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Sport (AZ, BT)
Den Schönheitspreis gibt es an diesem Sonntag anderswo zu gewinnen. Aber bestimmt nicht in Chiasso, genauer gesagt im Stadio Riva IV. Um 14.30 Uhr steigt dort das Spiel Vorletzter gegen Letzter. FC Chiasso gegen FC Aarau.
Den Gästen aus dem Rüebliland bietet sich die Chance, mit einem Sieg bis auf einen Punkt an die Tessiner und somit ans rettende Ufer zu heranzukommen. Dafür braucht es vor allem: Bereitschaft zum Kampf, für bedingungslosen Einsatz, für Aggressivität und für Solidarität. Wer sein Ego über das Wohl der Mannschaft stellt, ist im Abstiegskampf fehl am Platz.
Der Eindruck, den der Besucher im Freitagstraining erhält, ist schon mal gut: Im Spiel 11 gegen 11 fliegen die Fetzen. Gleich drei Mal bleibt ein Spieler liegen, die Zweikämpfe werden hart und am Rand des Erlaubten geführt. Die nötige Aggressivität müssen sich die Spieler im Training holen - ein schmaler Grat: Denn gleichzeitig sollen Verletzungen tunlichst vermieden werden.
Doch alle Liegengebliebenen stehen mehr oder weniger schnell wieder auf und trainieren weiter. Gut so: Denn Einstecken können wird in Chiasso auch eine gefragte Tugend sein. Die Atmosphäre ist dort stets giftig und die Tessiner Spieler werden die Favoriten aus Aarau nicht schonen.
Auch erfreulich: Nach Fehlern wird im FCA-Training nicht gemotzt, sondern aufgemuntert. Ein Zeichen für die Solidarität unter den Teamkollegen. Chefcoach Patrick Rahmen weiss um die Brisanz des Spiels und sagt: "Wir werden mit der richtigen Einstellung ans Werk gehen und Chiasso nicht unterschätzen." Heisst: Nach dem Kampfsieg am vergangenen Spieltag gegen Wil braucht es im Tessin einen ähnlichen Auftritt. Kämpfen statt glänzen. Ein Charaktertest für die FCA-Profis.
Ein Vorteil für Aarau könnte sein, dass Chiasso am Donnerstagabend im Cup gegen Luzern gespielt hat. Physisch sollte der FCA, der bereits am Samstag in den Süden gereist ist, den längeren Atem haben. Ein gutes Omen ist auch der bislang letzte Auftritt im "Riva IV": Am 30. Spieltag der vergangenen Saison gewann der FCA dank Toren von Rossini und Nganga 2:0.