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Sport (AZ, BT)
Carolina Hurricanes oder Lenzburg Hurricanes? Der Eishockeyverein aus Carolina und der Inlinehockeyclub aus Lenzburg. Ein Vergleich der ungleichen Hurricanes.
Sobald dem globalen Hockeyfan der Begriff «Hurricanes» zu Ohren kommt, strahlen seine Augen.
Er assoziiert dieses banal formulierte Klubanhängsel mit dem glorreichen Eishockeyverein der Carolina Hurricanes. Die Organisation aus dem Osten der Vereinigten Staaten ist eine von insgesamt 30 Attraktionen im nordamerikanischen Hockeyzirkus - besser bekannt unter dem Namen National Hockey League.
Doch was der globale Hockeyfan mit ziemlicher Sicherheit nicht weiss, ist die Existenz von weiteren Vereinen, die dieses sogenannte Klubanhängsel mit Stolz auf der Brust tragen.
Neben dem Unihockey-Team aus Schwanden, in Fachkreisen unter dem Namen Hurricanes Glarnerland geläufig, gibt es notabene auch einen weiteren waschechten Randsportverein, der mit dem Namen Hurricanes ihre Kreise zieht. Gemeint ist der Inlinehockeyverein aus dem aargauischen Lenzburg.
Zwei verschiedene Welten
Das Klubanhängsel ist also identisch, doch nichtsdestotrotz weht in Carolina ein anderer Wind als in Lenzburg. Die Diskrepanz zwischen diesen beiden Vereinen ist in allen Bereichen mindestens so gross wie die geografische Distanz.
Carolina verfügt über eine topmoderne Spielstätte, die knapp 18‘000 Zuschauer fasst. Die aargauischen Hurricanes tragen ihre Heimspiele in der betagten Mehrzweckhalle in Lenzburg aus. Komfort, geschweige denn eine Tribüne sucht man da vergebens.
Die amerikanische Organisation beschäftigt jenseits des Atlantiks klingende Namen wie Cam Ward, Alexander Semin oder die Gebrüder Jordan und Eric Staal.
Der Gehaltsetat befindet sich dabei in schwindelerregenden Höhen. Im beschaulichen Lenzburg gehen Spieler wie Tobias Koch, Fabian Karlen oder Christoph Frei hingegen ohne finanzielle Entschädigung ihrer Passion nach.
Die Gegner der Carolina Hurricanes heissen Chicago Blackhawks oder New York Rangers, die am weltberühmten Broadway zuhause sind. Die Aargauer kämpfen demungeachtet gegen Equipen wie Wollerau oder Oensingen.
Glorie ist kein Erfolgsgarant
In einem Aspekt hatten die Hurricanes aus Lenzburg vergangene Saison im Vergleich mit dem Giganten aus Übersee allerdings die Nase vorn: Die Inlinehockeyaner erreichten die Playoffs als Gruppenerster.
Dem nordamerikanischen Team rund um Captain Eric Staal bleibt die Teilnahme seit vier Jahren vergönnt. Dies ist wohl einer der seltenen Schönheitsfehler in der 43-jährigen Geschichte des amerikanischen Hockeyunternehmens.
Klar, handelt sich bei diesem windigen Vergleich neben den unterschiedlichen Sportarten auch um einen beträchtlichen Klassenunterschied.
Während die Organisation aus Raleigh wie schon erwähnt in der ruhmreichen NHL um den prestigeträchtigen Stanley Cup fightet, teilen die Lenzburger in der höchsten Schweizer Amateurliga - der 1. Liga - ihre Checks aus.
Aber eben. Trotz dem Schicksal Randsportart, darf man wohl auch in Lenzburg ein bisschen träumen und ins grosse Hockeybusiness schielen.
Denn der Wirbelsturm verbindet. Zumindest in den Augen des globalen Hockeyfans.
Anmerkung: Das ist der Start einer Online-Serie über die Hurricanes aus Lenzburg