Das 0:2 des FC Wohlen gegen Le Mont ist nicht schön, aber der Blick in die Zukunft bereitet weit grössere Sorgen.
Le Mont gegen Wohlen. Es ist das Duell Zweitletzter gegen Drittletzter. Doch statt der Schlacht von Baulmes erleben wir zwei Mannschaften, die sich in dieser Spielzeit dank Biels Kollaps der Unabsteigbarkeit erfreuen. Null Brisanz also. Le Mont gewinnt 2:0. Mehr schlecht als recht. Aber auch, weil der FC Wohlen an der Strafraumgrenze stets gestoppt wird. Wie so oft in dieser Saison. Kurz: ein ernüchternder Nachmittag.
Seine Enttäuschung versucht Wohlen-Trainer Martin Rueda erst gar nicht, zu kaschieren. Wieder stimmt der Output nicht mit dem Input überein. Dem Versuch, diese Niederlage mit dem fehlenden sportlichen Reiz zu rechtfertigen, widersteht Rueda. Vielmehr denkt er mit Sorge an den Sommer, an die auslaufenden Verträge und das limitierte Budget. In der Kabine der Freiämter droht abermals der Exodus.
Angefangen auf der Torwartposition. Gegen Le Mont gibt Coach Rueda wieder einmal Flamur Tahiraj den Vorzug gegenüber Stammgoalie Kiassumbua. Tahiraj pariert gut, bei den Gegentoren ist er ohne grosse Abwehrchancen.
Er spielt auch als Dank dafür, dass er die Rolle des Ersatztorwarts hervorragend ausfüllt. Und, weil sein Vertrag im Sommer ausläuft. Die Goalieposition ist die einzige, die der FC Wohlen ohne Qualitätsverlust doppelt besetzt hat. Das kostet. Das weiss auch Rueda.
Sollte Kiassumbua den Sprung in die Super League um ein Jahr verschieben, könnte die Situation verzwickter werden. Rueda ist sich nicht sicher, ob man sich beide Torhüter nächste Saison leisten könne. Eine erneute Budgetreduktion steht im Raum.
Letzte Woche haben die Verantwortlichen Flamur Tahiraj aber bereits signalisiert, die Zusammenarbeit verlängern zu wollen. Tahiraj selbst will erst einmal die Augen offen halten.
Fest stehen hingegen die Abgänge von Wirbelwind Ramizi und Vize-Captain Geissmann. Gegen Le Mont, wo Geissmann gesperrt fehlt, gibt es eine erste ernüchternde Kostprobe, wie das Wohler Mittelfeld künftig sein wird ohne seine Nummer Acht: löchrig.
Einer, der Geissmanns Erbe antreten könnte, ist der emsige Simon Grether. Doch noch ist auch dessen Verbleib nicht sichergestellt. Rueda glaubt, dass Wohlen nicht der einzige Akteur im Poker um Grether sein wird.
Es ist die Zeit der Ungewissheit in Wohlen. Eigentlich ein jährlich wiederkehrendes Phänomen. Trotzdem unterstreicht Rueda: «Die nächste Saison wird für den FC Wohlen noch schwieriger.»
Auch wenn das Ringen um Punkte, Spieler und Summen abnützt, versichert Rueda, dass es für ihn im Freiamt weiterhin passe. Zumindest auf Trainerbank ist Kontinuität vorhanden. Ob man das Manko der fehlenden Durchschlagskraft aber im Sommer korrigiert werden kann, muss bezweifelt werden.
Le Mont – Wohlen 2:0 (1:0)
Stade Sous-Ville. – 250 Zuschauer. – SR: Musa. – Tore: 15. Fejzulahi 1:0. 90. Moussilou 2:0.
Le Mont: Omlin; Reis, Marque, Tall; Ndzomo, Chappuis, Hochstrasser (74. Zambrella), Khelifi, Fejzulahi (46. Pacarizi); Dubajic (68. Moussilou), Pimenta.
Wohlen: Tahiraj; Lika, Dünki (72. Seferi), Muslin, Kleiner; Grether, Weber (80. Graf), Minkwitz, Schultz; Castroman, Lotti (64. Ianu).
Bemerkungen: Le Mont ohne Meite, O. Mustafi, Ciss, Markaj, Gygax (alle verletzt) und Gauthier (krank). Wohlen ohne Geissmann (gesperrt), Giampà, Abegglen und Ramizi (alle verletzt) sowie Kadoic (nicht im Aufgebot). - Verwarnungen: 59. Lika (Foulspiel). 65. Dünki (Foulspiel). 71. Marque (Reklamieren). 72. Schultz (Foulspiel).
Das Spiel zum Nachlesen im Ticker: