Obwohl der Leader der 2. Liga regional in den letzten vier Spielen nur zwei Punkte geholt hat, haben die Gränicher nach wie vor alle Trümpfe in der Hand. Verfolger Lenzburg hat seine Aufstiegshoffnungen allerdings noch nicht begraben.
Der Favorit strauchelt. Zwei Punkte und ein Torverhältnis von 4:13 aus den letzten vier Spielen. Gränichen büsste zwei Runden vor Schluss unerwartet zehn Punkte ein. Nur: Kein Mitkonkurrent konnte diese Schwächeperiode ausnutzen.
Lenzburg als erster Verfolger läuft in den letzten Partien ebenfalls auf dem Zahnfleisch, holte im selben Zeitraum nur vier Punkte. Besonders bitter war die 1:3-Heimniederlage am Dienstag gegen Windisch.
Noch heute nervt sich Assistenztrainer Antonio De Simone über die verspielte 1:0-Führung. «Wir haben gegen Windisch eine kapitale Niederlage kassiert. Sonst hätten wir Gränichen wieder bedrohlich nahe kommen können.»
Und wie. Hätte Lenzburg den Sieg zu Hause nicht aus den Händen gegeben, würde der Abstand zum Leader nur noch einen Zähler betragen, jetzt bleiben es deren vier. Damit hat Gränichen weiter die besten Karten im Endspurt.
Heute gastiert der Leader bei Schlusslicht Entfelden, zum Abschluss in einer Woche empfängt der FCG die Gontenschwiler. «Natürlich ist noch alles offen, aber wir wollen bereits gegen Entfelden den Aufstieg perfekt machen», gibt Trainer Marco Wüst die Richtung vor.
Trotz der aktuellen Durststrecke vertraut Wüst weiter auf die Stärken der Mannschaft. «Wir haben es in den eigenen Händen. Wenn wir spielen wie gewohnt, werden wir die nötigen Punkte holen.»
Von Nervenflattern im Aufstiegsrennen will der Trainer nichts wissen. «Die Liga hat spielstarke Mannschaften. Man kann von uns nicht immer erwarten, dass wir jedes Spiel gewinnen.»
Auch die Lenzburger liebäugeln noch immer mit dem 1. Platz. Doch das Restprogramm mit dem heutigen Auswärtsspiel gegen das formstarke Wettingen und die Derniere am kommenden Samstag gegen Oftringen wird beileibe kein Selbstläufer.
«Ein Aufstieg wäre für uns eine Sensation. Aber wenn rechnerisch noch alles möglich ist, wieso sollte man dann nicht daran glauben?», fragt sich De Simone. Mit einem rigorosen Kaderumbau (13 Abgänge und 11 Zuzüge aus dem eigenen Nachwuchs) nahm man die Rückrunde in Angriff.
Und spielt seither trotzdem weit über den Erwartungen. «In den Schlüsselspielen macht sich aber bemerkbar, dass unserem Team drei, vier Routiniers fehlen», weiss De Simone. Im Falle eines Aufstiegs bestünde vor allem in dieser Hinsicht Handlungsbedarf.
Natürlich macht sich auch der Favorit Gedanken zum «Was-wäre-wenn-Szenario». Ein zweiter Aufstieg in Folge wirkt sich sowohl auf, wie neben dem Platz auf die Mannschaft aus.
«Wir sind ein Team, das die Herausforderung sucht. Insofern würden wir die neue Aufgabe gerne annehmen», sagt Wüst. Den Champagner können die Gränicher ja heute nach Entfelden mitnehmen. Nur für den Fall.