Challenge League
Auftaktspiel des FC Aarau fällt ins Wasser – Trainer Keller nimmt es mit Fassung: «Das ist Schicksal»

Das unterirdische Parkhaus beim Stadion Maladière ist noch immer überschwemmt. Weil die Stadt Neuenburg das Stadion nicht freigibt, kann der Match zwischen Xamax und dem FC Aarau nicht stattfinden. Es ist nicht die erste Partie mit Aarauer und Neuenburger Beteiligung, die Opfer einer Verschiebung wird.

Frederic Härri, Ruedi Kuhn
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Shkelzen Gashi kann am kommenden Freitag im Stade de la Maladière nicht auf Torejagd gehen.

Shkelzen Gashi kann am kommenden Freitag im Stade de la Maladière nicht auf Torejagd gehen.

Marc Schumacher / freshfocus

Die ausgiebigen Niederschläge in der vergangenen Woche ­haben nun auch Auswirkungen auf den Schweizer Profifussball. Seit Dienstagabend ist klar: Das Spiel am kommenden Freitag zwischen Neuchâtel Xamax und dem FC Aarau wird nicht stattfinden können.

Die Stadt Neuenburg gibt das Stade de la Maladière wegen des Hochwassers im Neuenburgersee nicht frei. Die Lage rund um die Maladière sei nach wie vor prekär, heisst es. Teile des unterirdischen Parkhauses sind noch immer überschwemmt. Die Swiss Football League teilt nach einem Koordinationstreffen mit: «Nicht alle Sicherheits- und Hygieneanforderungen im Stadion können erfüllt werden.»

So sah das Parkhaus unter dem Stade de la Maladière am 17. Juli aus. Teile des Parkhauses sind noch immer überschwemmt.

So sah das Parkhaus unter dem Stade de la Maladière am 17. Juli aus. Teile des Parkhauses sind noch immer überschwemmt.

Leandre Duggan / KEYSTONE

Erinnerungen an den letzten Herbst werden wach

Aarau-Trainer Stephan Keller.

Aarau-Trainer Stephan Keller.

Martin Meienberger

Der Trainerstab und die Spieler des FC Aarau wurden am Dienstag gegen 17 Uhr über die Verschiebung informiert. FCA-Trainer Stephan Keller nahm die Angelegenheit mit Contenance. «Wir sind alle Profis, haben uns auf dieses Spiel vorbereitet und wären bereit gewesen», sagte er und fügte an: «Die Vorsichtsmassnahmen der Stadt Neuenburg gilt es zu akzeptieren. Das ist Schicksal.» Nach Aussage von Keller sucht man jetzt einen Gegner für ein Testspiel in den nächsten Tagen.

Aufmerksamen Beobachtern der hiesigen Fussballszene dürfte aufgefallen sein: Es ist in der jüngeren Challenge-League-Geschichte bereits das zweite Spiel mit Aarauer und Neuenburger Beteiligung, das Opfer einer kurzfristigen Verschiebung wird. Als die beiden Mannschaften im vergangenen Oktober aufeinandertreffen sollten, gab Xamax wenige Stunden vor Spielbeginn einen positiven Coronabefund aus den eigenen Reihen bekannt. Der Match wurde abgesagt. Wenig später wurde aus der Ab- dann aber doch eine Zusage: Dem Labor in Neuenburg war bei der Übermittlung der Testdaten ein Fehler unterlaufen – das Spiel ­konnte doch stattfinden. Der FC Aarau siegte 3:1.

Dass es heuer zu einer vergleichbaren Wende kommen wird, scheint eher unwahrscheinlich. Die Swiss Football League will das neue Spieldatum zu einem späteren Zeitpunkt kommunizieren. Möglich ist, dass der FC Aarau erst am Samstag, 31. Juli, im Brügglifeld gegen Schaffhausen in die Saison starten wird. So oder so ist das Kuriositätenkabinett der Challenge League schon jetzt um eine Episode reicher.

Zwei von fünf Partien müssen verschoben werden

Und für einmal um eine, die mit Covid-19 für einmal nichts zu tun hat. Doch das Virus lässt die Liga weiterhin nicht los. Nebst der Partie im Maladière wird am Wochenende auch der Vergleich zwischen dem FC Schaffhausen und dem SC Kriens nicht stattfinden können. Dies, weil sich drei Krienser Spieler mit dem Coronavirus angesteckt haben.

Mit der angedachten Rückkehr der Fans hätte es ein glorreicher Start in die diesjährige Saison der Challenge League werden sollen. Nun sind zwei von fünf Partien abgesagt – und die Tabelle gibt bereits nach dem ersten Spieltag ein schiefes Bild ab.