Handball NLB – Rundenkommentar
Derby-Coup, ein Zittersieg und ein Charaktertest

Nach den fünf Siegen am Vorwochenende fällt die Bilanz vom vergangenen Spieltag für die Aargauer NLB-Vereine durchzogen aus.

Jörg Greb
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Lars Mallien mit konzentriertem Wurfgeschoss für den STV Baden gegen Endigen.

Lars Mallien mit konzentriertem Wurfgeschoss für den STV Baden gegen Endigen.

Roland Jaus

Überraschend sind die Resultate der beiden Derbys: Leader Endingen bezog gegen den STV Baden seine zweite Saisonniederlage, und dank dem knappen Sieg des TV Zofingen über Möhlin arbeiteten sich die Thutstädter ins Mittelfeld der Tabelle vor. Die Fricktaler rutschten währenddessen auf den Abstiegsplatz ab. Dies auch, weil Siggenthal Schlusslicht Birsfelden bezwang und sich so vorübergehend Luft gegen hinten verschaffte.

Baden überzeugt

Der STV Baden ist das Team der Stunde. Nach dem Sieg gegen den zweitplatzierten RTV Basel folgte nun der Erfolg über Leader Endingen. Ein gewachsenes Selbstvertrauen, Spielwitz und die notwendige Aggressivität zeichnet die Equipe von Björn Navarin aus. Da rächte sich die fehlende Präzision bei Endingen. Immer wieder scheiterten die Surbtaler am STV-Torhüter Marco Wyss.

Und so war die erste Niederlage Endingens in der zweithöchsten Spielklasse gegen die Badener schon vorzeitig klar. 21:25 hiess es schliesslich. Während Endingen die Tabelle weiterhin anführt, verbesserte der STV Baden seine Position unter den Verfolgern. Ebenfalls verhindern konnte das Städtli-Team das Überholtwerden von Kantonsrivale Zofingen. Die Thutstädter nämlich sicherten sich das budgetierte Punktepaar gegen Möhlin und damit auch den dritten Aargauer Derbysieg in dieser Saison.

Drei ligenübergreifende Schlüsselspieler

Dieser musste allerdings hart erkämpft werden. 32:30 hiess es am Schluss. Zur Pause führten die Gäste mit zwei Treffern Differenz, und vier Minuten vor der Sirene lautete der Spielstand noch 28:28. Interessant dabei, dass die Zofinger Tim Aufdenblatten und Lukas Strebel zusammen sechs Treffer bei «ihrem» Torhüter Flavio Wick unterbrachten. Alle drei gehören dem Kader des HSC Suhr Aarau an und spielen mit einer Doppellizenz in der SHL wie in der Nationalliga B, Strebel und Aufdenblatten bei Zofingen, Wick bei Möhlin.

Gegen seine aktuellen und ehemaligen Vereinskollegen (Armin Sarac) erreichte der 19-jährige Wick eine Fangquote von 37 Prozent. Am Folgetag waren es 35 Prozent mit dem HSC Suhr Aarau gegen den Spitzenverein Wacker Thun.

Mit Siebenmetern weg vom Ende

Den «Charaktertest» bestand der HSC Siggenthal mit dem 24:21 über Schlusslicht Birsfelden. Damit glückte ein Sprung in der Tabelle von Position 13 auf Position 10. Grund zur Beruhigung sollte dies allerdings nicht darstellen. Die Differenz machte eigentlich nur Pesche Hayoz mit seinen drei verwandelten Siebenmetern aus. Zur Pause lautete es noch 10:10.