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Sport (AZ, BT)
Im Halbfinal noch ohne Gegentor, wurden die Teams von Rotweiss Wettingen in den Cupfinals mehr gefordert: Trotzdem gewannen die Männer 4:1 und die Frauen 3:1 gegen Luzern.
Am Schluss war es so, wie es eigentlich immer ist, wenn ein Final eines Landhockeyspiels zu Ende geht: Die Spieler von Rotweiss Wettingen jubeln, die gegnerischen Spieler schleichen mit hängenden Köpfen vom Feld. Keine Überraschung, dass sich dies auch gestern auf dem Sportplatz Bernau in Wettingen so wiederholte.
Weder die Frauen, noch die Herren aus Luzern konnten dem Favorit und Gastgeber im entscheidenden Spiel des Schweizer Cups ein Bein stellen. Und dies, obwohl zumindest im ersten Viertel beider Duelle der Aussenseiter mehr Spielanteile besass.
Ähnlich sah dies Peter Fischbach, Trainer der Herrenmannschaft von Rotweiss: «Wir sind sehr nervös gestartet und haben den Ball schlecht laufen gelassen. Zum Glück wurde das ab der 20. Minute besser.»
Dass der Dominator im Landhockey in nationalen Spielen manchmal noch nervös wird, überrascht. Haben die Männer und Frauen doch seit der Jahrtausendwende je nur zweimal einem gegnerischen Team zum Meistertitel gratulieren müssen. Und sich seit Jahren eher auf den Europacup konzentriert.
Als uninteressant empfindet Präsident Beat Brunner die heimische Liga deswegen aber nicht: «Besonders im Schweizer Cup sind immer wieder Überraschungen möglich. Ich bin froh, dass wir den Rank noch gefunden haben.»
Die Idee, es Volero Zürich (Volleyball) gleich zu tun und in eine stärkere ausländische Liga zu wechseln, erwägt der Präsident mit seinem Verein nicht. Zumal er lachend ergänzt: «Für uns wäre das die deutsche Liga und das wäre weder reise- noch niveautechnisch sinnvoll.»
Mit dem deutschen Trainer Marcus Ventar wollte Wettingen vor zwei Jahren Europa erobern. Der Deutsche sagte damals der «az», er habe sich einen Zeithorizont von fünf bis acht Jahren gesetzt. Schliesslich wurden es 1,5 Jahre.
Brunner will sich dazu nicht gross äussern, sagt einzig: «Vor allem zwischenmenschlich hat es nicht gepasst. Er konnte unsere Erwartungen nicht annähernd erfüllen.» Geschadet hat dieses Missverständnis dem HC Rotweiss Wettingen nicht.
Denn mit Peter Fischbacher und Michael Kloter verfügt die Männer-Mannschaft über ein kompetentes Trainerduo, welches im Europacup gerne den Titel verteidigen würde, sich hierfür aber noch deutlich steigern muss. Darum sagt Fischbach: «In erster Linie geht es für uns im Europacup in Wien darum, den Ligaerhalt schnell zu sichern. Wenn die ersten Spiele positiv laufen, ist vieles möglich.»
Bevor es am Wochenende des 19./20. Mai aber mit dem Europacup (Frauen in Edinburgh und Männer in Wien) weitergeht, steht am nächsten Wochenende für die Männer wiederum ein Meisterschaftsspiel an. Es würde überraschen, wenn die Dominanz von HC Rotweiss Wettingen in dieser Saison enden würde.