Eishockey
Die Sicherheit geht vor: Eishalle Aarau mit brandneuer Bandenanlage

Bei der neuen Bande in der Aarauer Eishalle steht die Sicherheit im Vordergrund. Neben Wil SG ist Aarau die bisher einzige Halle in der Schweiz, die über ein solch flexibles System verfügt.

Fabio Baranzini
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Aaraus Raoul Dünser will auch heute gegen 1.-Liga-Leader Zuchwil Regio (17.30 Uhr) die Bande bewegen.fba

Aaraus Raoul Dünser will auch heute gegen 1.-Liga-Leader Zuchwil Regio (17.30 Uhr) die Bande bewegen.fba

Die Veränderungen in der Halle der Aarauer Kunsteisbahn sind augenfällig. Das Plexiglas der neuen Bande ist höher, hinter den Toren sind zusätzlich Netze angebracht worden und neu sind auch die Straf- und die Spielerbank von schützendem Plexiglas umgeben.

Doch die optischen Veränderungen sind nicht das eigentliche Plus dieser neuen Bande, die seit dem Trainingsbeginn der Argovia Stars im August steht. Der grosse Vorteil ist die Sicherheit.

Dank Kunststoffpfosten beweglicher

«Bei einem Check gibt die Bande auf der Geraden bis zu acht Zentimeter nach. In der Kurve ist es etwas weniger», erklärt Betriebsleiter Otmar Hochuli. Die alte Bande, die während 19 Jahren Bestand hatte, war steif und gab kaum nach.

Dass die neue Bande beweglicher ist, weil die direkt am Boden montierten Eisenpfosten der alten Bande beim neuen Modell durch Kunststoffpfosten ersetzt wurden, schätzen die Spieler.

«Bei einem Check merkt man ganz klar, dass sie nachgibt. Das ist gut, denn so ist der Aufprall weniger schmerzhaft», sagt Argovia-Stars-Captain Attila Blatter. In anderen Hallen wie beispielsweise jener in Brandis, habe man das Gefühl, man fahre gegen eine Betonwand, so Blatter weiter.

Keine andere Spielweise

Trainer Daniel Meier sieht neben dem geringeren Verletzungsrisiko noch einen weiteren Vorteil der neuen Bandenkonstruktion.

«Man kann sie besser ins Spiel einbeziehen. Bandenpässe sind einfacher abzuschätzen, und wenn man den Puck der Bande entlang spielt, ist er schneller als zuvor und spickt nicht mehr ungewollt vors Tor», erklärt er.

Trainer und Spieler sind zufrieden mit der neuen Bande. Sie sind sich jedoch einig, dass sie keinen Heimvorteil zur Folge hat.

«Wir werden sicher nicht gezielt unsere Spielweise anpassen, nur weil wir jetzt eine neue Bande haben», sagt Meier und Blatter ergänzt: «Jede Halle und jede Bande hat ihre Eigenheiten, die für das Heimteam einen kleinen Vorteil darstellen. Das ist auch hier der Fall, aber der Vorteil ist nicht grösser als in jeder anderen Halle.»

Alte Bande war Sicherheitsrisiko

Kann das neuartige Bandensystem, das von einem Hersteller aus Südtirol entwickelt wurde, schlimme Unfälle wie jenen des Olten-Spielers Ronny Keller verhindern?

«Es wäre natürlich schön, wenn das so wäre, aber das kann auch die neue Bande nicht garantieren. Bei einem solchen Unfall spielen ganz viele Faktoren eine Rolle», gibt Sportchef Peter Hofmann zu bedenken.

Dennoch ist die gesteigerte Sicherheit der Grund, weshalb die neue Bande bereits jetzt eingesetzt wurde und nicht erst im kommenden Jahr, wenn die gesamte Halle saniert wird.

«Die alte Bande hatte teilweise Lücken, und wenn sich deswegen ein Spieler verletzt hätte, wäre der Hallenbetreiber haftbar gewesen», erklärt Betriebsleiter Hochuli.

Daher entschieden die Verantwortlichen, die rund 250 000 Franken teure Bande schon ein Jahr früher zu beziehen. Bezahlt wurde sie mit dem bewilligten und bereits laufenden Baukredit für die Sanierungsarbeiten im kommenden Jahr.