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Der HSC Suhr Aarau trifft am Sonntag auswärts auf den BSV Bern Muri – kurz nach dem Mittag. Die Anspielzeit um 13 Uhr ist mehr als ungewöhnlich, dürfte aber gemäss HSC-Trainer Misha Kaufmann einer Fehleinschätzung der BSV-Verantwortlichen geschuldet sein.
Nein, der BSV Bern Muri versucht nicht, den HSC Suhr Aarau mit einer ungewohnten Anspielzeit aus der Reserve zu locken. Dass die fünfte Finalrunden-Partie des Aargauer NLA-Klubs auswärts in der Mobiliar Arena in Gümligen am Sonntag um 13 Uhr angepfiffen wird, hat einen ganz einfachen Grund:
Sie fungiert als Highlight des «Kids Day», den der Gastgeber mit einem extra auf Kinder ausgerichteten Rahmenprogramm an ebendiesem Sonntag durchführt – Gratiseintritt für Kinder, Sirupbar, Kinderturnier vor und Penaltyschiessen gegen die NLA-Torhüter des BSV nach der Partie des Fanionteams inklusive.
«Wir haben die aussergewöhnliche Anspielzeit im Vorfeld mit dem Team abgesprochen. Für sie ist das kein Problem», sagt Patrice Hitz, Geschäftsführer des BSV.
Ein wenig anders präsentiert sich die Situation beim Gastteam. Hier führt die frühe Anspielzeit zu ungewohnten Abläufen: «Wir sind jeweils anderthalb bis eindreiviertel Stunden vor Anpfiff am Spielort. Das heisst für uns, dass wir kurz vor 10 Uhr losfahren müssen. Das ist für die höchste Schweizer Liga schon sehr speziell. Aber wir nehmen es, wie es ist», sagt HSC-Geschäftsführer Lukas Wernli.
Allerdings: Was für die NLA gilt, steht nicht exemplarisch für die internationale Handball-Szene: In der deutschen Bundesliga sind Sonntagspartien mit Anspielzeit um 13 oder 13.30 Uhr an der Tagesordnung.
HSC-Cheftrainer Misha Kaufmann lässt sich nicht aus der Ruhe bringen: «Das alles interessiert mich gar nicht. Wir haben mit den Bernern eine Rechnung offen. Und diese begleichen wir am Sonntag, vollkommen egal, wann die Partie stattfindet», sagt der 34-Jährige.
Revanchieren will sich seine Mannschaft für die brutale 19:32-Auswärtsniederlage vom vergangenen Dezember. Es handelt sich um die mit Abstand bitterste Pleite des damals arg dezimiert angetretenen HSC in der laufenden Saison.
Mit entsprechend viel Wut im Bauch reist der mit drei Siegen und nur einer Niederlage in die Finalrunde gestartete HSC am Sonntag nach Bern. Neben der Wut werden die HSC-Spielerdas übliche Frühstück im Bauch haben,wenn die Partie angepfiffen wird.
Denn: «Ich halte es nicht für sinnvoll, den Rhythmus wegen eines einzigen Spieles anzupassen», sagt Kaufmann. Er rät seinen Spielern deshalb, ein ganz normales Matchtag-Frühstück einzunehmen, «nicht zu spät allerdings».
Warum der BSV ausgerechnet die Partie gegen den HSC zum «Kids Day» ausgerufen hat, ist für Kaufmann klar: «Sie waren wohl der Ansicht, dass wir der schwächste Gegner in der Finalrunde sein werden.» Was das mit dem «Kids Day» zu tun hat, erklärt der HSC-Cheftrainer gleich selber: «So ein Anlass sorgt auch immer für Ablenkung im Team.»
Als aktuell Drittplatzierter der Finalrunde wird der HSC dem BSV noch so gerne aufzeigen, dass er sich geirrt hat.