Handball-Cup
Erst der Knorz, dann die Gala: Der HSC Suhr Aarau gewinnt im Cup gegen Gossau

Der HSC Suhr Aarau steht im Cup im Achtelfinal. Gegen Fortitudo Gossau aus der NLB musste das Team von Aleksandar Stevic eine Halbzeit lang zittern, ehe sich der Klassenunterschied bemerkbar machte und die Aargauer am Ende deutlich mit 31:19 gewannen.

Martin Probst
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Jonas Kalt war im Cup gegen Gossau der erfolgreichste Werfer für den HSC.

Jonas Kalt war im Cup gegen Gossau der erfolgreichste Werfer für den HSC.

Alexander Wagner

Eine Halbzeit lang musste der HSC Suhr Aarau befürchten, dass der Auftritt in Gossau ein für den Cup typischer Knorz bis zum Ende werden könnte. Dass er sogar gegen das unterklassige Team aus dem Mittelfeld der NLB verlieren könnte. Und eine Niederlage wäre – trotz der gewichtigen, verletzungsbedingten Absenzen – eine mittelgrosse Blamage gewesen.

Erst nach über 28 Minuten ging der HSC Suhr Aarau gegen Fortitudo Gossau ein erstes Mal in Führung. Bis dahin war es ein Auftritt gewesen, der geprägt war durch zahlreiche Fehlwürfe und Ungenauigkeiten. Oder eben auch: ein Knorz. Immer wieder wussten sich beide Mannschaften nur regelwidrig zu wehren und immer wieder kam es so zu Penaltyszenen.

Weil aber Jonas Kalt – nachdem Sergio Muggli den ersten Siebenmeter verwarf – vier von vier Penaltys bis zur Pause verwandelte und HSC-Goalie Dragan Marjanac in der gleichen Zeit drei Siebenmeter parierte, blieb der HSC am spielerisch bis dahin überzeugenden Gossau dran.

Zittern bis in die 40. Minute

Ein Cup-Aus bereits bei erster Gelegenheit – die NLA-Teams steigen erst im Sechzehntelfinal in den Wettbewerb ein – schien für den HSC zur Pause möglich. Zwar führte das Team von Aleksandar Stevic mit 12:11. Aber so wirklich dem Spielverlauf entsprach das nicht. Und so mussten die Gäste aus dem Aargau sogar fast bis zur 40. Minute und dem 17:14 zittern, ehe es ihnen gelang, den Klassenunterschied auf der Platte zu unterstreichen.

Fortan gelang dem HSC vieles und waren es die Gossauer, die sich in einen wahren Fehlerrausch begaben. Natürlich war das auch das Verdienst der Aargauer Gäste, denen es gelang, dem Gegner durch gute Arbeit in der Deckung Kräfte zu rauben. Aber vor allem gelang es dem HSC ab diesem Zeitpunkt auch vermehrt, im Angriff spielerische Lösungen zu finden.

Und aus dem Knorz wurde schon fast ein Schaulaufen. 31:19 siegte der HSC am Ende. Jonas Kalt war mit acht Treffern (fünf per Siebenmeter) bis zum Ende der erfolgreichste Werfer und Goalie Marjanac mit einer Abwehrquote von 35 Prozent der gewohnt sichere Rückhalt im Tor.

Die Formation wird sich finden

Vielleicht kam der Auftritt gegen das NLB-Team aber auch genau zum richten Zeitpunkt, damit sich das Team in seiner derzeitigen Formation besser finden kann. Denn die Alternativen fehlen. Topskorer João Ferraz wird mit einem Muskelfaserriss in der Wade noch einige Zeit ausfallen, Daniel Parkhomenko, bei dem eine Meniskusverletzung festgestellt wurde, wird in diesem Jahr nicht mehr spielen. Und wann Tim Aufdenblatten nach seinem Nasenbeinbruch zurückkehren wird, ist ebenfalls noch offen.

Kurz: Der HSC wird vorläufig darauf angewiesen sein, in der Cupformation zu bestehen. Aushilfsrückkehrer Patrick Strebel verstärkte zwar auch gegen Gossau erneut die Defensive. Doch gerade im Spiel gegen vorne kann es nicht schaden, dass sich Jonas Kalt gegen die Ostschweizer in NLA-Form spielen und schiessen konnte. Denn in dieser geht es bereits am nächsten Donnerstag weiter, mit einem Spiel auswärts beim BSV Bern.

Ebenfalls eine Erwähnung verdient haben Lars Hofer und Finn Kreuzer auf den beiden Flügeln, die mit je fünf Treffern zu überzeugen vermochten. Zumindest auf diesen Positionen ist der HSC aktuell (fast) sorgenfrei.

Telegramm

Gossau – HSC Suhr Aarau 19:31 (11:12)

Buechenwald. – 300 Zuschauer. – SR: Brunner/Salah.
Fortitudo Gossau: Niedermann (6 Paraden), Küffer (4); Linde (3 Treffer), Kobler (1), Inauen (3), Bucher (3), Sostizzo (1), Bamert, Dittert (1), Brülisauer (2), Lind (4), Locher (1).
HSC Suhr Aarau: Marjanac (10 Paraden), Pantelic; Willecke, Sarlos (2 Treffer), Faluvégi (3), Kreuzer (5), Hofer (5), Kalt (8), Pejkovic (2), Muggli (3), Strebel, Maric, Slaninka (3).