Erstmals äussern sich Vertreter aus der Aarauer Fan-Gemeinde zu den Ausschreitungen vom Samstag. In der Veröffentlichung wird der Frust angesichts der sportlichen Talfahrt deutlich.
«Es fällt schwer, uns mit der Tatsache abfinden zu wollen, dass die einst Unabsteigbaren zu Unaufsteigbaren verkommen.»
So beginnt das Statement, das die Szene Aarau auf ihrer Homepage veröffentlicht hat. Darin schildert die Ultra-Gruppierung die Beweggründe, die zu den Ausschreitungen vom vergangenen Samstagabend am Rande der 2:3-Niederlage gegen Stade Lausanne-Ouchy geführt haben, ausführlich. Und spricht über den grossen Frust angesichts der sportlichen Situation.
Im Wortlaut: «Die Barrage gegen Xamax und auch das letztjährige Scheitern am letzten Spieltag ist nach wie vor jedem Einzelnen mehr als präsent und hat tiefe Narben hinterlassen. Mit der Aufstockung der Super League erhält der FCA eine grosse Chance, diese Geschehnisse vergessen zu machen.
Bei aller Hoffnung bleibt aber auch ein fahler Beigeschmack: Wenn es diese Saison nicht klappt, dann vielleicht gar nicht mehr. Die Angst, vollends in der Bedeutungslosigkeit der Challenge League zu versinken, wird selten bis nie ausgesprochen und trotzdem schwebt sie erbarmungslos über dem Stadion Brügglifeld.»
Auch der Trainerwechsel im vergangenen Herbst, als sich der Verein von Stephan Keller trennte und Boris Smiljanic als Nachfolger verpflichtete , wird thematisiert: «Als (...) von den Spielern der Trainer zum Sündenbock der Misere gemacht wurde, versprachen genau diese Spieler, jeden Tag alles für den Verein zu geben und sich zu steigern! Am vergangenen Samstag wurde jedoch einmal mehr deutlich, dass vielen Spielern nicht bewusst ist, was es bedeutet, bis zur letzten Sekunde alles zu geben. Und was es heisst, das Trikot mit dem stolzen Adler auf der Brust tragen zu dürfen.»
Die Summe der Ereignisse, so die Fan-Szene, habe am Samstag «das berühmte Fass zum Überlaufen» gebracht. «Nochmals eine Saison abhaken, im Glauben, dass es nächstes Jahr besser werde, ist schlicht nicht mehr möglich. Den aufgestauten Emotionen wurde freien Lauf gelassen.»
Bei der «aus genannten Gründen berechtigten Eskalation», hält die Szene Aarau zum Schluss fest, habe jedoch niemand, weder Spieler noch Staff beider Vereine, um seine körperliche Unversehrtheit fürchten müssen.