Am Freitag erfährt der FC Baden, ob er von der SFL die Lizenz erhält und definitiv aufsteigen darf. Für die Challenge League wäre der Verein in jeder Hinsicht eine grosse Bereicherung. Ein Kommentar.
Ein gesunder Finanzhaushalt, Spieler mit regionaler Verankerung, eine funktionierende Nachwuchsförderung, ein über Jahre eingespielter Teamkern, familiäre Klubatmosphäre, eine offensive und attraktive Spielweise, ein kleines Stadion mit modernen Standards und der vermutlich beste Zuschauerschnitt der Promotion League. Das ist der FC Baden.
Der FC Baden ist ein Verein für Nostalgiker und Fussballromantiker. Hätte man vor zehn Jahren ein Trikot von Luca Ladner kaufen können, man könnte es heute noch am Spieltag anziehen und dem Captain mit der Nummer 17 zujubeln. Klar, Ladner hört im Sommer auf. Aber das Beispiel zeigt, wie der Verein funktioniert. Auch andere Leistungsträger wie Yves Weilenmann (seit 2014), Patrick Muff (seit 2014) und Cedric Franek (seit 2015) sind schon seit einer Ewigkeit dabei.
Vereine, die so funktionieren, wie es der FC Baden tut, gibt es im Profifussball immer seltener. Die Kommerzialisierung sorgt dafür, dass der Fussball immer künstlicher und schnelllebiger wird. Auch in der Schweiz, wo die kleinen 10er-Ligen der SFL in den letzten Jahren für viel Nervosität gesorgt haben, sind viele dieser Eigenschaften verloren gegangen. Oft wird der schnelle Erfolg über eine nachhaltige Strategie gesetzt. Spieler und Trainer kommen und gehen, die Vereinstreue spielt keine Rolle mehr.
Nun will der FC Baden aufsteigen. Sportlich hat er dieses Ziel erreicht. Der zweite direkte Aufstiegsplatz ist ihm nicht mehr zu nehmen. Zum Spassverderber könnte aber die Swiss Football League werden. Sie hat den Badenern in erster Instanz keine Lizenz erteilt. Der Knackpunkt: Das Licht im Stadion Esp ist für die TV-Übertragungen zu wenig hell.
Eine Lösung ist zwar dank der Vorfinanzierung einer neuen Anlage durch die Stadt in Sicht, doch diese wird erst im September einsatzbereit sein. Bis dahin würde der FC Baden sogar finanzielle Abstriche machen und seine Heimspiele in einem anderen Stadion austragen. Eine Ausweichmöglichkeit wurde ebenfalls angegeben.
Um es auf den Punkt zu bringen: Der FC Baden hat alles dafür getan, um den hohen Ansprüchen der Swiss Football League gerecht zu werden. Und er bringt ein Gesamtpaket mit, das für die Challenge League in jeder Hinsicht eine Bereicherung wäre. Die SFL ist also gut beraten, würde sie den FC Baden am kommenden Freitag mit Handkuss im Kreis der Schweizer Profivereine begrüssen.