FC Aarau Frauen
«Ich bin enttäuscht»: FC Aarau Frauen kassieren gegen YB eine Schlappe

Die Red Boots verlieren gegen die Bernerinnen deutlich mit 0:5 und warten nun seit sechs Meisterschaftsspielen vergeblich auf ein Tor. Doch warum wollen die Bälle seit Oktober nicht mehr ins Netz?

Soraya Sägesser
Drucken
Nach der Schlappe: Jetzt ist Zusammenhalt bei den FCA-Frauen gefragt.

Nach der Schlappe: Jetzt ist Zusammenhalt bei den FCA-Frauen gefragt.

Bild: Hans Riegler

Zuerst prüft Stürmerin Julia Pfannschmidt die gegnerische Torhüterin mit einem Schuss aus nächster Nähe, wenig später nimmt sie einen erneuten Anlauf. Dieses Mal trifft sie nur die Latte. Die Hände verdecken den Frust in ihrem Gesicht. Denn die FC Aarau Frauen warten seit sechs Spielen vergeblich auf einen Treffer.

Die Red Boots hatten im Spiel gegen YB lediglich sechs Chancen. Die Gegnerinnen hingegen doppelt so viele, wovon fünf Möglichkeiten zu Toren verwandelt wurden. YB-Stürmerin Iman Beney schoss die FCA-Frauen dabei mit drei Treffern fast im Alleingang ab.

In den letzten Meisterschaftsspielen sprach Trainer Charly Grütter von wenig Mut im Sturm als Grund für die fehlenden Tore. Auch fehlt die Stürmerin Sara Nilsson seit ihrem Kreuzbandriss im Team. Sie schoss drei der neun bisherigen Tore in der Meisterschaft. Drei Stürmerinnen sollten es am Samstagnachmittag gegen YB richten, doch das habe nicht gereicht, sagt der Trainer und fügt enttäuscht hinzu: «Wir schaffen es einfach nicht Tore zu schiessen.»

Die FC Aarau Frauen wollen wieder jubeln.

Die FC Aarau Frauen wollen wieder jubeln.

Bild: freshfocus (Archiv)

Bröckelndes Selbstvertrauen nach 15 Minuten

Doch woran liegt es? In den ersten 15 Minuten zeigte sich Aarau mutig. Sie hielten gut mit den Gästen aus Bern mit und brachten diese phasenweise gar in Bedrängnis. Doch dann kamen die YB-Frauen immer mehr ins Spiel. Sie hatten gleich zwei gefährliche Torchancen. Obwohl Noemi Benz und ihre Vorderleute die Situation klärten, begann das erarbeitete Selbstvertrauen der Red Boots zu bröckeln.

Dies nutzte YB aus und erzielte den ersten Treffer. Zehn Minuten später erhöhten sie auf 2:0. Aarau reagierte mit einem Konter und versuchte es gleich mit zwei Abschlüssen. Doch wieder blieben sie ohne Tor. Für Grütter an der Seitenlinie war es frustrierend, seinem Team zuzuschauen: «Ich kann die Tore leider nicht schiessen.» Das Selbstvertrauen der Aarauerinnen von den ersten 15 Minuten schien sich immer mehr in Luft aufzulösen. Erst vor der Pause trauten sich die Red Boots wieder den Ball in der gegnerischen Hälfte zu spielen.

Dort wollten die Aarauerinnen in der zweiten Halbzeit ansetzen, doch YB war ihnen immer ein Schritt voraus. Die Gäste gewannen fast alle Zweikämpfe. Deshalb war es wenig überraschend, dass YB in der 53. Minute auf 3:0 erhöhte. Die Red Boots wechselten daraufhin im Sturm sowie in der Verteidigung neue Kräfte ein. Auch die Gäste brachten mit Auswechslungen frischen Wind ins Spiel. Anders als das Heimteam war YB erfolgreicher. Sie schossen innert drei Minuten zwei weitere Tore.

Enttäuschte Gesichter im Schachen

Charly Grütter will nun sein Team motivieren.

Charly Grütter will nun sein Team motivieren.

Bild: Hans Riegler

«Ich bin enttäuscht», sagt Grütter nach dem Spiel. Auch die Red Boots Spielerinnen senkten nach dem Schlusspfiff ihre Gesichter enttäuscht zu Boden. Denn sie warten in der Meisterschaft nicht nur auf Tore, sondern auch seit sieben Spielen auf einen Sieg. Zuletzt gewannen sie gegen Rapperswil im Oktober. Und genau diese sind nächsten Samstag auf dem Aarauer Kunstrasen zu Besuch.

Trotz der fehlenden Toren wollen sich die Red Boots nun keine Vorwürfe machen, sagt der Trainer weiter und fügt hinzu: «Ob ich ein guter Trainer bin, zeigt sich jetzt.» Er will sein Team nun wieder aufbauen und motivieren, um schnellstmöglich wieder einen Sieg einzufahren.

Telegramm

Aarau – YB 0:5 (0:2)

Schachen. – Tore: 18. Beney 0:1. 27. Krawczyk 0:2. 53. Beney 0:3. 79. Beney 0:4. 81. C. Schmid 5:0.

Aarau: Benz; von Felten (80. Siepe), Hacker (71. Geiser), Schüpbach, F. Reinschmidt (61. Kull); Enz, Pfannschmidt, Hofer (71. Rothen); Petkova, Tauriello, S. Reinschmidt (62. Steck).

YB: Ackermann; Neuhaus (82. Friederich), Zaugg, Schlup, Sahlmann; Waeber, Remy (72. S. Schmid), Krawczyk (65. Suter); Messerli (65. C. Schmid), Carp (65. Ueltschi), Beney.

Bemerkungen: Gelb: 60. Minute F. Reinschmidt. 91. Minute S. Schmid.