NLA-Handball
HSC-Trainer Misha Kaufmann nach dem 23:23 in Winterthur: «Meine Mannschaft weigert sich fast schon, zu verlieren»

Nur vier Tage nach dem 27:25-Heimsieg gegen die Kadetten Schaffhausen holt der HSC Suhr Aarau in der 8. Runde der NLA auswärts bei Pfadi Winterthur mit einem 23:23 einen Punkt. Bereits in der Pause war das Skore mit 13:13 ausgeglichen gewesen.

Dean Fuss
Drucken
HSC-Trainer Misha Kaufmann und seine Mannschaft holen beim 23:23 in Winterthur einen Punkt.

HSC-Trainer Misha Kaufmann und seine Mannschaft holen beim 23:23 in Winterthur einen Punkt.

Freshfocus

Nur vier Tage nach dem 27:25-Heimsieg gegen die Kadetten Schaffhausen holt der HSC Suhr Aarau auswärts bei Pfadi Winterthur dank eines 23:23 Unentschiedens einen Punkt. Damit sind die Aargauer das erste Team, das in dieser Saison in Winterthur gepunktet hat. Der HSC hat seit fünf Meisterschafts-Partien in Serie nicht mehr verloren und ist mit elf Punkten aus acht Partien Tabellendritter der NLA.

«Meine Spieler haben einen unglaublichen Willen bewiesen. Gewinnen will im Sport jeder, und zwar immer. Aber meine Mannschaft weigert sich derzeit fast schon, zu verlieren», sagt HSC-Trainer Misha Kaufmann nach der Schlusssirene. Er ist stolz auf die Leistung seines Teams.

Das ist umso verständlicher, wenn man bedenkt, dass er mit Co-Captain Tim Aufdenblatten (Fuss), Sergio Muggli (Schulter) und João Ferraz (Knie) mittlerweile auf gleich drei seiner Leistungsträger verletzungsbedingt verzichten muss.

Die drei genannten Spieler dürften höchstwahrscheinlich auch den Cup-Achtelfinal auswärts bei den Kadetten Schaffhausen am kommenden Mittwoch (Anpfiff: 19 Uhr) verpassen. Trotzdem betont Trainer Kaufmann: «Wir sind bereit und ich bin zuversichtlich. Meine Mannschaft hat momentan den Killerinstinkt.»

Der Match

Der HSC Suhr Aarau und Pfadi Winterthur schenken sich in dieser Partie der 8. Runde in der NLA von Beginn weg nichts. Die Zuschauer in der Winterthurer AXA Arena bekommen in den ersten etwas mehr als zehn Spielminuten gerade einmal sechs Treffer zu sehen. Weil diese gleichmässig verteilt sind, steht es folgerichtig 3:3.

Während sich in der Startphase die erwartete Abwehrschlacht einzustellen scheint, sorgen in der Folge auf beiden Seiten zahlreiche Technische Fehler, Fehlwürfe und Paraden der Torhüter für einen etwas torreicheren Spielverlauf. Weil sich Pfadi im Nutzen der gegnerischen Fehler etwas effizienter anstellt, liegen die Gäste aus dem Aargau nach 20 Spielminuten mit 6:8 zurück. Und das, obwohl HSC-Torhüter Dragan Marjanac zu diesem Zeitpunkt eine Abwehrquote von 47 Prozent (7 Paraden bei 15 Würfen auf seinen Kasten) aufweist.

Bis zur Pause ist der zwischenzeitliche Zwei-Tore-Rückstand aus Sicht des HSC wieder ausgemerzt. Manuel Zehnder trifft mittels Freistoss mit der Pausensirene dank eines Knickwurfs zum 13:13. Erfolgreichster Werfer der Gäste ist in der ersten Halbzeit der Portugiese Diogo Oliveira mit vier Treffern aus fünf Würfen.

In der zweiten Halbzeit dauert es bis zum ersten Treffer über drei Minuten. Er gelingt den Winterthurern, die damit 14:13 in Führung gehen. Suhr Aarau seinerseits benötigt gar über 13 Minuten, bis zum ersten Treffer nach der Pause. Dass die Gäste zu diesem Zeitpunkt «nur» 14:16 zurückliegen, haben sie dem Umstand zu verdanken, dass sich das Heimteam im Abschluss ebenfalls sehr schwer tut.

In den folgenden Minuten plötzlich scheinen die HSC-Spieler in der Offensive zu wissen, was sie mit dem Ball anfangen sollen. Kurz vor Ablauf der 48. Spielminute gehen sie nach drei Treffern von Timothy Reichmuth in Serie und einem von Manuel Zehnder erstmals seit dem 1:0 wieder in Führung (18:17).

Nachdem sich Pfadi den Lead in der Partie zwischenzeitlich wieder zurückgeholt hat, sorgt Patrick Strebel knapp vier Minuten vor der Schlusssirene mit seinem dritten persönlichen Treffer dafür, dass der HSC mit 21:20 in Führung geht. Diese Führung bringen die Aargauer allerdings nicht über die Zeit: Mit der Schlusssirene muss der HSC den Ausgleich zum 23:23-Endstand mittels Siebenmeter hinnehmen. (dfs)

Telegramm

Pfadi Winterthur - Suhr Aarau 23:23 (13:13)

AXA Arena, Winterthur. – 705 Zuschauer. – SR Brunner/Salah. – Strafen: je 1-mal 2 Minuten gegen beide Teams.

Pfadi Winterthur: Wipf (14 Paraden); Bräm (4 Tore), Cohen (3), Dechow, Freivogel, Heer (2), Jud (4), Lier (1), Ott (1), Radovanovic (3), Shamir, Störchli (1), Svajlen, Tynowski (4).

Suhr Aarau: Marjanac (11 Paraden)/Grazioli; Oliveira (4 Tore), Laube (1), Müller, Parkhomenko (1), Poloz (1), Reichmuth (4), Slaninka (2), Strebel (3), Zehnder (7).

Bemerkungen: Suhr Aarau ohne Aufdenblatten, Muggli, Ferraz, Peter (alle verletzt), Attenhofer (ohne Einsatz), Brandt, Hofer und Kalt (alle TV Solothurn). – Verhältnis verschossener Penaltys: 1:0.

Sie haben die Partie verpasst? Schauen Sie sie sich hier in der Aufzeichnung des Livestreams an: