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Sport (AZ, BT)
Dem Team von Trainer Sven Christ droht gegen Luzern und Vaduz der Absturz in den Tabellenkeller.
Guter FC Aarau? Schlechter FC Aarau? Guter Trainer? Schlechter Trainer? Hängt der Leistungsausweis der Vorrunde dieser Saison tatsächlich vom Verlauf der Spiele gegen den FC Luzern und in Vaduz ab? Spricht die bisherige Ausbeute von 16 Punkten aus 16 Spielen nicht ausreichend für die Mannschaft und ihren Trainer?
Nein, spricht sie nicht! Setzt es gegen den Tabellenletzten aus der Zentralschweiz und den Aufsteiger aus dem Ländle zwei Niederlagen ab, könnte das im schlechtesten Fall den Sturz ans Tabellenende bedeuten. Das wäre ein hässlicher Fleck auf dem bis anhin schönen Bild.
Sven Christ kennt das Gefahrenpotenzial der aktuellen Situation. «Wir haben uns gegen den FC Zürich und den FC Basel trotz guter Leistungen nicht belohnt und erstmals in dieser Saison zwei Spiele in Folge verloren», sagt der Trainer des FC Aarau. «Nun sind wir vor eigenem Publikum gegen Luzern unter Druck. Das ist neu. Ich bin gespannt, wie die Mannschaft mit dieser Situation umgehen wird.» Bezüglich Taktik und System will Christ nichts ändern. «Wir spielen zu Hause, haben einen Plan und nehmen das Geschehen in die Hände. Und wir müssen fighten und solidarisch auftreten», fügt Christ hinzu. «Entscheidend ist, dass wir Eigenfehler wie beim 0:1 in Basel vermeiden. Wir dürfen uns nicht zu schade sein, um den Ball in heiklen Situationen in Richtung Buchs zu schiessen.»
Für den FC Aarau kommt es gegen Luzern und Vaduz zu Reifeprüfungen. Einerseits ist defensive Stabilität gefordert, anderseits Effizienz im Abschluss. Ein Blick auf die Torschützenliste der 16 Spiele offenbart die ganz grosse Schwäche des FC Aarau: Die 16 Treffer verteilen sich auf zehn Spieler. Die Torschützenliste wird von Luca Radice, Stephan Andrist, Juan Pablo Garat, Igor Nganga, Dante Senger und Sandro Wieser angeführt. Sie trafen je zweimal ins Schwarze. Drei Tore sind bis jetzt noch gar keinem Aargauer gelungen.
In der Offensive wurde mehr Masse als Klasse verpflichtet. Es fehlt ein Knipser. Die Stürmer Dusan Djuric, Daniel Gygax, Frank Feltscher und Ognjen Mudrinski liessen ihr Können selten aufblitzen. Und der grosse Hoffnungsträger Edgars Gauracs wird dem Team nach seinem Kreuzbandriss erst in
der Rückrunde wieder zur Verfügung stehen.
Eines schleckt keine Geiss weg: Die Ausgangslage vor den zwei verbleibenden Spielen bis zur Winterpause ist brisant. Sehr brisant sogar. Mit dem Gewinn von vier Punkten kämen die Aarauer auf 20 Zähler und könnten mit ziemlich breiter Brust in die Winterpause gehen. Zwei Unentschieden sind das Minimalziel. Nach zwei Niederlagen müsste man von einer mässigen Vorrunde sprechen. Und sollte der
FC Luzern in seinen Partien gegen den FC Aarau, die Young Boys und den FC Basel endlich auf Touren kommen, käme es aus Aarauer Sicht wohl zum Horrorszenario – zum Absturz ans Tabellenende.