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Sport (AZ, BT)
Der FC Aarau hat seit Ausbruch der Coronapandemie erst einen positiven Fall vermeldet. Woran liegt das? Und warum gibt es keine Massentests?
Was, wenn ein Spieler positiv getestet wird? Muss dessen ganze Mannschaft in Quarantäne, mit der Folge, dass mehrere Spiele verschoben werden müssen? Zuletzt sind reihenweise Teams (Basel, Vaduz, Sion, Winterthur) und Spiele ausgefallen. Geht es in diesem Stil weiter, wird das Chaos immer grösser, bis zum Punkt, an dem der Kalender nicht mehr genug Nachholdaten bereithält. Um dies zu verhindern, verlangt die Liga das schweizweit deckungsgleiche Verfahren bei positiven Fällen, dass nur der oder die betroffenen Spieler sich in Isolation begeben müssen.
Ob und wie oft sie Spieler und Trainerstaff auf Corona testen, ist den Klubs überlassen. Die einzige Testpflicht war jene vor dem Saisonstart im September, als jeder der 20 Profiklubs an einem Tag alle Mitglieder der Profiabteilung sowie Personen mit engem Kontakt zu Spielern und Trainern testen musste.
Beim FC Aarau war diese «Stunde Null» der 3. September. Seither gab es im Brügglifeld keinen Corona-Fall, womit die Ansteckung von Stevan Lujic im August bis heute die einzig bekannte ist. Glück spielte dabei sicher eine Rolle – oder allfällig Infizierte waren symptomlos. Doch der FCA unternimmt auch viel, um Ansteckungen zu verhindern: So müssen etwa alle Angestellten jeden Morgen auf via einer App einen digitalen Gesundheitsfragebogen ausfüllen, inkl. Angabe der Körpertemperatur. In allen Innenräumen des Brügglifelds herrscht Maskenpflicht – nur zum Duschen und für den Gang aufs oder vom Spielfeld darf die Maske abgenommen werden.
Massentests, wie sie andere Klubs regelmässig durchführen, sind zu teuer. Kommt dazu, dass die Aussagekraft von präventiven Tests gering ist. Wenn ein FCA-Spieler Krankheitssymptome verspürt, wird er isoliert und zum Test geschickt.
Fällt dieser positiv aus, würde ebenfalls nicht automatisch das ganze Personal durchgetestet. Stattdessen würde überprüft, mit welchen Personen der Infizierte über einen längeren Zeitraum engen Kontakt hatte. Als Hilfsmittel dienen dabei unter anderem die GPS-Tracker, welche die Spieler während Trainings und Wettkämpfe tragen. Letztlich entscheidet der kantonsärztliche Dienst, welche Personen getestet oder in Quarantäne geschickt werden.