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Sport (AZ, BT)
Doppelt so viele Schüsse und mehr Ballbesitz. Die Statistik spricht für sich: Der FC Aarau hätte das Heimspiel gegen den FC Schaffhausen gewinnen müssen, verliert es aber trotzdem. In der Nachspielzeit gelingt den Gästen der Lucky Punch und besiegeln damit die 1:2-Niederlage für den FCA.
Was für ein unglückliches, was für ein bitteres, was für ein brutales Ende! Der FC Aarau drückt in der Schlussphase auf das 2:1. Donat Rrudhani und Liridon Balaj haben den Siegestreffer auf dem Fuss. Der FC Schaffhausen verwaltet das 1:1 mit Glück und Geschick, scheint sich mit dem Punktgewinn zu begnügen, lauert allerdings auf Konter.
Das Unheil aus Aarauer Sicht naht in der 93. Minute. Veljko Vukasinovic lanciert auf der linken Angriffsseite Drilon Kastrati, der mit einem Flachschuss aus acht Metern via Pfosten den Siegestreffer für die Nordostschweizer erzielt.
Mag sein, dass Kastratis Tor nicht hätte zählen dürfen. Der Joker der Schaffhauser stand beim Pass von Vukasinovic womöglich knapp im Abseits. Trotzdem sollte der FC Aarau nicht mit den Fussballgöttern hadern oder die Schuld beim Schiedsrichter-Trio suchen.
Nein! Der FC Aarau muss sich selbst an der Nase nehmen. Selbstkritik ist angesagt! Wer in der ersten Halbzeit acht Topchancen teilweise auf fahrlässige Art und Weise vergibt, ist ganz einfach selbst schuld, wenn er am Schluss wie die Aarauer mit leeren Händen da steht.
Der FC Aarau hätte das Spiel gegen Schaffhausen vor der Pause zwingend für sich entscheiden müssen. Er spielte den Gegner teilweise an die Wand, kombinierte gefällig und tauchte immer wieder gefährlich vor dem Tor der Schaffhauser auf. Weil es den Aarauern wie zu Saisonbeginn an der nötigen Effizienz mangelte, führten sie dank einem Treffer von Elsad Zverotic aber nur 1:0.
Die mangelnde Chancenauswertung rächte sich nach der Pause. Der Leistungsabfall in der zweiten Hälfte nach dem frühen Gegentreffer der Schaffhauser und eine gehörige Portion Pech führten schliesslich dazu, dass die Mannschaft von Trainer Stephan Keller Sekunden vor dem Schlusspfiff sogar noch das Unentschieden verspielte.
Eines ist klar: Das 1:2 passt nicht zum Spielverlauf! Der FC Aarau begann stürmisch und hätte schon nach fünf Minuten in Führung gehen müssen. Filip Stojilkovic konnte nach einem Fehler von André Neitzke alleine in Richtung Torhüter David Da Costa sprinten, schoss den Ball aber aus bester Position an den Aussenpfosten.
Zwei weitere gute Möglichkeiten von Stojilkovic, eine Topchance von Randy Schneider und drei vielversprechende Abschlussversuche von Silvan Schwegler gelten als Beweis, dass der FC Aarau zur Pause weit höher als nur mit einem Tor Vorsprung hätte führen müssen.
Nach der achten hochkarätigen Möglichkeit war es dann soweit: Captain Elsad Zverotic bugsierte den Ball nach einem Corner von Kevin Spadanuda hinter die Linie – das überfällige 1:0 war Tatsache.
Der Ausgleichstreffer des FC Schaffhausen zu Beginn der zweiten Halbzeit fiel wie aus dem Nichts: Ivan Prtajin profitierte von einem Aussetzer Jérôme Thiessons und traf aus kurzer Distanz zum 1:1. Wenig später hatte Schaffhausens Topskorer Rodrigo Pollero den zweiten Treffer auf dem Fuss. Sein Schlenzer landete an der Lattenoberkante.
War das torgefährliche Schaffhauser Sturmduo Pollero (9 Treffer) und Prtajin (8) vor der Pause nicht zu sehen, setzte es plötzlich zwei Glanzlichter. Und weil der FC Aarau nach dem Gegentreffer zwar weiterhin bemüht und optisch überlegen war, aber kaum noch zwingende Aktionen hatte, schaute am Ende nichts Zählbares heraus.
Brügglifeld. - 5 Zuschauer. - SR: Tschudi. - Tore: 36. Zverotic (Spadanuda) 1:0. 50. Prtajin 1:1. 93. Kastrati 1:2.
Aarau: Enzler; Giger, Thiesson, Bergsma, Zverotic; Jäckle; Spadanuda, Schneider (89. Aratore), Schwegler, Rrudhani; Stojilkovic (69. Balaj).
Schaffhausen: Da Costa; Krasniqi, Neitzke, Bunjaku, A. Müller; Lika (77. Mujcic), Sarr (93. Vukasinovic), Hamdiu, Bislimi (88. Kastrati); Prtajin (77. Mozzone), Pollero (93. S. Müller).
Bemerkungen: Aarau ohne Gashi, Schindelholz (beide krank), Ammeter, Peralta, Qollaku, Thaler, Verboom (alle verletzt), Avdyli und Hajdari (beide nicht im Aufgebot). Schaffhausen ohne Rodríguez (gesperrt), Del Toro, Deronjic, Menezes, Talic (alle verletzt), Bajrami, Berglas, Djoulou, Furrer, Padula und Wick (alle nicht im Aufgebot). - 53. Lattenschuss Pollero. - Keine Verwarnungen.