Vier Athleten des gleichen Vereins starten zusammen in einer Disziplin. Aus den erzielten Resultate werden die drei besten gezählt und daraus der Durchschnitt gezogen.
Das ist, in der Kurzfassung, das Prozedere der Team Schweizermeisterschaften, welche am letzten Sonntag in Olten stattfanden. Die spannende Ausgangslage dabei ist sicherlich, dass die absoluten Leistungen und nicht Rangpunkte gezählt werden. Hat ein Team den besten 800m Läufer in seinen Reihen darf sich dieser nicht ausruhen und sein Rennen nach Hause laufen. Holt er nicht genügend Zeit auf seine Verfolger heraus kann sich das spätestens dann rächen, wenn seine Vereinskollegen nicht die beste Tagesform erwischt haben.
Der Durchschnitt ist im Keller und die Medaille weg. Das gleiche Bild zeigt sich auch in den technischen Disziplinen. Der Teamcaptain muss auf jeden Fall vorlegen um seinen Kollegen den Druck zu nehmen. Oder verlieren diese dann die nötige Wettkampfanspannung? Wie stark sollte man sich gegenseitig pushen um nicht zu übertreiben? Das sind alles Fragen die sich wohl in einem Team das wirklich gut harmoniert gar nicht stellen.
Kugelstösser des TV Wohlen beweisen Stärke
Seit Jahren trainieren sie zusammen, haben auf dem Wettkampfplatz stets gute Stimmung und sind trotzdem wenn es darauf ankommt voll fokussiert. Aargauermeister Roger Strasser, Stefan Grob, Frank Nidegger und Marco Rohr zeigen einen starken Wettkampf und gewinnen damit die Bronzemedaille. Mit einem Leistungsdurchschnitt von 13.67 Metern setzten sie sich hauchdünn im Innerkantonalen Duell gegen den LV Fricktal durch. Zwei Zentimeter retten sie aus dem Kugelring und stehen Momente später auf dem Podium.
Ebenfalls zu Bronze reichte es den Frauen des TV Wohlen im Dreisprung. Das Team um Serena Raffi, Eliane Koch und Melanie Brunner, die sicherlich mit Medaillenambitionen angereist waren, setzten diese gekonnt um und springen auf den dritten Rang. Raffi, welche an den Schweizer Meisterschaften in Zug schon als Solistin auf dem Podest stand, zeigte nochmals eine starke Leistung und der TV Wohlen, dass er neben Raffi auch noch weitere starke Springerinnen in seinen Reihen weiss.
Dritte Medaille im Diskus
Die dritte und letzte Medaille aus dem Kanton Aargau ging ebenfalls an den TV Wohlen. Sandra Haslebacher, Janine Meyer, Sandra Brändli und Daniela Reinhard setzten im Diskus zu weiten Würfen an. Haslebacher erzielte im ganzen Feld die Bestweite mit 43.61 Metern.
An den Schweizer Einkampfmeisterschaften gewann sie noch die Silbermedaille. Diese Leistung hätte in Zug bei Weitem zum Titel gereicht. Und so kann sie denn auch mit diesem Superwurf und der Unterstützung ihrer Teamkolleginnen diese Lücke im Palmarès füllen. Mit einer Durchschnittsleistung von 38.72 Metern überflügeln sie die gesamte Konkurrenz um zwei Meter und mehr.
Die stärksten Teams des Kantons kommen also offensichtlich vom TV Wohlen. Ob sie auch starke Staffeln stellen können wird sich am nächsten Wochenende zeigen. Mit den Staffelmeisterschaften geht dann nämlich die Saison 2015 der Leichtathletik zu Ende.