Trainer Aleksandar Stevic fehlt beim Auswärtsspiel in Basel coronabedingt, seine Mannschaft gewinnt trotzdem deutlich mit 25:19. Nach dem Ausschluss Russlands aus dem Europapokal steht ausserdem fest: Der HSC reist Ende März nach Norwegen.
Am Freitag machte der HSC Suhr Aarau einen Ausflug zum Fussball. Die Mannschaft war einer Einladung der Stadtkollegen vom FC Aarau gefolgt. Die Spieler hatten bei der kleinen Abwechslung sichtlich Freude, wie ein Foto in den sozialen Medien suggeriert. Einen Tag später bewegten sich die Handballer wieder in ihrem gewohnten Habitat: auf der Platte. Und anders als der FCA, der Schaffhausen unterlag, gestalteten sie ihr Meisterschaftsspiel siegreich.
25:19 gewann der HSC auswärts beim RTV Basel. Er tat dies ohne Aleksandar Stevic. Der Chefcoach hatte auch beim Fussballschauen nicht dabei sein können, nachdem er positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Im Basler Rankhof vertrat ihn Assistenztrainer Tom Reichmuth.
Es war nicht die komplizierteste Partie, bei der Reichmuth seine Spieler anzuleiten hatte. Der HSC war von Beginn weg die stärkere Mannschaft, wenngleich er sich bis zur Halbzeit nur eine knappe 12:11-Führung herausspielte. Nach der Pause spiegelte das Resultat dann mit fortwährender Spieldauer auch die Kräfteverhältnisse wider. Ab der 40. Minute setzte sich Suhr Aarau ab – unter gütiger Mithilfe der Basler, die sich gleich mit drei Zeitstrafen selbst schwächten.
Doch die Unterstützung des Gegners hatten die Gäste gar nicht nötig. Sie waren ohnehin stark genug und nahmen erfolgreich Revanche am RTV. Das Hinspiel im Rankhof hatten sie nach einem blutleeren Auftritt verloren, im ersten Vergleich in der Schachenhalle rettete sich der HSC mit Ach und Krach zu einem Remis. Durch den Sieg vom Samstag vergrösserten die Aargauer zudem den Abstand zu den Baslern, die mit einem Punktequotient von unter 0,5 auf dem Playout-Platz verharren.
Und mit dem zweiten Sieg in Folge – nach dem 26:24-Erfolg gegen Bern vor Wochenfrist – kommt Suhr Aarau nach drei Niederlagen zum Rückrundenstart langsam wieder in Fahrt. Die auffälligsten Spieler am Samstag: Topskorer Manuel Zehnder mit elf Toren und Torhüter Jannis Scheidiger mit einer herausragenden Abwehrquote von 60 Prozent.
Zudem haben die Spieler beim HSC seit Ende dieser Woche Gewissheit: Sie werden im Viertelfinal des EHF European Cup nach Norwegen reisen. Dies, nachdem die Europäische Handballföderation (EHF) dem Beispiel anderer Sportverbände folgte und Russland sowie Belarus aufgrund des Angriffs auf die Ukraine vom Spielbetrieb in allen europäischen Wettbewerben ausschloss.
HSC-Gegner wird folglich der Drammen HK sein. Die Norweger hatten sich nach dem Achtelfinal-Hinspiel geweigert, zum Rückspiel in das nahe der ukrainischen Grenze gelegene Krasnodar zu reisen. Es folgte ein rechtliches Tauziehen, und Diskussionen über eine Austragung auf neutralem Boden wurden geführt. Nun sorgte die EHF für Klarheit, indem sie Krasnodar die weitere Teilnahme am Europacup untersagt hat.
Rein sportlich hätte es kaum Zweifel am berechtigten Weiterkommen der norwegischen Mannschaft gegeben. Das Hinspiel entschied Drammen mit 14 Toren Unterschied für sich. Die Viertelfinalspiele finden am 26./27. März sowie am 2./3. April statt. Suhr Aarau tritt zuerst auswärts an.
Rankhof, Basel. Castiñeiras/Zwahlen. 110 Zuschauer. 7 Zeitstrafen gegen Basel, 4 Zeitstrafen gegen Suhr Aarau.
Basel: Willimann (5 Paraden)/Kühner (3 Paraden); Berger (1 Tor), Cagalj (3), Stamenov (2), Voskamp, Mauron, Basler (2), Esono Mangue, Brandt, Spende (1), Paban Lopez (8/2), Krause (2).
Suhr Aarau: Grazioli (5 Paraden)/Scheidiger (6 Paraden); Sarlos, Faluvégi (3 Tore), Reichmuth, Hofer (2), Zehnder (11/4), Parkhomenko (3), Laube (2), Muggli (1/1), Kalt, Strebel, Slaninka (3).