Handball-Playoffs
Fehlstart in die Playoffs: Der HSC Suhr Aarau verliert zum Auftakt der Viertelfinal-Serie gegen GC Amicitia mit 22:30

Der HSC Suhr Aarau startet nicht wunschgemäss in die diesjährigen Playoffs. Nach einer schwachen Leistung muss sich das Team von Aleksandar Stevic zu Hause gleich mit 22:30 geschlagen geben. Bereits am Sonntag besteht die Chance auf Wiedergutmachung.

Martin Probst und Frederic Härri
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Der Frust und Ärger muss raus.

Der Frust und Ärger muss raus.

Alexander Wagner / FOTO Wagner

Und plötzlich ist er weg. Dieser fast zauberhafte Lauf, der den HSC Suhr Aarau durch wunderbare und erfolgreiche Wochen trug. Der eine Leichtigkeit ermöglichte, egal, wie schwer die Verletzungssorgen wogen. Doch jetzt – ausgerechnet zum Start in die Playoffs – ist alles anders.

Zumindest an diesem Donnerstagabend. 22:30 verliert der HSC gegen GC Amicitia Zürich. Es ist eine Niederlage, die selbst in dieser Höhe in Ordnung geht. Siebenmal in Serie hat das Team von Aleksandar Stevic zuvor in der Meisterschaft nicht verloren, sogar sechsmal gewonnen.

Doch an das erinnert gar nichts mehr. Nichts funktioniert beim HSC, offensiv ist das Gebotene teils so fehlerhaft, dass man sich fragt, ob da wirklich das gleiche Team auf der Platte steht, das auch im Europacup zu verblüffen mochte.

Es ist schwierig, überhaupt einen Spieler zu finden, der ansatzweise das zeigte, was möglich wäre. Einzig Torhüter Jannis Scheidiger sorgte mit seinen Paraden dafür, dass die Pleite nicht noch höher ausfiel.

Wird aus dem Wunschgegner ein Albtraumlos?

Sinnbildlich für den Untergang sind die ersten Minuten nach der Pause. Nachdem der HSC kurz vor Spielhälfte ein kleines Lebenszeichen von sich gab und zumindest Moral zeigte, ist davon nach dem fünfzehn­minütigen Unterbruch gar nichts mehr zu sehen. Gerade einmal ein Treffer gelingt dem Team in zwölf (!) Minuten.

Und so liegt GC Amicitia nach 42 Minuten mit 18:10 in Front. Jenes GC, gegen das der HSC in der Hauptrunde dreimal gewonnen hat und das, zumindest unausgesprochen, für manchen im Verein der Wunschgegner war. Und nun zum Albtraum wird?

Fordert eine Reaktion: Trainer Aleksandar Stevic.

Fordert eine Reaktion: Trainer Aleksandar Stevic.

Alexander Wagner / FOTO Wagner

Natürlich ist es für eine solche Prognose noch zu früh. Doch die Niederlage und vor allem der Auftritt an sich muss beim HSC allen zu denken geben. Trainer Stevic sucht darum erst gar nicht nach Ausflüchten und spricht von einem «katastrophalen Auftritt» seines Teams.

Wie aber konnte es soweit kommen? Liegt es da­ran, dass der letzte Auftritt fast zwei Wochen zurückliegt und in der Nationalmannschaftspause Zeit entstand, sich zu viele Gedanken zu machen? Darüber, dass mit Manuel Zehnder, Tim Aufdenblatten und Sergio Muggli drei Leistungsträger fehlen? Dass die Voraussetzungen eigentlich schon lange nicht mehr ideal sind, es aber immer irgendwie gelang, einen Weg zu finden? Und jetzt die Frage reifen durfte, ob das auch in der entscheidenden Phase der Saison klappen wird?

Stevic auf jeden Fall fordert eine Reaktion. Dass das Team in der Lage ist, diese bereits am Sonntag im zweiten Spiel zu zeigen, darf erwartet werden. Alles, was den HSC in den letzten Wochen ausgemacht hat, ist nicht einfach weg. Es muss nur wieder geweckt werden. Und man kann sich – wenn man erlebt hat, wie Aleksandar Stevic seine Spieler schon während eines Timeouts lautstark ermahnte – vorstellen, dass er geneigt ist, genau dies zu tun.

Ob es gelingt, wird sich am Sonntag zeigen. Noch bleibt ­genug Zeit, einen neuen Lauf zu lancieren.