritten Parade für eine Vorentscheidung: Seine Vorderleute wissen seine Arbeit zwar erst im zweiten Anlauf zu nutzen, bauen ihre Führung aber in der 56. Minute auf 24:20 aus. Diese Ausgangslage gibt die Mannschaft von Trainer Misha Kaufmann nicht mehr aus der Hand und bringt den vierten Sieg im vierten Heimspiel über die Zeit. (dfs)
Suhr Aarau - Kadetten 27:25 (16:9)
Schachenhalle, Aarau. – 650 Zuschauer. – SR Castiñeiras/Zwahlen. – Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Suhr Aarau, 6-mal 2 Minuten gegen Kadetten Schaffhausen.
Suhr Aarau: Marjanac (9 Paraden)/Grazioli (3); Attenhofer, Aufdenblatten (4 Tore), Oliveira (8), Laube (1), Muggli (1), Parkhomenko (2), Poloz (2), Reichmuth (4), Slaninka (4), Strebel, Zehnder (1).
Kadetten Schaffhausen: Biosca/Pilipovic (9); Romdhane, Csaszar (7 Tore), Frimmel (5), Gerbl (7), Herburger (1), Maros (3), Novak, Schelker (1), Schmidt (1), Schopper, Teubert, Tominec, Zehnder.
Bemerkungen: Suhr Aarau ohne Ferraz, Müller (ohne Einsatz), Peter (nicht im Aufgebot), Brandt, Hofer und Kalt (alle TV Solothurn). – Verhältnis verschossener Penaltys: 0:0.
Sie haben die Partie verpasst? Schauen Sie sie sich hier in der Aufzeichnung des Livestreams an: