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Sport (AZ, BT)
Der HSC Suhr Aarau gewinnt das erste Aargauer NLA-Handball-Derby seit über fünf Jahren für sich: Die Endinger unterliegen vor dem eigenen Anhang 27:28. Als Best Player werden Tim Aufdenblatten (Suhr Aarau) und Nemanja Sudzum (Endingen) ausgezeichnet.
Was für ein Drama zum Schluss: Knapp 40 Sekunden vor Schluss kommt der TV Endingen noch einmal in Ballbesitz. Angetrieben von Captain Christian Riechsteiner werfen die Surbtaler noch einmal alle Kraft in diesen letzten Angriff. Die Hoffnung auf den Ausgleichstreffer zum 28:28 und damit auf den Punktgewinn gegen den Kantonsrivalen HSC Suhr Aarau lebt...
...und stirbt mit dem letzten Abschluss der Partie durch Nemanja Sudzum, dem besten Endinger Skorer (7 Treffer). HSC-Torhüter Mihailo Radovanovic pariert mit der Schlusssirene und die Gäste bejubeln einen 28:27-Sieg.
Dass es gegen Ende der Partie überhaupt noch einmal so eng werden würde, darauf hätte knapp sechseinhalb Minuten vor Schluss wohl kaum jemand noch einen grossen Betrag gewettet. HCS-Captain Patrick Romann hatte den einem eigenen Ballgewinn folgenden Konter souverän zum 28:24 abgeschlossen. Der Sieg des Favoriten schien in trockenen Tüchern.
Aber Endingen fand noch einmal zurück in die Partie. Kam bis noch bis auf einen Treffer heran, mehr aber nicht mehr. «Es ist bitter, dass wir diesen Punkt nicht geholt haben. Ein Unentschieden wäre nach dieser Partie wohl für beide verdient gewesen», sagte Endingens Trainer Peter Szilagy wenige Minuten nach dem Schlusspfiff. «Leider haben wir in den entscheidenden Phasen drei Hundertprozentige vergeben. Jetzt müssen wir versuchen, aus unseren Fehlern zu lernen.»
Fehler, wie beispielsweise derjenige, der nur Sekundenbruchteile vor der Pausen-Sirene zum 15:17 führten: Für den letzten Angriff der ersten Halbzeit hatten die Endinger ihren Torhüter durch einen siebten Feldspieler ersetzt. Nachdem HSC-Goalie Dario Ferrante den Abschluss von TVE-Captain Christian Riechsteiner pariert hatte, traf Suhr Aaraus Martin Slaninka ins verlassene Endinger Tor – und brachte den HSC damit mit zwei Toren in Front. Und bekanntlich fehlte den Surbtalern am Ende genau ein Tor.
Trotz Sieg nicht restlos zufrieden zeigte sich HSC-Trainer Misha Kaufmann nach dem knappen Sieg seiner Mannschaft: «Am Ende war auch etwas Glück dabei, dass wir den Sieg noch über die Zeit gebracht haben. Mich ärgert, dass wir Mühe mit der Deckung hatten, obwohl wir genau wussten, was uns erwarten würde. Da dürfen wir nicht aus dem System fallen», sagte er.
Trotzdem: Der HSC Suhr Aarau rückte dank des knappen Sieges auf den zweiten Platz in der Tabelle auf - und wird auch mindestens bis zum Mittwoch, 13. September, dort verweilen. Erst dann steht nach Supercup von diesem Wochenende und den Cup-Achtelfinals vom kommenden Wochenende der nächste NLA-Ernstkampf auf dem Programm (ohne Beteiligung der beiden Aargauer Klubs).
Mit drei von vier möglichen Punkten aus den ersten beiden Partien im Gepäck kann der HSC entspannt zum nächsten Meisterschaftsspiel auswärts beim grossen Favoriten Kadetten Schaffhausen (Sonntag, 17. September, 17.30 Uhr) antreten. Etwas anders präsentiert sich die Situation für den TV Endingen: Der Aufsteiger steht immer noch bei null Punkten - und muss in der nächsten Runde auswärts bei Wacker Thun (Samstag, 16. September, 17.00 Uhr) ran.
Endingen - Suhr Aarau 27:28 (15:17)
500 Zuschauer. – SR Zwahlen/Castiñeiras. – Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Endingen, 4-mal 2 Minuten gegen Suhr Aarau.
Endingen: Busa/Grana; Sudzum (7), Christian Riechsteiner (6/1), Pejkovic (4), Wittlin (2), Kündig, Sarac (4/3), Knecht (1), Adamcic (1), Schubnell (2), Huwyler.
Suhr Aarau: Ferrante/Radovanovic; Reichmuth (2), Isailovic (6), Prachar, Baumann (3/3), Skvaril (2), Romann (3), Aufdenblatten (6), Lukas Strebel (1), Rohr (1), Patrick Strebel (2), Slaninka (2).
Bemerkungen: Verschossene Penaltys: 1:1.